Fünf Faktoren entscheiden über den Erfolg von DevOps

Immer mehr Unternehmen strukturieren ihre klassischen Entwicklungs-Teams um und setzen Kurs auf DevOps. Um die Umstellung zu meistern, involvieren sie oft externe Berater in den hochkomplexen Workflow. IT-Dienstleister Consol nennt fünf Voraussetzungen, um die damit verbundenen Herausforderungen zu meistern. [...]

Jörg Noack ist Service Manager bei Consol (c) Consol
Jörg Noack ist Service Manager bei Consol (c) Consol

Unternehmen streben danach, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern und Wissenssilos aufzubrechen. DevOps liefert dafür die passenden Methoden. Sie fest in den Entwicklungs-Teams zu verankern, ist allerdings schon unternehmensintern nicht trivial. Umso schwerer wird es, wenn externe Stakeholder an Bord kommen. Die DevOps-Transformation ist dennoch möglich, betont IT-Dienstleister Consol, sofern Unternehmen die folgenden fünf Kernaspekte in Entwicklungs-Teams etablieren:

Motivation und Ziele klar kommunizieren

In traditionell agierenden Unternehmen ergibt sich für den Einzelnen selten ein logisches Gesamtbild der Projekte. Folglich kommt es zu Reibungen zwischen den Teams, Abstimmungsproblemen und unnötigen Entwicklungs-Iterationen. Sämtliche Stakeholder – intern wie extern – sollten daher ihre Motivation sowie ihre Ziele klar kommunizieren. Zu diesem ersten Schritt gehört auch, dass sie die anderen Teammitglieder ermutigen, es ihnen gleichzutun. Diese Offenheit führt dazu, dass alle Beteiligten bestimmte Entscheidungen bereits unbewusst antizipieren, und wirkt auf diese Weise etwaigen Problemen präventiv entgegen. Da es im Projektverlauf immer zu Unklarheiten kommen kann, ist die regelmäßige Frage nach dem „Warum“ in DevOps-Teams kein Tabu, sondern ein Muss.

Offene Kultur schaffen

Ohne offene Kommunikation scheitern DevOps-Projekte in der Regel. Sie bedarf einer offenen Kultur, in der alle ehrlich zueinander sind und niemand Angst haben muss, seine Meinung zu sagen oder Fragen zu stellen. Die Fehlerkultur basiert auch auf dieser allgemeinen Offenheit, gepaart mit einem konstruktiven Mindset: Nachbetrachtungen von Fehlern etwa dürfen niemals persönlich oder zum „Blame Game“ werden. Sachliche Retrospektiven fördern den Zusammenhalt im Team und erweitern den Lerneffekt für alle.

Gemeinsame Werte definieren

Sind die Ziele der Stakeholder innerhalb des Teams bekannt und eine offene Kultur geschaffen, müssen DevOps-Teams gemeinsame Werte und Ziele definieren. Auf die Anforderungen, Software mit einer hohen Verfügbarkeit und Resilienz zu schaffen, die System-Stabilität zu gewährleisten, Fehler zügig zu beheben und reibungslose Deployments durchzuführen, können sich in der Regel alle einigen. Stehen alle Beteiligten für diese Werte ein, wirkt das Team und dessen Arbeit auch positiv auf die Endnutzer der Software. Zudem stärkt der Wertekatalog das Vertrauen zwischen Entwicklungs- und Administratorenteams sowie internen und externen Fachkräften.

Klare Prozesse und Aufgabenverteilung implementieren

Gerade DevOps-Teams, deren Mitglieder aus unterschiedlichen Bereichen stammen, benötigen eindeutige Prozesse sowie Zuständigkeiten. Beginnen die Stakeholder über Aufgaben zu spekulieren, weil nicht klar ist, wer dafür die Verantwortung trägt, öffnen sich Tür und Tor für Missverständnisse. Auch die Form der Kommunikation stellt sich manchmal als Hürde heraus: Mails oder Nachrichten über Messenger wie Slack sind nicht immer aussagekräftig genug. Bei solchen Schwierigkeiten schaffen regelmäßige persönliche Meetings oder zumindest (Video-)Calls Abhilfe. Unternehmen sollten zudem nicht vergessen, dass DevOps nicht bedeutet, dass alle das Gleiche machen: Auch in DevOps-Teams behält üblicherweise jeder sein Spezialgebiet, wichtig ist nur, dass alle das Gesamtbild überblicken.

Gute technische Lösungen schaffen

Der fünfte Kernaspekt für erfolgreiche DevOps ist das gemeinsame Commitment, gute technische Lösungen zu schaffen: Die Software soll fehlerfrei, einfach zu betreiben und leicht zu überwachen sein. Es hilft an dieser Stelle einerseits ungemein, Schritte wie das Deployment und das Testing zu automatisieren. Andererseits sollten DevOps-Teams bereits frühzeitig in der Planung eine effiziente Administration und Überwachbarkeit der zu erschaffenden Software berücksichtigen. Die damit verbundenen Probleme und Fehlerquellen zu antizipieren, fällt nicht immer leicht und ist nur möglich, wenn die Teammitglieder sich zu jeder Zeit eng abstimmen.

„DevOps ist nichts, was Unternehmen allgemein und Entwickler-Teams speziell ‚on the run‘ umsetzen können“, erklärt Jörg Noack, Service Manager bei Consol. „Neben einer guten Planung müssen auch die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sein, um DevOps erfolgreich zu etablieren. Das ist nicht immer ganz leicht, aber die Mühe zahlt sich in Form von Produktivität und hoher Zufriedenheit innerhalb des Teams aus – und das strahlt auch nach außen zu den Nutzern und Kunden.“


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