Founders in Europe: Neuer Startup-Accelerator startet in Wien

WeAreDevelopers-Gründer Benjamin Ruschin und Michael Ionita, bislang CTO bei wall.io, haben sich zusammengetan, um Gründern ab sofort ihr Know-how anzubieten: Sie bringen gemeinsam mehr als 20 Jahre Startup-Erfahrung in ihr neues Unternehmen "Founders in Europe" ein. [...]

Benjamin Ruschin (links) und Michael Ionita starten "Founders in Europe" (c) Katharina Schiffl

„Wir möchten nicht länger dabei zusehen, wie die europäischen Startups das Schlusslicht in der internationalen Startup-Szene abbilden. Wir möchten einen Beitrag dazu leisten, europäische Startups schneller zum Erfolg zu führen“, betonen die beiden Gründer Benjamin Ruschin und Michael Ionita. In den USA gebe es zahlreiche Accelerator-Bootcamps für Startup-Gründerinnen, doch in Europa fehle solch ein umfassendes Programm. Diese Lücke möchten wir mit Founders in Europe schließen,“ erläutern Michael Ionita und Benjamin Ruschin ihre Geschäftsidee. Sie bieten ab August allen Gründerinnen und Gründern ein 12-wöchiges, umfassendes Startup-Training an.

„Die Gründer zahlen einen mittleren vierstelligen Betrag für die 12-wöchige Ausbildung. Was nichts kostet ist nichts wert. Es gibt viele kostenlose „Ausbildungsangebote“ am Markt, aber genau hier liegt schon der Haken: Diese Programme gehen nicht in die Tiefe, sie sind in der Regel Marketingaktionen für dahinterliegende Produkte und somit rüsten sie die Gründerinnen und Gründer auch nicht mit dem umfassenden, tiefgreifenden Praxis-Wissen aus, welches benötigt wird um ein Startup zum Erfolg zu führen“, erläutert Benjamin Ruschin im Gespräch mit der COMPUTERWELT. Für „Founders in Europe“ steigen Ruschin und Ionita aus ihren bisherigen Jobs aus. Michael Ionita hat seine Tätigkeit als CTO des Startups Walls.io vor kurzem beendet, Ben Ruschin hat sich operativ aus dem Management von WeAreDevelopers zurückgezogen, bleibt aber als aktiver Shareholder an WeAreDevelopers beteiligt. Ben Ruschin engagiert sich zudem als Vorstand im Verband Österreichischer Software Industrie (VÖSI) für das Thema Startups und Unternehmensgründung.

12 Wochen Gründer-Trainingsprogramm

Gründerinnen und Gründer, die bei Founders in Europe aufgenommen werden, können ab August 2021 am “Founders Education” Programm teilnehmen, das rund drei Monate dauert. Die Teilnehmer erhalten dabei Zugriff auf die e-Learning-Plattform von Founders in Europe und nehmen jede Woche per Video-Konferenz an live Learning-Sessions in fünf Kernbereichen teil.

  • People & Leadership: Wie baue ich Teams auf und führe sie zum Erfolg? Wie schaffe ich eine positive, leistungsorientierte Kultur in meinem Startup?
  • Go-to-Market: Wie erstelle ich einen Businessplan? Wie validiere ich meine Annahmen, insbesondere in Bezug auf mein Produkt, Geschäftsmodell, Pricing?
  • Sales: Wie baue ich meinen Vertrieb auf? Wo finde ich die richtigen Sales-Leute und wie schaffe ich es, meine Umsätze schnell zu skalieren?
  • Product: Wie entwickle ich ein Produkt, welches die Anforderungen der Zielgruppe erfüllt und vom Start weg skaliert? Welche Technologien verwende ich und wie führe ich mein Produkt-Team zum Erfolg? Wie kann ich No-Code für meinen use-case einsetzen und damit viel Zeit & Geld sparen?
  • Marketing: Wie entwickle und implementiere ich eine funktionierende Content Marketing-Strategie um meine Performance-KPIs zu erreichen?

Laut der Recherche von „Founders in Europe“ sind diese fünf Bereiche die wichtigsten Skill-Sets um Gründer erfolgreich durch die Frühphase zu navigieren. Zur Erstellung des Curriculums wurden vorab mehr als 200 Startup-Gründer und Startup-Investoren in strukturierten Interviews befragt. „Das vermittelte Wissen ist praxis-orientiert und kann sofort von den Gründern in ihren Startups angewendet werden. Wir ergänzen die Wissensvermittlung mit eigens entwickelten Systemen, Templates und Business-Modellen, die den Startup-Gründern helfen, schnell qualifizierte Entscheidungen zu treffen und so ihr Unternehmen auf Wachstumskurs zu bringen“, erklären Ruschin und Ionita.

Heuer sollen bei „Founders in Europe“ mehrere Dutzend Gründer aufgenommen und geschult werden. „Für 2022 planen wir die Aufnahme von mehr als 100 Startups in unseren Accelerator“, hat sich Benjamin Ruschin zum Ziel gesetzt. Ein besonderes Anliegen ist Ruschin auch die heimische Gründerszene: „Unser Programm richtet sich an Startups aus ganz Europa, aber natürlich nehmen wir auch Startup-Kandidaten aus Österreich in unseren Accelerator auf. Wir werden mit den relevanten Playern im Ökosystem zusammenarbeiten und verfolgen das Ziel, Gründerinnen und Gründern aus unserem Heimatmarkt zum internationalen Durchbruch zu verhelfen.“ Zur Situation in Österreich meint Ruschin: „Die österreichische Startup-Szene hat sich gut entwickelt, aber wir erleben nach wie vor, dass nahezu allen Gründern die Skills fehlen, um das Potenzial ihrer Startup zur Gänze auszuschöpfen. Aus diesem Grund scheitern auch sehr viele in der Frühphase, ihnen fehlen die Sparring-Partner und die Unterstützung die sie brauchen um ihr Startup erfolgreich aufzubauen. Sie verlaufen sich, kommen vom Weg ab und daran scheitern sehr viele.“

Zertifikat und Pre-Seed Funding

Die teilnehmenden Gründerinnen und Gründern erhalten nach Abschluss des Founders Education-Curriculums ein Zertifikat. Erfolgsversprechenden Business-Ideen und Startups winkt ein sechsstelliges Pre-Seed-Funding im Gegenzug für Firmen-Anteile: „Über die 12 Wochen hinweg lernen wir die Teilnehmer sehr gut kennen. Wir können objektiv feststellen, wer die Persönlichkeit, die Motivation und den Biss hat, den es braucht um ein Startup zum Erfolg zu führen,“ sind Benjamin Ruschin und Michael Ionita überzeugt. Das Kapital für das Pre-Seed-Funding stammt von Ionita und Ruschin sowie von Investoren, die ihr Risikokapital durch „Founders in Europe“ breit streuen und frühestmöglich in Startups investieren wollen

Bereits diese Woche startet auf www.foundersineurope.com eine kostenfreie „Company Building-Session“, die live per Videokonferenz abgehalten wird und ab sofort wöchentlich stattfindet. In diesen Sessions erhalten potentielle Gründer Praxiswissen aus dem „Founders Education Program“ und können offen über die aktuellen Herausforderungen ihrer Startups sprechen. Sie erhalten ein schnelles und ehrliches Feedback sowie Handlungsempfehlungen.


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