Experten und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung erarbeiteten im neuen Climate Lab gemeinsam Lösungsideen und Ziele für eine kreislauffähige Zukunft. [...]
Unsere Abhängigkeit von Energie- und Rohstoffimporten hat die Verletzlichkeit unserer Wirtschaft und Gesellschaft überdeutlich gemacht. Wie sähe aber unsere Welt aus, wenn sie „kreislauffähig“ wäre? Welche Voraussetzungen braucht es, um eine Kreislaufwirtschaft in Österreich? Diese und weitere Fragen standen am 6. Oktober im Zentrum des Focus.Day von CEOs FOR FUTURE und dem Circular Economy Forum Austria, der im neu eröffneten Climate Lab in der Spittelau in Wien stattfand.
Experten und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung sowie von CEOs FOR FUTURE und Circular Economy Forum Austria diskutierten gemeinsame Ziele, wesentliche Bedingungen und Ansätze, wie Kreislaufwirtschaft für das eigene Unternehmen an Bedeutung gewinnen und zur Lösung von Energie- und Rohstoffabhängigkeiten beitragen kann. Denn Fakt ist leider: 50 Prozent der Treibhausgasemissionen stammen nach wie vor aus der Rohstoffgewinnung und -produktion. „Die Energiewende kann nur mit einer Rohstoffwende gelingen. Wir sind nur zukunftsfähig, wenn wir auf eine Kreislaufwirtschaft, als eine ganz wichtige Unterstützung für den Klimaschutz, setzen. Das große Ziel ist ein Systemwandel und die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Die Kreislaufwirtschaft ist einer unserer stärksten Hebel, die wir dafür zur Verfügung haben. Deshalb setzen wir gemeinsam mit Expert:innen wichtige Schritte für eine nachhaltige Zukunft“, so Lukas Kienzl, Vorstandsmitglied von CEOs FOR FUTURE.
In Kurzworkshops unter der Leitung von CEOs FOR FUTURE Vorstandsmitglied Rainer Peraus und Circular Economy Forum Austria-Executive Director Karin Huber-Heim wurde mit den Teilnehmern ein umfassendes Verständnis und essenzielle Bedingungen für Kreislaufsysteme erarbeitet sowie die Bedeutung eines tiefgreifenden Bewusstseinswandels diskutiert. „Kreislaufwirtschaft darf nicht als ausschließlich technologische Herausforderung missverstanden werden. Erst die Auseinandersetzung mit den dahinterliegenden Narrativen die zu der Grenzüberschreitung führen, ermöglichen den ausreichend tiefgreifenden Wandel. Genau diese radikale Erneuerung in der Erzählung vom Leben und Wirtschaften verspricht die notwendige Transformation rasch voranzubringen, um in eine ressourcenreiche und positive Zukunft aufzubrechen“ erläutert Transformations-Experte Rainer Peraus.
„Für die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft braucht es entsprechendes Wissen sowie eine systemische Betrachtungsweise auf Führungsebene, um strategische Entscheidungen für die Zukunft heute bereits richtig setzen zu können. Zusammen mit der Fähigkeit zu kooperativer Innovation, stellt dies die Erfolgsfaktoren transformativen Wirtschaftens dar, das wir heute so dringend benötigen“, erklärt Karin Huber-Heim, Executive Director bei Circular Economy Forum Austria.
Ein weiterer Programmpunkt war die Reflexion des Dokumentarfilms ‚GOING CIRCULAR‘, zu dessen Wien-Premiere CEOs FOR FUTURE und das Circular Economy Forum Austria am Vorabend (5.10.) in das Stadtkino im Künstlerhaus eingeladen haben – mit Unterstützung des BMK, EU-Umweltbüros und der Circular Economy. Der Film erzählt anhand der Geschichten von vier Visionär:innen – dem 102-jährigen Erfinder Dr. James Lovelock, der Biomimikry-Biologin Janine Benyus, dem Designer Arthur Huang und dem Finanzier John Fullerton – wie wir eine „Circular Future“ schaffen können. Er zeigt, wie unsere Städte, unser Finanzsystem, unsere Lebensmittel oder die Modeindustrie aussehen könnten, wenn wir zu einem kreislauforientierten System übergehen, in dem alles wiederverwendet und nichts verschwendet wird.
Dass sich die notwendigen Lösungen auf dem Weg zur Klimaneutralität nur in Partnerschaften entwickeln lassen, davon sind die Initiatoren des neuen Climate Lab in Wien ebenfalls überzeugt. „Wir müssen quer über alle Branchen und Sektoren zusammenarbeiten, wie nie zuvor. Aus diesem Grund bringen wir Unternehmen mit Start-ups, der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft und dem öffentlichen Sektor zusammen, um innovative Lösungen zu entwickeln und neue Formen der Innovation vorantreiben. Zudem erarbeiten wir kollaborative Programme, schaffen Raum für Exploration und eine sektorübergreifende Community von Klima-Innovatoren, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen: Klimaneutralität so rasch wie möglich“, erläutert Thomas Kaissl, Partnerships Director von Climate Lab, die Idee hinter dem neuen Klima Hub.
„Bei CEOs FOR FUTURE steht die branchenübergreifende Zusammenarbeit im Zentrum. Nur so lassen sich die vielfältigen Herausforderungen meistern. Deshalb freut es uns als Ecosystem Partner das gemeinsame Ziel des Climate Labs nach Kräften zu unterstützen“, ergänzt Lukas Kienzl, Vorstand bei CEOs FOR FUTURE.
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