Fortinet und Interpol tauschen künftig Bedrohungsinformationen aus

Kampf gegen Cyber-Kriminalität und Datenschutz-Verstöße haben einen Vertrag geschlossen, der Vorzeigecharakter in der Zusammenarbeit des öffentlichen und privaten Sektors haben soll. [...]

Derek Manky, Global Security Strategist bei Fortinet
Derek Manky, Global Security Strategist bei Fortinet (c) Fortinet

Der Anbieter von integrierten und automatisierten CyberSecurity-Lösungen Fortinet und Interpol haben ihren Austausch von Bedrohungsinformationen formalisiert. Die wesentlichen Merkmale der Vereinbarung sind:

  • Ziel der Vereinbarung ist es, weltweit CyberKriminalität und Datenschutz-Bedrohungen proaktiv zu bekämpfen. Basis dafür ist der Austausch von Bedrohungsinformationen, die das globale Forschungsteam von Fortinet FortiGuard Labs erhebt.
  • Fortinet und Interpol werden sich gegenseitig operativ informieren. Um ein besseres Verständnis für die aktuelle Bedrohungslandschaft zu erreichen, wird ein Threat-Intelligence-Experte von Fortinet mit den Spezialisten von Interpol Global Complex for Innovation (IGCI) zusammenarbeiten. Dies wird Interpol sowie Strafverfolgungsbehörden direkt dabei unterstützen, Sicherheits- und Datenschutzrisiken einzudämmen.
  • Die Vereinbarung formalisiert die seit zwei Jahren bestehende operationelle Zusammenarbeit zwischen Fortinet und Interpol.

Enge Kooperation

Fortinet stellt bereits seit über zwei Jahren als aktives Mitglied einer Experten-Arbeitsgruppe von Interpol Bedrohungsinformationen bereit. Schon in der Vergangenheit trugen diese dazu bei, Cyber-Verbrechen aufzudecken. Im vergangenen Jahr unterstützte Fortinet als eines von mehreren privaten Unternehmen zudem eine von Interpol geleitete Operation zur Bekämpfung von CyberKriminalität in der gesamten ASEAN-Region. Der Einsatz führte zur Identifizierung von fast 9.000 Command-and-Control (C2)-Servern und Hunderten kompromittierten Websites – einschließlich Regierungsportalen. Zuvor kooperierte Fortinet eng mit Interpol und anderen privatwirtschaftlichen Partnern zum Austausch von Bedrohungsinformationen. Dabei half Fortinet in Kooperation mit Interpol und anderen Partnern aus dem privaten Sektor, eine Bande von Online-Kriminellen aufzudecken. Tausende Betrugsfälle weltweit mit einem Gesamtschaden von über 60 Millionen US-Dollar und Hunderten Betrugsopfern kamen so ans Licht.

Strategische globale Partnerschaften

Die Zusammenarbeit mit Interpol folgt dem Bestreben Fortinets die Zukunft von Bedrohungsinformationsstandards und -protokollen durch kontinuierliche Zusammenarbeit mit globalen Organisationen der öffentlichen Sicherheit und der Industrie mitzugestalten. So ist Fortinet Gründungsmitglied der 2015 gebildeten Cyber Threat Alliance (CTA). Im Jahr 2016 kündigte das Unternehmen zudem eine Partnerschaft im Rahmen der NATO Industry Cyber Partnership (NICP) mit der NATO Communications and Information (NCI) Agency an.

Silvino Schlickmann Jr., Acting Executive Director, Interpol Global Complex for Innovation, ist überzeugt, dass die Strafverfolgung alleine CyberKriminalität nicht bekämpfen könne und dass sie auf vertrauensvolle Beziehungen zum Privatsektor angewiesen sei. Dank der jüngsten Vereinbarung mit Fortinet erhielten Strafverfolgungsbehörden jetzt Zugang zu umfassenden Bedrohungsinformationen, und könnten so effektiv gegen CyberKriminalität vorgehen, beschreibt Schlickmann die Vorteile der Zusammenarbeit von Interpol mit Fortinet.

Derek Manky, Global Security Strategist, Fortinet, fügt hier ergänzend hinzu, dass Unternehmen weltweit wachsenden Bedrohungen, einer immer größer werdenden digitalen Angriffsfläche sowie einem zunehmenden Fachkräftemangel ausgesetzt seien. Erschwerend komme hinzu, so Manky, dass Cyberverbrechen oft die Grenzen der Gerichtsbarkeit überschritten, was insbesondere die Strafverfolgungsbehörden ausbremse. „Um mit Cyberkriminalität proaktiv statt reaktiv umzugehen, sind verwertbare Bedrohungsinformationen mit globaler Transparenz nötig. Keine Organisation überblickt die Sicherheitslandschaft vollständig, weshalb es entscheidend ist, dass der öffentliche und private Sektor zusammenarbeiten und Informationen über mögliche Bedrohungen austauschen,“ zieht Manky sein Fazit.


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