Fintech CASHY erhält Millioneninvestment

Die Wiener Softwareplattform CASHY digitalisiert die traditionelle Bewertung von beweglichen Wertgegenständen für die Belehnung mit kurzfristigen Krediten oder den direkten Ankauf. [...]

Die Gründer von CASHY Florian Sulzer und Patrick Scheucher mit CMO Thomas Mang. (c) ROBIN CONSULT Cashy Philipp-Lipiarski

Die Wiener Softwareplattform CASHY erhält ein Millioneninvestment. Die Seed-Finanzierungsrunde wird vom aws Gründerfonds angeführt, die Bestandsinvestoren KK Incube Invest Management GmbH und Michael Müller beteiligen sich ebenfalls an der Runde.

Die kundenorientierte Softwareplattform kann von der Bewertung eines Gegenstandes bis hin zur Auszahlung des Geldbetrages sämtliche Prozesse papier- und so gut wie kontaktlos abbilden: Der Gegenstand kann per Post eingesandt, vom Botendienst abgeholt oder bei Bedarf in einem der zwei Shops in Wien persönlich abgegeben werden. Dafür erhält man bares Geld oder den Geldbetrag auf ein Konto oder via PayPal überwiesen. Die Wertgegenstände – oftmals Elektronikartikel, welche seltene Materialien und Rohstoffe enthalten – werden wiederum in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt.

„Bei uns profitieren Kunden laut einer kürzlich veröffentlichten Studie der Arbeiterkammer von den günstigsten Konditionen, Preistransparenz und hoher Servicequalität durch die digitale Abwicklung aller Prozessschritte. Ergänzt um gut geschulte und stets freundliche Mitarbeiter ist das unser Erfolgsrezept und dieses wird im Markt bisher äußerst gut angenommen“, so Patrick Scheucher, Mitgründer und CEO CASHY.

Künstliche Intelligenz errechnet den zukünftigen Wert eines Gegenstandes

Was bei gebrauchten Fahrzeugen mit der Eurotax-Liste relativ leicht möglich ist, ist bei der Wertermittlung gebrauchter Wertgegenstände meist mit einem Besuch bei einem Schätzmeister verbunden. Dieser Weg entfällt nun mit der Plattform von CASHY. Für die Berechnung des aktuellen Wertes kommen komplexe Algorithmen zur Anwendung. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz können für die Berechnung des zukünftigen Wertes dynamische Preisentwicklungen mitberücksichtigt werden.

CASHY überzeugt die Investoren mit über 10.000 erfolgreich abgeschlossenen Transaktionen und einem durchschnittlichen monatlichen Wachstum von rund 15 Prozent. Gemeinsam möchte man nun die Entwicklung von Lösungen für den stationären Handel vorantreiben und die Technologie der Plattform für weitere Anwendungsfelder und neue Märkte weiterentwickeln. Mit dem Eingehen von B2B Partnerschaften soll die Technologie der Plattform auch für andere Unternehmen anwendbar werden.

Die Gründe für das Investment fasst Ralf Kunzmann, Geschäftsführer aws Gründerfonds, zusammen: „CASHY hat die Opportunität in einem komplett unterdigitalisierten und gleichzeitig sehr stark wachsenden Markt erkannt und genießt mit der Positionierung einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber traditionellen Playern. Der potenzielle Wertzuwachs, der sich durch die Positionierung als Technologieprovider in B2B Partnerschaften ergibt, ist besonders attraktiv.“

„Die Entwicklung von CASHY aus der äußerst traditionellen Pfandbranche heraus ermöglicht CASHY eine einzigartige Perspektive auf das eCommerce bis hin zum Payment Ökosystem. Wir sehen das große Potenzial darin, die Liquidität von Micro Assets wie zum Beispiel Handys stark zu erhöhen und damit die Bezahlprozesse und die Kreditwürdigkeit für Konsumenten zu verbessern. Hierzu liegt der Fokus nun auf der Weiterentwicklung der End-to-End Plattform sowie auf dem Aufbau von strategischen Partnerschaften“, sagt Leon Ahlers, Investment Manager beim aws Gründerfonds.

Das Team soll in den nächsten Monaten um Fachleute aus den Bereichen Verkauf, Entwicklung und Qualitätssicherung ausgebaut werden.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*