Schrittzähler-Apps sind eine sehr vielversprechende Möglichkeit, um sich mehr zu bewegen. Im Folgenden stellen wir nicht nur vier beliebte Apps vor, sondern beantworten auch die wichtigsten Fragen zum Thema. [...]

Wer seiner Gesundheit etwas Gutes tun möchte, kann dies unter anderem mit regelmäßigen Spaziergängen tun. 10.000 Schritte pro Tag sollte man angeblich machen, um fit zu bleiben (dazu später mehr). Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es unzählige Schrittzähler auf dem Markt. Einige davon kosten, andere sind gratis. Doch welche sind überhaupt sinnvoll, wie funktionieren sie und wie exakt messen solche Apps überhaupt? In diesem Beitrag gehen wir unter anderem diesen Fragen nach.
Wie messen die Apps?
Eine Schrittzähler-App nutzt diverse Sensoren in Ihrem Smartphone, um zu erkennen, ob Sie einen Schritt gemacht haben. Dazu gehören zum Beispiel der Beschleunigungs- und Höhensensor. Auch GPS kann genutzt werden, um die Schritte respektive die zurückgelegte Strecke zu messen. Wenn Sie eine Schrittzähler-App das erste Mal installieren, wird die App daher einige Berechtigungen einfordern, die nötig sind, um die Schritte zu erfassen. Erteilen Sie diese.
Messen die Apps genau?
Das hängt vor allem auch von der Hardware in Ihrem Telefon ab. Haben Sie ein älteres Gerät, das nicht so gute Sensoren hat, wird die Messung nicht so genau sein wie bei modernen Geräten. Aktuelle Geräte sind außerdem in der Lage, viel exakter zwischen tatsächlichen Schritten und anderen Bewegungen zu unterscheiden.
Doch selbst bei modernen Smartphones werden die gemessenen Schritte kaum der tatsächlichen Zahl zurückgelegter Schritte entsprechen. Wie gut Ihre App wirklich ist, können Sie ganz einfach feststellen, indem Sie 100 Schritte gehen, diese mitzählen und prüfen, was Ihre Schrittzähler-App anzeigt.
Wie viele Schritte?
Heutzutage haben sich rund 10.000 Schritte pro Tag eingebürgert. Allerdings hat dieser Wert keine wissenschaftliche Grundlage. Tatsächlich war die 10.000-Schritte-Regel ein Marketing-Instrument der japanischen Firma Yamasa, die in den 1960er-Jahren den ersten transportablen Schrittzähler der Welt auf den Markt brachte, Bild 1.

Inzwischen wurde die oft zitierte 10.000-Schritte-Regel sogar wissenschaftlich widerlegt. Eine Studie aus dem Jahr 2019 legt nahe, dass 7.500 Schritte pro Tag ausreichen, um das Sterblichkeitsrisiko zu senken.
Im Folgenden stellen wir Ihnen vier empfehlenswerte Schrittzähler-Apps vor und zeigen deren Vor- und Nachteile. Der Großteil davon ist für Android und iOS erhältlich, wenn nicht anders angegeben. Die Apps können direkt im jeweiligen App-Store heruntergeladen werden.
Google Fit
Die „Fit“-App aus dem Hause Google ist relativ simpel gehalten, bietet aber trotzdem einige nützlich Funktionen, Bild 2. Außer Schritten werden auch Kardiopunkte vergeben. Diese erhält man unter anderem für eine gewisse Anzahl zurückgelegter Schritte pro Minute.

Google hat die App in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut. Unter anderem können Sie inzwischen auch Ihr Gewicht erfassen, zurückgelegte Strecken auf einer Karte visuell einsehen oder Ihre Herzfrequenz tracken. Letzteres setzt ein entsprechendes Messgerät voraus, etwa eine Smartwatch.
Die App gibt zudem einige Tipps, die teilweise direkt von der Gesundheitsorganisation WHO stammen. Allerdings sind diese Tipps nicht so umfangreich wie in anderen Apps und beinhalten teilweise Ratschläge, die bereits bekannt sein dürften.
- Verfügbarkeit: Android und iOS
- Preis: kostenlos
Apple Health
Wenn Sie Ihre Schritte mit Ihrem iPhone tracken möchten, ist das denkbar einfach. Sie brauchen dazu nicht einmal eine Extra-App, denn Apple hat die Funktion in iOS eingebaut, Bild 3. Aktivieren können Sie den Schrittzähler in der App folgendermaßen: Öffnen Sie die Einstellungen und wählen Sie Datenschutz. Tippen Sie auf Bewegung & Fitness. Aktivieren Sie anschließend die Option Fitnessprotokoll.

Um Ihre Anzahl Schritte abzurufen, öffnen Sie die vorinstallierte „Health“-App. Im Reiter Übersicht sehen Sie die Anzahl zurückgelegter Schritte. Außer dieser Zahl gibt es auch noch etliche Statistiken, etwa wie viele Schritte Sie in den vergangenen Tagen durchschnittlich gemacht oder wie viele Kilometer Sie dabei zurückgelegt haben.
- Verfügbarkeit: iOS
- Preis: kostenlos
Apple Fitness
Mit „Fitness“ bietet Apple eine weitere App an, die um einiges umfangreicher als die „Health“-App ist, Bild 4. Darin lassen sich nicht nur Schritte tracken, sondern auch zahlreiche Statistiken und Tipps abrufen.

Nur um Schritte zu zählen, ist die App fast zu schade, denn der Funktionsumfang geht weiter über simples Schrittezählen hinaus. Apple hat die Anwendung zu einer regelrechten Fitnesszentrale ausgebaut. In dieser gibt es unzählige Übungen, um seine Fitness zu steigern, unter anderem auch durch Gehen.
Wer sich regelmäßig zum Spazieren motivieren möchte, kann das zum Beispiel mit den Übungen Zeit zum Gehen tun. Diese Zusatzfunktionen lässt sich Apple aber bezahlen. 9,99 Euro pro Monat oder 79,99 Euro für ein Jahr kostet „Apple Fitness“ in der Premium-Variante namens „Apple Fitness+“.
- Verfügbarkeit: iOS
- Preis: kostenlose Basisvariante, 9,99 Euro im Monatsabo in der Premiumversion
Fitbit
Google ist im Bereich der Schrittzähler respektive Fitness-Apps gleich mit zwei Apps präsent. Wir stellen hier „Fitbit“ vor. Sie stammt vom gleichnamigen Startup für Fitness-Tracker, das Google im Jahr 2019 übernommen hat, Bild 5.

„Fitbit“ ist vom Umfang her sozusagen das Google-Pendant zu „Apple Fitness+“: Die App hat einen riesigen Funktionsumfang und kann unter anderem mit diversen smarten Fitness-Geräten verbunden werden. Im Zentrum steht natürlich auch hier ein Schrittzähler, der mit vielen Statistiken aufwarten kann.
Auch diese App entfaltet ihren vollen Funktionsumfang erst, wenn man ein kostenpflichtiges Abo löst. Dieses kostet aktuell 8,99 Euro pro Monat oder 79,99 Euro pro Jahr. Wer aber nur seine Schritte zählen möchte, wird mit der kostenlosen Basisversion zufrieden sein.
- Verfügbarkeit: Android und iOS
- Preis: kostenlose Basisvariante, 8,99 Euro im Monatsabo in der Premiumversion
* Pascal Scherrer schreibt für PCtipp.ch.
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