Forscher basteln an Essen aus dem 3D-Drucker

Was man bisher nur aus Science-Fiction-Filmen kennt, soll laut südkoreanischen Wissenschaftlern Realität werden: Jetzt sollen auch Speisen von einem 3D-Drucker hergestellt werden. Oder soll man dazu "zubereitet" sagen? [...]

Ob das Essen aus dem 3D-Drucker auch so appetitanregend aussieht?
Ob das Essen aus dem 3D-Drucker auch so appetitanregend aussieht? (c) clearlens-images/Pixelio

Wissenschaftler der Ewhat Womans University in Südkorea arbeiten an einem neuartigen Produktionsverfahren für Nahrungsmittel, das die Ernährung des Menschen revolutionieren soll. Dabei wird Essen von einem 3D-Drucker auf Basis von verschiedenen pulverisierten Zutaten „zubereitet“ und lässt sich je nach Wunsch individuell an die eigenen Ernährungsgewohnheiten anpassen. Auf diese Weise könnte nicht nur die wachsende Nahrungsmittelnachfrage auf der Welt gestillt, sondern auch die Umwelt beträchtlich entlastet werden, versprechen die Erfinder.

„Prinzipiell sinnvolle Ideen“

„Unsere aktuelle Ernährungsweise hat gleich mehrere Probleme: Es wird generell zu viel, zu fett, zu süß und zu salzig konsumiert. Die Konsequenz daraus ist eine nicht ausgeglichene Energiebilanz, die beim Menschen zu Übergewicht führt, aber auch erhebliche negative ökologische Folgen mit sich bringt“, erklärt Jürgen König, Professor am Department für Ernährungswissenschaften der Universität Wien. Wer sowohl auf die eigene Gesundheit als auch die Umwelt achten will, sollte vor allem versuchen, öfter auf tierische Lebensmittel zu verzichten.

Was alternative Konzepte wie das beschriebene Essen aus dem 3D-Drucker betrifft, sieht der Experte zwar durchwegs „prinzipiell sinnvolle Ideen“, bleibt aber doch skeptisch: „Wenn es um eine nachhaltige Veränderung der Ernährungsgewohnheiten geht, ist die Versorgung mit Nährstoffen allein zu wenig. Hier spielen auch kulturelle und soziale Faktoren eine wichtige Rolle“, betont König. Die Möglichkeit, Nahrungsmittel mithilfe neuer technologischer Verfahren quasi maßgeschneidert anbieten zu können, sei aber durchaus spannend. „Ich könnte mir schon vorstellen, dass das irgendwann einmal in irgendeiner Form kommen wird“, meint der Wissenschaftler.

Erste Tests erfolgreich

Der 3D-Druck von Nahrung funktioniert im Grunde ganz ähnlich wie bei anderen derart hergestellten Erzeugnissen. Ein bestimmtes Rohmaterial – in dem Fall verschiedene Zutaten, die bei sehr niedrigen Temperaturen von minus 100 Grad Celsius pulverisiert werden – werden Schicht für Schicht gedruckt und zusammengesetzt, bis zum Schluss das gewünschte Produkt entsteht. In ersten Tests konnten die südkoreanischen Forscher unter Projektleiterin Jin-Kyu Rhee mithilfe eines Prototyp-Druckers zeigen, dass es möglich ist, auf diese Weise Essen zu produzieren, das die gleichen Mikrostrukturen und physischen Eigenschaften aufweist wie herkömmliche Lebensmittel.

Außerdem konnten sie demonstrieren, dass es ihr Herstellungsverfahren auch erlaubt, den Anteil an Kohlehydraten und Protein im Essen zu regulieren und auf persönliche Wünsche anzupassen. Gleiches gilt für die strukturelle Beschaffenheit der künstlich erzeugten Nahrung, die mitbestimmt, wie sie vom menschlichen Körper aufgenommen wird. „Wir befinden uns noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium, sind aber davon überzeugt, dass unsere Forschung mithelfen wird, dem 3D-Druck von Essen zum Durchbruch zu verhelfen“, so Rhee.


Mehr Artikel

News

ISO/IEC 27001 erhöht Informationssicherheit bei 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen

Eine Umfrage unter 200 Personen verschiedener Branchen und Unternehmensgrößen in Österreich hat erstmals abgefragt, inwiefern der internationale Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISO/IEC 27001) bei der Bewältigung von Security-Problemen in der Praxis unterstützt. Ergebnis: Rund 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen gaben an, dass sich durch die ISO/IEC 27001 die Informationssicherheit in ihrem Unternehmen erhöht hat. […]

News

Public Key Infrastructure: Best Practices für einen erfolgreichen Zertifikats-Widerruf

Um die Sicherheit ihrer Public Key Infrastructure (PKI) aufrecht zu erhalten, müssen PKI-Teams, sobald bei einer Zertifizierungsstelle eine Sicherheitslücke entdeckt worden ist, sämtliche betroffenen Zertifikate widerrufen. Ein wichtiger Vorgang, der zwar nicht regelmäßig, aber doch so häufig auftritt, dass es sich lohnt, PKI-Teams einige Best Practices für einen effektiven und effizienten Zertifikatswiderruf an die Hand zu geben. […]

News

UBIT Security-Talk: Cyberkriminalität wächst unaufhaltsam

Jedes Unternehmen, das IT-Systeme nutzt, ist potenziell gefährdet Opfer von Cyberkriminalität zu werden, denn die Bedrohung und die Anzahl der Hackerangriffe in Österreich nimmt stetig zu. Die Experts Group IT-Security der Wirtschaftskammer Salzburg lädt am 11. November 2024 zum „UBIT Security-Talk Cyber Defense“ ein, um Unternehmen in Salzburg zu unterstützen, sich besser gegen diese Bedrohungen zu wappnen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*