Frequenzvergabe: „Zeche zahlt der Kunde“

Der Chef von Drei (Hutchison), Jan Trionow, bestätigte, dass der im internationalen Vergleich hohe Preis für die Mobilfunkfrequenzen am Schluss beim Kunden hängen bleiben werde. [...]

Ob der im internationalen Vergleich hohe Preis für die Lizenzen auch zu höheren Tarifen führen wird, werde der Wettbewerb entscheiden, erklärte der Chef der Deutschen-Telekom-Tochter in Österreich. Aus Bierwirths Sicht könnte die Auktion „ein Wendepunkt“ in der Preisgestaltung sein. Es sei paradox, dass gerade in dem Land mit den niedrigsten Mobilfunk-Preisen die Lizenzen am Teuerersten seien. „Das wird sich auch auf die Kunden auswirken“, prognostizierte er.

Bierwirth plagen nach der Auktion vor allem zwei Sorgen: Er befürchtet erstens, dass der schnellere Datenstandard LTE nun verzögert umgesetzt wird. International zeige sich: „Umso teurer die Frequenzen, desto langsamer wird das Netz ausgebaut“, sagte Bierwirth. T-Mobile würde zehn Jahre brauchen, um die 654 Mio. Euro alleine aus dem Cashflow zurückzuzahlen, rechnete Bierwirth vor. Darin noch nicht eingerechnet: Die Netz-Investitionen, die sich in den nächsten zwei bis drei Jahren auf einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag belaufen würden.

Zweitens ist laut Bierwirth wegen des Auktionsverfahrens auch die Konzernspitze der Deutschen Telekom alarmiert. „Wenn das Schule macht, wäre das eine Bedrohung für die Branche.“ Das Problem: Die Bieter hätten nicht für bestimmte Frequenzen geboten, sondern gegen einen kompletten Unternehmensverlust. Dieses Risiko habe die Regulierungsbehörde RTR bewusst herausgearbeitet, lautet der Vorwurf von Bierwirth. Er sei froh, genau die Frequenzen erhalten zu haben, die man wollte. Ziel von T-Mobile sei es, den Marktanteil in den nächsten Jahren zu halten. Bei den Konkurrenten erwartet Bierwirth aufgrund der Auktion, dass sich Marktanteile von Drei zu A1 (Telekom Austria) verschieben könnten. Die Telekom habe zu viel gekauft, so seine Erklärung dafür.


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