Mozilla veröffentlicht die Beta der neusten Browser-Version. Was bringt diese? [...]
Mozilla hat die neuste Version seines Firefox-Browsers veröffentlicht. Mit dem Update steht nun die neue Multi-Prozess-Architektur (e10s-multi) zur Verfügung. Ausserdem neu sind der vereinfachte Download-Button sowie das zugehörige Download-Status-Panel.
Mit der Verteilung der Multi-Prozess-Architektur hatte Mozilla bereits mit der Version 48 von Firefox begonnen. Jetzt steht die Funktion endlich allen Nutzern zur Verfügung. Die Vorteile davon liegen klar auf der Hand. Werden die Prozesse voneinander getrennt, lassen sie sich schneller ausführen. Zudem stürzt nicht der komplette Browser ab, wenn es etwa in einem der Tabs zu Problemen kommt.
Nicht jeder Tab bekommt einen eigenen Prozess
Bisher arbeitete Firefox lediglich mit zwei Prozessen: mit einem für den Browser selbst und mit einem für die aufgerufenen Webinhalte. Mit der neuen Version nutzt der Firefox nun standardmässig bis zu vier eigenständige Prozesse für angezeigte Inhalte. Ausserdem wird für die grafische Anzeige des Browsers ein eigener Prozess verwendet. Anders als bei Chrome etwa wird aber nicht für jeden Tab ein eigener Prozess gestartet. Lediglich die ersten vier Tabs werden vom Hostsystem auf einen eigenen zugewiesen. Jeder weitere Tab landet dann als Thread in diesen vier Prozessen.
Alternativ lässt sich die Zahl der Prozesse aber auch manuell neu setzen. Dafür muss about:config in die URL-Leiste eingegeben und dann nach dom.ipc.processCount gesucht werden. Zukünftig soll diese Konfigurationsmöglichkeit jedoch einen prominenteren Platz bekommen. Ratsam ist diese individuelle Einstellung allerdings nur für Nutzer mit leistungsstarken PCs.
Grundsätzlich war das Entwicklerteam jedoch bemüht, mit dem Update genau die richtige Balance zwischen Geschwindigkeit und Beanspruchung des Arbeitsspeichers zu schaffen. Der Chrome-Browser zum Beispiel erstellt für jedes Tab einen eigenen Prozess mit jeweils einer eigenen Browser-Engine.
Unter Firefox hingegen teilen sich die Tabs innerhalb eines Prozesses den HTML-Renderer, der bereits im Speicher existiert. Das spart viel Speicherkapazität und dürfte speziell für Nutzer schwachbrüstiger Geräte interessant sein.
*Florian Bodoky und Alexandra Lindner sind Redakteure von PCTipp.
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