TÜV Rheinland-Umfrage: Von der stabilen Internetverbindung im Fußballstadion oder bei einem Konzert bis hin zum autonomen Fahren: Der beschlossene Ausbau des neuen Mobilfunknetzstandards 5G in Europa soll sowohl Verbrauchern als auch der Industrie viele neue Möglichkeiten bieten. [...]
Die fünfte Generation des Netzstandards löst 4G/LTE als leistungsstärkstes Mobilfunknetz ab und bietet erstmals extrem schnelle Übertragungsgeschwindigkeiten für enorme Datenmengen. „Im Jahr 2017 stieg das in Deutschland genutzte Datenvolumen erstmals auf über eine Milliarde Gigabyte an. Das ist doppelt so viel wie noch im Jahr 2015. Ein leistungsfähiges Mobilfunknetz ist für Industrie und Gesellschaft essenziell“, sagt Gürkan Ünlü, Senior Vice President Business Development bei TÜV Rheinland Consulting.
Beratungsdefizit beim Ausbau lokaler 5G-Frequenzen
Aufgrund der extrem geringen Verzögerungszeiten bei der Datenübertragung von unter 10 Millisekunden ist das 5G–Netz nicht nur für die Entwicklung des autonomen Fahrens eine wichtige Voraussetzung. Für die Industrie ist auch die zunehmende Vernetzung und Steuerung von Maschinen und Robotern in Echtzeit ohne aufwändige Verkabelung ein zentrales Thema. Frühzeitig von 5G profitieren können Firmen zum Beispiel durch den Aufbau eines lokalen 5G–Netzes auf dem eigenen Werksgelände. Eine Umfrage von TÜV Rheinland im Rahmen der Breitbandmesse „Fiberdays19“ ergab, dass knapp 47 Prozent der Unternehmen, für die ein solches Netz relevant wäre, sich mit dem Ausbau eines Campusnetzes beschäftigen. Gleichzeitig zeigte die Befragung der Messeteilnehmer, dass knapp 45 Prozent der Firmen sich zum Ausbau lokaler 5G–Netze unzureichend informiert fühlen.
Ohne Breitbandausbau kein 5G
Auch der Breitbandausbau, eine Voraussetzung für die Inbetriebnahme von 5G-Sendemasten, werde von vielen Hemmnissen gebremst, ergab die Umfrage. „Ein wichtiger Schritt in der flächendeckenden Breitbandverlegung in Deutschland ist die Nutzung von Synergien. Überall, wo öffentlich gebaut wird und es bautechnisch sinnvoll ist, sollte Breitband mitverlegt werden“, verweist Ünlü auf eine aktuelle Studie des unabhängigen Prüfdienstleisters zum Breitbandausbau.
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