Droht ein Startup zu scheitern, halten gut befreundete Gründer eher durch und steigern ihren finanziellen Einsatz. Das hat eine Studie unter Beteiligung der City, University of London ergeben. [...]
Startups werden typischerweise dichtgemacht, wenn sie viele Verluste einfahren. Denn dann stehen die Gründer vor der Entscheidung, ihren finanziellen Einsatz weiter zu erhöhen oder eben aufzugeben. Die Studie , für die 66 studentische Dreier-Teams in einem Laborexperiment Entscheidungen zu einem simulierten Computer–Startup treffen mussten, hat nun ergeben, dass enger befreundete Teams sich eher entscheiden, den Einsatz nochmals zu erhöhen, statt einen Schlussstrich zu ziehen.
Die Forscher haben bei dem Experiment insbesondere die Angst der Gründer-Teams, dass ein scheiterndes Unternehmen zu steigenden Verlusten führen wird, mit der Hoffnung in der Gruppe verglichen, dass die Trendumkehr gelingt und am Ende tatsächlich Profit gemacht werden kann. Grundsätzlich scheint demnach die Hoffnung zu überwiegen – und bei Gründer-Teams mit stärkeren freundschaftlichen Banden hält dieser Effekt letztlich länger vor.
Kunst der Entscheidungen
Freilich bleibt die Frage, ob ein Steigern des Einsatzes wirklich die richtige Entscheidung ist. Denn ein voraussichtlich scheiterndes Unternehmen kann teuer werden. Andererseits sei Durchhaltevermögen im Geschäftsumfeld eine breit geschätzte Tugend, so die Forscher. „Eine ‚problematische‘ Steigerung von einem ‚ergiebigen‘ Durchhalten zu unterscheiden, ist gewissermaßen eine Kunst und eine Fertigkeit, die Gründer entwickeln müssen“, meint dazu Vangelis Souitaris, Professor für Unternehmertum und einer der Studienautoren.
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