Mit Gaption ist ein neues Netzwerk gestartet, das zum ersten Mal auch den Usern von sozialen Webseiten wie Facebook & Co. einen Teil der erzielten Einnahmen überlässt. [...]
Das Portal, das gleichzeitig als Social-Media-Seite und Online-Marktplatz fungiert, ermöglicht es seinen Mitgliedern, ganz einfach über das Teilen von Statusmeldungen, Fotos und Links Geld zu verdienen. Wie viel „Gehalt“ dabei am Ende herausschaut, hängt davon ab, wie viel Zeit man auf der Seite verbringt und welche Aktivitäten man dort setzt. Je mehr Klicks auf Werbeanzeigen dadurch generiert werden und je länger andere User dadurch auf dem Portal bleiben, desto höher ist der Verdienst.
„Unser Geschäftsmodell wurde dafür entwickelt, unsere User zu stärken. Diese können dafür belohnt werden, wenn sie unsere Werbeaktivitäten unterstützen oder andere Menschen dazu bringen, sich mit bestimmten Themen oder Marken auseinanderzusetzen“, heißt es auf der Gaption-Website. Das Netzwerk aus Kuala Lumpur sei das erste seiner Art, das seine User auf diese Weise an den Einnahmen beteilige. „Die User werden heute von Plattformen wie Facebook oder Twitter wie Produkte behandelt. Sie erhalten keinerlei Kompensation für das, was sie online stellen. Wir wollen das ändern und all jene Leute belohnen, die zu unserem Erfolg beitragen“, unterstreicht Mitgründer Kenneth Ho gegenüber „Tech in Asia“.
Auf den ersten Blick wirkt Gaption wie eine Mischung aus Facebook und Instagram: ein bunter Mix aus verschiedensten Fotos, kurzen Textnachrichten und Links zu unterschiedlichen News-Meldungen und Berichten im Web. Eine Besonderheit ist aber, dass Mitglieder die Seite auch als Online-Marktplatz nutzen können, um eigene Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben. Dies lässt sich einfach im eigenen News-Feed erledigen, über den interessierte potenzielle Kunden im Bedarfsfall auch gleich ihren Kaufauftrag abwickeln können.
Kern des neuartigen Netzwerks ist aber eine nicht näher erklärte Technologie, die es seinen Betreibern erlaubt herauszufinden, inwiefern zum Beispiel ein User mit seinen Aktivitäten neue Klicks auf Werbeeinschaltungen generiert hat. Für diese Einschätzung werden mehrere Faktoren wie etwa die Qualität der geposteten Inhalte, die Anzahl der Postings, die dadurch ausgelösten Reaktionen oder die Menge an regelmäßigen Followern herangezogen.
Ob sich das Geschäftsmodell von Gaption als richtungsweisend im Social-Media-Sektor erweisen kann, wird sich zeigen. Die bisherige Entwicklung ist zumindest durchwegs positiv: Das Netzwerk ist erst im Juni dieses Jahres als iOS-App gestartet und hat seitdem bereits 20.000 Mitglieder gewonnen. Eigenen Angaben zufolge stammen nur knapp 30 Prozent davon aus Asien, die Mehrheit lebt in der restlichen Welt – hauptsächlich in den USA und in Europa. Erklärtes Ziel der Seitenbetreiber ist es, innerhalb der nächsten zwei Jahre insgesamt zwischen zehn und 15. Mio. Nutzer zu erreichen und einen durchschnittlichen Umsatz von 900.000 Dollar (rund 801 Mio. Euro) pro Monat zu erwirtschaften. (pte)
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