Firefox OS kommt 2013

Mit dem Firefox OS bringt Mozilla Anfang 2013 ein neues Betriebssystem für Smartphones heraus und tritt damit auch bei mobilen Geräten in einen technologischen Wettbewerb zu Google, Apple und Microsoft. [...]

Allerdings ist das Open-Source-Unternehmen für diese keine kommerzielle Konkurrenz. Seinen Umsatz für 2011 bezifferte Mozilla am Donnerstag mit 163 Mio. Dollar (128,08 Mio. Euro), 33 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

„Es läuft gut mit dem Mozilla-Projekt, wir sind sehr glücklich damit“, sagte die Vorsitzende der Mozilla Foundation, Mitchell Baker, der Nachrichtenagentur dpa. „Wir haben die Mittel, die wir für unsere Pläne benötigen.“ So gehe es in einer sich schnell verändernden Computerwelt nun darum, Antworten im Sinne von Offenheit und Datenschutz zu finden. „In der mobilen Welt werden diese Werte, die Mozilla besonders wichtig sind, bisher nicht besonders gut erfüllt“, sagte Baker.

Bei den geplanten Smartphones mit Firefox OS steht nach ihren Angaben das Ziel im Mittelpunkt, die umfassende Erfahrung mit dem offenen Web auf dem Desktop-Computer auch auf mobile Geräte zu übertragen. „Das Web ist die größte und umfangreichste Plattform, die wir je gesehen haben“, sagte Baker. Mozilla stehe in engem Kontakt mit dem World-Wide-Web-Konsortium (W3C), um die für Firefox OS nötigen Schnittstellen zu standardisieren.

Das neue Betriebssystem für Handys stellt den Web-Standard HTML5 ins Zentrum und will dessen Funktionen über spezielle Software-Schnittstellen (API) direkt mit den Möglichkeiten der Smartphone-Hardware verbinden. So soll der bisherige Nachteil von Web-Anwendungen im Browser überwunden werden, die verglichen mit „nativen“ Apps für bestimmte Betriebssysteme wie iOS oder Android meist deutlich langsamer sind.

Die ersten Firefox-Smartphones sollen in der ersten Hälfte des kommenden Jahres voraussichtlich in Südamerika auf den Markt kommen.
Einer der ersten Partner ist der spanische Mobilfunkanbieter Telefónica. Mozilla sei aber auch mit anderen Netzbetreibern im Gespräch, sagte Baker.

Mozilla erzielt seine Einnahmen vor allem aus der in Firefox integrierten Suchfunktion und entsprechenden Vereinbarungen mit Partnern wie Google, Bing (Microsoft), Yahoo oder Amazon. Auf die Frage, ob das Verhältnis zu Google getrübt werden könnte, wenn Mozilla ein eigenes Smartphone-System entwickle, antwortete Baker, Partnerschaft in dem einen könne durchaus mit Wettbewerb in einem anderen Bereich zusammengehen. Das Verhältnis zu Google sei zwar komplex. „Aber wir teilen mit Google auch einige gemeinsame Ziele wie Offenheit.“

An einer Mozilla-Konferenz in London nahmen in der vergangenen Woche mehr als 900 Entwickler, Designer und Web-Experten teil. Dabei stellte Mozilla das Webmaker-Projekt vor, das die Gestaltung von Web-Inhalten vereinfachen soll, „um Nutzer von heute zu Webgestaltern von morgen zu machen“. Dazu gehört auch die Anwendung Mozilla Popcorn Maker für eine interaktive Gestaltung von Web-Videos. (apa)


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