Laut der CIO-Umfrage des Research- und Beratungsunternehmens Gartner sehen 29 Prozent der CIO in der DACH-Region digitale Initiativen als höchste Geschäftspriorität. Die zweitgrößte Bedeutung hat für sie operative Exzellenz. [...]
„Unsere Daten zeigen, dass DACH-CIO mehr Eigenverantwortung bei der Digitalisierung von Abläufen und der einhergehenden Steigerung von Effizienz übernehmen, anstatt sich auf Geschäft und Ertrag zu konzentrieren“, erklärt Bettina Tratz-Ryan, Research Vice President bei Gartner. „Das liegt daran, dass den CIO in der DACH-Region oft die Ressourcen fehlen, um echte Transformation voranzutreiben. Sie sind daran beteiligt, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, gestalten diese aber nicht federführend.“
Fast drei Prozent mehr Budget für DACH-IT
Die IT-Budgets in der DACH-Region stiegen 2019 im Durchschnitt um 2,7 Prozent – 0,6 Prozent weniger als in der gesamten EMEA-Region. Dies erklärt zum Teil, warum DACH-CIO schwerpunktmäßig ihre Kernsysteme verbessern, also bestehende Plattformen und Infrastrukturen renovieren und modernisieren. Diese Maßnahmen senken die Kosten und verbessern die Effizienz und Skalierbarkeit digitaler Initiativen.
Insgesamt sind Ressourcen für die DACH-CIO eine große Herausforderung. 51 Prozent berichten, dass zu wenige IT-Geschäftsressourcen das größte Hindernis sind, um ihre Ziele zu erreichen. Nicht weit dahinter rangieren die 46 Prozent der CIO, deren größtes Problem ist, dass die eigene Unternehmenskultur Veränderungen erschwert. Darüber hinaus gaben 35 Prozent an, dass die mangelnde Tiefe und Breite der digitalen Kompetenzen in ihren Unternehmen verlangsamt, Strategien für die digitale Transformation zu entwickeln.
CIO setzen auf KI und Chatbots
34 Prozent der DACH-CIO benennen künstliche Intelligenz (KI) als einen „Game Changer“ für ihr Unternehmen, gefolgt von Data & Analytics (19 Prozent) und Cloud Computing (15 Prozent). Auf die Frage nach ihrem wichtigsten Anwendungsfall für KI nannten 42 Prozent Chatbots.
„Unsere Umfrage zeigt, dass DACH-CIO sogar eher als ihre weltweiten Kollegen in Chatbots investieren – es gibt bereits einige interessante Anwendungsfälle in der Region“, meint Tratz-Ryan. „Wir sehen sie schon oft im Kundenmanagement-Einsatz. Und einige Banken haben schon Chatbots entwickelt, um andere Aufgaben wie etwa kleine Geldtransfers zu erledigen.“
Digitale Initiativen und Kernsysteme stärken
46 Prozent planen zudem, ihre Investitionen in digitale Geschäftsinitiativen zu erhöhen. Die Verbesserung und Transformation der Kernsysteme, beispielsweise durch Legacy-Modernisierungen, sind fast ebenso wichtig (40 Prozent).
„Sie mögen wie unabhängige Bereiche erscheinen, aber Investitionen in digitale Geschäftsinitiativen und die Verbesserung der Kernsysteme gehören zusammen. Die digitale Transformation erfordert, dass organisatorische Silos in einer digitalen Wertschöpfungskette verbunden werden. Damit dies geschehen kann, müssen die Kernsysteme agiler und interaktiver werden. Das gilt besonders für fortgeschrittene Szenarien für die Industrie 4.0, in denen Maschinen und Sensoren zusammenarbeiten“, erklärt Tratz-Ryan weiter. „Die DACH-CIO haben diesen Zusammenhang verstanden und investieren ihre freien Ressourcen an den richtigen Stellen. Die Digitalisierung führt zu mehr Transparenz in den Arbeitsabläufen, was CIO ermöglicht, Doppelarbeiten und Ineffizienzen zu erkennen. Das wiederum wird die betriebliche Effizienz steigern.“
Für die „2019 Gartner CIO Agenda“-Umfrage wurden mehr als 3.000 CIO aus 89 Ländern und verschiedenen Branchen befragt. In der DACH-Region wurden 118 CIO befragt.
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