Deutschlands führende IT-Dienstleister sind trotz der Konjunkturlage weiter auf Wachstumskurs

Lünendonk-Listen 2024: IT-Dienstleister steigern ihre Inlandsumsätze 2023 um durchschnittlich 9,7 Prozent. [...]

Besonders stark sollen die Umsätze im Bereich Cloud-Transformation (+13,4 Prozent) zulegen. (c) Unsplash
Besonders stark sollen die Umsätze im Bereich Cloud-Transformation (+13,4 Prozent) zulegen. (c) Unsplash

Trotz der konjunkturellen Stagnation blicken IT-Dienstleister auf ein erfolgreiches Jahr 2023 zurück: Ihre Umsätze stiegen um durchschnittlich 9,7 Prozent (2022: 13,2 Prozent). Neben einer starken Nachfrage rund um die digitale Transformation und den Aufbau digitaler Geschäftsmodelle trug die Preissteigerung bei den Honoraren ebenfalls zur Wachstumsrate bei. Durch das Potenzial digitaler Technologien und den IT-Fachkräftemangel bleibt der IT-Dienstleistungsmarkt in den kommenden Jahren ein wachsendes Marktsegment. Dies sind erste Ergebnisse der Lünendonk-Studie 2024 „Der Markt für IT-Dienstleistungen in Deutschland“ des Research- und Consulting-Unternehmens Lünendonk & Hossenfelder.

Lünendonk-Liste „IT-Beratung und Systemintegration“ im Überblick

In das Ranking aufgenommen werden Unternehmen, die mehr als 60 Prozent des Umsatzes mit Management- und IT-Beratung, Systemintegration, Softwareentwicklung und -einführung erzielten.

Marktführer bleibt auch im Jahr 2023 Accenture mit einem geschätzten Deutschlandumsatz von 3,30 Milliarden Euro (2022: 2,90 Mrd. €), gefolgt von Capgemini, die laut Lünendonk-Schätzungen von 2,05 auf nun 2,25 Milliarden Euro in Deutschland gewachsen sind. IBM komplettiert die Top 3 mit einem ebenfalls geschätzten Deutschlandumsatz von 2,00 Milliarden Euro (2022: 1,85 Mrd. €). Knapp unter eine Milliarde Euro Umsatz in Deutschland erwirtschafteten msg systems (970,2 Mio. €), TCS (958,1 Mio. €) und adesso (930,6 Mio. €).

Mit einem Umsatzplus von rund 28 Prozent zählt adesso zu den am stärksten wachsenden Unternehmen – sowohl durch ein organisches als auch anorganisches Wachstum. Ebenfalls signifikante Umsatzsteigerungen um über 20 Prozent erzielten init (+32 Prozent), Senacor (+24 Prozent), Materna (+22 Prozent), bridgingIT (+21 Prozent) und Conet (+20 Prozent).

Fünf Unternehmen ist es gelungen, sich jeweils um einen Platz in der aktuellen Lünendonk-Liste zu verbessern: arvato systems, init, MHP, msg und Reply.

Neu in die Lünendonk-Liste auf Platz 24 aufgenommen ist bridgingIT mit einem Umsatz von 137,5 Millionen Euro.

Das Ranking „IT-Service“ im Überblick

In das Ranking aufgenommen werden IT-Dienstleister, die mehr als 50 Prozent ihres Umsatzes mit IT-Outsourcing, Hosting, Managed Services und anderen Rechenzentrums-Services am externen Markt erzielen. Aufgrund der hohen Relevanz dieses Marktsegments und der Vielzahl an Dienstleistern am Markt wurde die Liste um fünf Plätze auf ein Top-25-Ranking erweitert.

Den Spitzenplatz der führenden IT-Service-Unternehmen belegt im Jahr 2023 T-Systems mit einem geschätzten Umsatz von 2,95 Milliarden Euro (2022: 2,90 Mrd. €). Den zweiten Platz besetzt NTT Data, die laut Lünendonk-Schätzungen auf einen Deutschlandumsatz von 2,38 Milliarden Euro kam (2022: 2,20 Mrd. €). Atos (1,85 Mrd. €), DXC (1,30 Mrd. €) und Kyndryl (700 Mio. €) schließen die Top 5 ab.

Durch die Übernahme des Engineering-Dienstleisters ASAP machte das indisch-stämmige Unternehmen HCL zwei Ränge auf nun Platz 6 gut und erzielte 2023 einen Inlandsumsatz von 625 Millionen Euro (+47 Prozent). Es folgen auf den Rängen 7 bis 10 Datagroup (485,8 Mio. €), Allgeier (437,1 Mio. €), Controlware (382,0 Mio. €) und Tech Mahindra (330,0 Mio. €).

Um über 40 Prozent – organisch als auch anorganisch getrieben – gewachsen ist Convotis
(+43 Prozent). Ebenfalls überdurchschnittlich stark entwickelten sich die beiden Neueinsteiger der Lünendonk-Liste HBSN (+28 Prozent), operational services (+24 Prozent) sowie Akquinet (+25 Prozent). Aber auch IT-Dienstleister wie Syntax (+19 Prozent), q.beyond (+12 Prozent) oder EWERK (+12 Prozent) konnten 2023 zweistellig wachsen.

Ebenfalls neu in der Lünendonk-Liste sind I.T.E.N.O.S. (Platz 17) und OEDIV (Platz 14). Beide Unternehmen erzielen mehrheitlich Umsätze außerhalb ihrer jeweiligen Mutterkonzerne. Darüber hinaus sind Comline (Platz 16) und Thüga SmartService (Platz 23) neu im Ranking. Aufgrund der vielen Neueinsteiger in die Lünendonk-Liste können in den meisten Fällen die Platzierungen des Vorjahres nicht mit den aktuellen Platzierungen verglichen werden.

Wachstum setzt sich 2024 und 2025 fort

Für das laufende Jahr 2024 erwarten die IT-Dienstleister ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 10,7 Prozent und für 2025 von 12,6 Prozent. „Wenngleich die Konjunktur aktuell wieder leicht Fahrt aufnimmt, spiegelt sich dies erst in den Prognosen für 2025 wider. 2024 wird laut den Erwartungen der befragten IT-Dienstleister daher ähnlich zum Jahr 2023 verlaufen: Trotz der derzeit schwachen volkswirtschaftlichen Entwicklung werden IT-Dienstleister auch in den nächsten Jahren eine hohe Nachfrage erfahren. Dafür sorgen weiterhin die digitale Transformation und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sowie der Wunsch nach Effizienzsteigerungen. Größter Treiber bleibt aber der sich weiter verschärfende Mangel an IT-Experten“, erläutert Mario Zillmann, Partner bei Lünendonk & Hossenfelder. „Zu den Top-Technologien, die eine hohe Nachfrage nach externen IT-Dienstleistungen generieren, zählen vor allem (generative) KI, Cloud, Cyber Security, Digital Experience und Automatisierungslösungen.“

Besonders stark sollen 2024 daher die Umsätze in den Bereichen Cloud-Transformation
(+13,4 Prozent), Data & Analytics (+12,9 Prozent), Consulting (+10,0 Prozent), Managed Cloud Services (+9,8 Prozent) und Softwareentwicklung/-integration (+9,3 Prozent) bei den IT-Dienstleistern zulegen.

Die korrespondierenden Lünendonk-Listen „Führende IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland“ sowie „Führende IT-Service-Unternehmen in Deutschland“ stehen ab sofort zum Download bereit. Die umfangreiche Marktstudie erscheint Anbieter-Informationen zufolge voraussichtlich Ende Juli 2024.


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