Was taugt das Activity-Armband, welches in Österreich für rund 25 Euro zu haben ist? [...]
Der chinesische Hersteller Oppo ist fleißig: Nebst dem Smartphone Oppo X 2021 (hier gehts zum Hands-on) und der Smartwatch Oppo Watch (unser Test) bringen die Chinesen nun ein Fitness-Armband namens Oppo Band auf den Markt. In der Schweiz ist es im Onlinehandel für rund Fr. 50.- erhältlich. Zum Vergleich: Das Mi Smart Band 4 des ebenfalls chinesischen Herstellers Xiaomi kostete bei der Lancierung 2019 Fr. 59.-. Was kann man für diesen Schnäppchen-Preis erwarten?
Das Testexemplar kommt in der Farbe Schwarz, ebenso das Sport-Armband. Geliefert wird das Oppo Band mit Ladeschale. Optisch erinnert das Wearable sehr stark an das Mi Smart Band 4 von Xiaomi (hier gehts zum Test). Das unauffällig aussehende Gerät misst 4,04 × 1,76 × 1,14 Zentimeter (1,19 cm inklusive Herzfrequenzsensor). Das 1,1-Zoll-AMOLED-Farb-Display löst mit 294 × 126 Pixel auf. Zum Vergleich: Das Mi Smart Band 4 löst mit 120 × 240 Pixel auf.
Die Vorderseite des Oppo-Trackers wurde aus 2.5D-Glas gefertigt. An Bord befindet sich ein 100-mAh-Akku, der laut Hersteller bis zu 12 Tage durchhält. Zudem erhält man Benachrichtigungen bei Anrufen/Nachrichten, wenn das Gerät via Bluetooth mit dem Handy gekoppelt ist. Was dem Oppo Band fehlt, ist integriertes GPS.
Interessant am Oppo Band ist, dass man nicht nur 12 Fitness-Modi zur Verfügung hat, sondern auch die Herzfrequenz und den Sauerstoffwert im Blut (Sp02) messen kann. Letzteres erinnert an den Fitbit Charge 4, welchen die Autorin vor circa einem Jahr getestet hat. Der Charge 4 von Fitbit kostet allerdings heute noch über das Doppelte.
Einrichtung
Das Oppo Band ist schnell eingerichtet. Benutzen Sie den Quick-Start-Guide, dort finden Sie den QR-Code, der Sie zu Oppos HeyTap Health-App (ColorOS Watch) führt, über die Sie das Fitness-Armband mit dem Handy verbinden. Allerdings muss man dann halt bei HeyTap Health einen Benutzer erstellen, was nicht jeder möchte.
HeyTap Health-App
Software
Softwareseitig nutzt Oppo ColorOS für Wearables. Googles Wearable-Betriebssystem WearOS liegt diesem zwar zugrunde, wurde von Oppo allerdings angepasst. Wer das Oppo Band in Betrieb nimmt, wird gleich auf die App HeyTap Health verwiesen. Die Kopplung erfolgte ohne Probleme. Wer bereits einmal WearOS oder Huawei Health verwendet hat, wird sich rasch zurecht finden.
Hinweis: Wer lieber WearOS nutzt: Auf zwei verschiedenen Android-Geräten konnte die Autorin das Oppo Band nicht mit WearOS koppeln.
Die App ist sehr übersichtlich gestaltet. Tippen Sie auf die jeweiligen Kacheln, um mehr Informationen zu Trainings oder Gesundheits-Messungen zu erhalten. Die smarten Benachrichtigungen können Sie via Verwalten/Mehr steuern.
Am Rande seien noch die Ziffernblätter erwähnt. Die Autorin legt hierauf keinen großen Wert. Falls das bei Ihnen anders sein sollte: Grundsätzlich können diese via App verändert werden. Allerdings: Wenn Sie via Entdecken ein neues hinzufügen möchten, heißt es sofort, dass man das Maximum erreicht habe (5 Stück). Entfernen Sie eines, um das neue herunterladen zu können.
Gesundheit/Fitness
Das Oppo Band kommt mit 12 Workout-Modi. Das sind: Lauf im Freien, Indoor-Lauf, Spaziergang im Freien, Velofahren im Freien, Indoor-Radfahren, Ellipsentrainer, Rudern, Cricket, Federball, Schwimmen im Pool, freies Training und Yoga. Ausserdem wird man regelmässig daran erinnert, aufzustehen und sich etwas zu bewegen.
Beim mehrtägigen Tragen des Armbands ist der Redaktorin aufgefallen, dass die Schrittezählung etwas großzügig zu sein scheint. Im direkten Vergleich mit der Withings-Hybriduhr ScanWatch war auffällig, dass das Oppo-Band regelmäßig ca. 200 Schritte zu viel zählt. Man kann in der App zwar sein Geschlecht, Größe und Gewicht angeben, aber z.B. die Schrittlänge nicht ändern. Klar, wenn man früher gelobt wird, dass man sein Schrittziel für den Tag erreicht hat, ist das nice. Aber: Im direkten Vergleich mit der Smartphone-App Pacer war die ScanWatch näher dran.
Handgelenks-Steuerzentrale
Wenn mit dem Smartphone via Bluetooth verbunden, können Sie über den Tracker Benachrichtigungen lesen, Anrufe auf dem Handy ablehnen (eine Annehmen-Taste wurde bei einem kurzen Test nicht angeboten), Medien steuern, ein Foto schießen oder das Handy finden, wenn Sie es verlegt haben. Außerdem kann ein Wecker gestellt werden (via App personalisierbar).
Mit der auf dem Oppo Band vorinstallierten Musik-App kann man beispielsweise die Spotify-Playlist steuern. Sie können Musik pausieren und erneut starten, den letzten oder nächsten Song abzuspielen oder die Lautstärke ändern. Dieselbe App wird verwendet, um Netflix-Filme zu steuern.
Akkulaufzeit, Preis und Fazit
Akkulaufzeit
Der Hersteller verspricht eine Akkulaufzeit von bis zu 12 Tagen. Das könnte, je nach Nutzung, hinkommen. Die Autorin hatte das Oppo Band fünf Tage in Betrieb. Der Akkustand betrug dann etwas weniger als 70 Prozent. Eine Akkulaufzeit von zwölf Tagen ist ziemlich gut für einen Preis von rund 25 Euro. Zum Vergleich: Auch das Mi Band 4 schlug sich hier sehr gut und musste erst nach 14 Tagen auf die Ladeschale.
Preis
Auf der offiziellen Webseite von Oppo ist noch kein Preis zu finden. Beim Onlinehändler brack.ch ist das Oppo Band derzeit für rund 25 Euro zu haben (Stand: 11. Mai 2021).
Fazit
Ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Wer bisher noch keinen Fitness-Tracker verwendet, kann hier zugreifen. Und mit dem Fitness-Armband nebst 12 Fitness-Modi die Schritte zählen, Schlaftracking nutzen und sogar den Sauerstoffwert im Blut (Sp02) messen. Abstriche muss man beim integrierten GPS machen (nicht vorhanden) und man kann zwar via Bluetooth auf dem Handy einiges steuern, aber halt nicht Smartphone-unabhängig. Wer darauf keinen großen Wert legt, dem sei das Oppo Band empfohlen. Punktabzug gabs für das im Test nicht mögliche Koppeln mit WearOS, die etwas zu großzügige Schrittzählung, man kann Anrufe zwar ablehnen, aber nicht annehmen sowie kein integriertes GPS. Wer etwas mehr Schnickschnack möchte, kann sich überlegen, die Oppo Watch zu kaufen (unser Test), die allerdings derzeit über 200 Euro kostet.
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