Flexible Nanotubes als Antennen für 5G-Handys

Antennen aus Kohlenstoff-Nanoröhrchen sind genauso effektiv wie solche aus Kupfer. Dazu sind sie flexibel, robust und lassen sich auf Unterlagen drucken, etwa auf Bauteile von Smartphones der nächsten Generation (5G). Entwickelt worden sind sie von Forschern der Ingenieurschule an der Rice University. [...]

Forscher Matteo Bengio präsentiert die Antenne aus Nanotubes. (c) Jeff Fitlow/rice.edu

Chemie- und Biomolekular-Ingenieur Matteo Pasquali arbeitet mit speziell ausgerichteten Filmen aus Nanoröhren. Diese sind wie aufgerolltes Graphen. Die daraus hergestellten Antennen sind den herkömmlichen nicht nur ebenbürtig, sie sind auch dünner und können hohe Frequenzen besser empfangen, wie sie im 5GNetz verwendet werden. Ein solches ist derzeit weltweit im Aufbau, allerdings mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten.

Pasquali hat eng mit dem National Institute of Standards and Technology (NIST) zusammengearbeitet, das die neuartigen Antennen auch testet. Federführend war hier Amram Bengio, der bei Pasquali seine Doktorarbeit schrieb. Er gründete unterdessen ein Unternehmen, um die Antenne weiterzuentwickeln und zur Serienreife zu bringen.

Um die Filme herzustellen, haben die Forscher bis zu acht Meter lange Nanotubes in eine saure Flüssigkeit gegeben. Diese sprühten sie auf eine Unterlage. Scherkräfte sorgten dort dafür, dass sich die Röhrchen eigenständig zu einem Film formierten. Dieses Phänomen hatte Pasquali bereits früher beschrieben.

Auch für Drohnen gut nutzbar

Oft wird zur Herstellung dünner Filme die Gasphasenabscheidung genutzt. Sie ist in diesem Fall aber weniger gut geeignet, so Pasquali. Die Abscheidung aus der Flüssigphase sei besser skalierbar und ermögliche eine kontinuierliche Herstellung. Die Filme sind zwischen einem und sieben Mikrometer dick. Die Röhrchen werden von Van-der-Waals-Kräften zusammengehalten, die dem Material bessere Eigenschaften verleihen, als Kupfer sie ausweist.

Den Forschern zufolge sind die Antennen nicht nur für 5GHandys geeignet, sondern auch für die Kommunikation mit unbemannten Luftfahrzeugen, bei denen Gewicht eine wichtige Rolle spielt. Auch sei die Neuentwicklung für die Exploration von Öl und Gas nutzbar. „Ohne die wissenschaftliche Kompetenz und die experimentellen Möglichkeiten des NIST hätten wir unser Ziel nie erreicht“, sagt Pasquali. Unterstützung gab es auch von gleich drei Forschungseinrichtungen des US-Militärs.


Mehr Artikel

Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
News

Security in der NIS2-Ära

NIS2 ist mehr ein organisatorisches Thema als ein technisches. Und: Von der Richtlinie sind via Lieferketten wesentlich mehr Unternehmen betroffen als ursprünglich geplant, womit das Sicherheitsniveau auf breiter Basis gehoben wird. Beim ITWelt.at Roundtable diskutierten drei IT-Experten und -Expertinnen über die Herausforderungen und Chancen von NIS2. […]

Christoph Mutz, Senior Product Marketing Manager, AME, Western Digital (c) AME Western Digital
Interview

Speicherlösungen für Autos von morgen

Autos sind fahrende Computer. Sie werden immer intelligenter und generieren dabei jede Menge Daten. Damit gewinnen auch hochwertige Speicherlösungen im Fahrzeug an Bedeutung. Christoph Mutz von Western Digital verrät im Interview, welche Speicherherausforderungen auf Autohersteller und -zulieferer zukommen. […]

Andreas Schoder ist Leiter Cloud & Managend Services bei next layer, Alexandros Osyos ist Senior Produkt Manager bei next layer. (c) next layer
Interview

Fokus auf österreichische Kunden

Der österreichische Backup-Experte next layer bietet umfassendes Cloud-Backup in seinen Wiener Rechenzentren. Im Interview mit ITWelt.at erläutern Andreas Schoder, Leiter Cloud & Managed Services, und Alexandros Osyos, Senior Produkt Manager, worauf Unternehmen beim Backup achten müssen und welche Produkte und Dienstleistungen next layer bietet. […]

Miro Mitrovic ist Area Vice President für die DACH-Region bei Proofpoint.(c) Proofpoint
Kommentar

Die Achillesferse der Cybersicherheit

Eine immer größere Abhängigkeit von Cloud-Technologien, eine massenhaft mobil arbeitende Belegschaft und große Mengen von Cyberangreifern mit KI-Technologien haben im abgelaufenen Jahr einen wahrhaften Sturm aufziehen lassen, dem sich CISOS ausgesetzt sehen. Eine große Schwachstelle ist dabei der Mensch, meint Miro Mitrovic, Area Vice President DACH bei Proofpoint. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*