Der taiwanesische Elektronikkonzern und Apple-Zulieferer Foxconn hat im ersten Quartal durch das Coronavirus einen Gewinneinbruch von 89 Prozent erlitten. Jedoch sei laut der Firma das Schlimmste mittlerweile überstanden. [...]
Foxconn hat eine gewisse Sonderstellung in der IT-Fertigung: Die gesamte Tech-Branche hat ein scharfes Auge auf Foxconn und sieht seine Zahlen als Indikator für die globale Nachfrage.
Unterbrechung der Lieferketten
„Die Coronavirus-Krise hat sich besonders schwerwiegend auf die Absatzzahlen im Smartphone-Bereich ausgewirkt. Weltweit gab es im ersten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Minus von 56 Mio. verkauften Einheiten, was einem Rückgang um 17 Prozent entspricht. Im zweiten Quartal wird sich die Lage aber wahrscheinlich verbessern, weil die meisten Länder weltweit ihre Volkswirtschaften wieder in Richtung Normalbetrieb bewegen“, so Mobilfunk- und Technologieexperte Torsten Gerpott von der Universität Duisburg-Essen.
Grund für die schweren Verluste sind vor allem massive Unterbrechungen der Lieferkette in China. Ein Großteil der Foxconn-Produktion findet in der Volksrepublik statt und die meisten Arbeitskräfte des Unternehmens sind dort tätig. Alleine die Auszahlung der Belegschaft bei einem wochenlangen Produktionsstillstand hat Foxconn laut eigenen Angaben zehn Milliarden Taiwan-Dollar (etwa drei Milliarden Euro) gekostet.
„Probleme im Smartphone-Bereich“
Foxconn zeigt aber Zuversicht für das zweite Quartal 2020. Die Nachfrage nach Technologie würde vor allem aufgrund der gesteigerten Home-Office-Aktivität von Angestellten massiv steigen. Auch elektronische Unterhaltungsprodukte würden so wieder einen Aufwind erhalten. Foxconn rechnet daher im Computerbereich mit einem Gewinnsprung von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Weniger optimistisch ist der Konzern dagegen bei Smartphones, hier stehe ein Absturz von 15 Prozent bevor.
„Für Zulieferer im Smartphone-Bereich gibt es momentan gleichzeitig mehrere Probleme. Eines davon ist weiterhin die Handelsfehde zwischen den USA und China. Das Coronavirus kommt noch erschwerend hinzu, denn Konsumenten kaufen Handys hauptsächlich in Geschäften. Und trotz der Wiedereröffnung gibt es immer noch Unsicherheiten. Es ist unklar, wie viele Menschen sich jetzt überhaupt ein neues Smartphone leisten können, was wiederum bei der Produktion problematisch ist“, kommentiert Karim Taga, Managing Partner bei der Beratungsgesellschaft Arthur D. Little, die Situation.
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