Gastkommentar: Drei digitale Trends, von denen Konsumenten in Zukunft profitieren

Digitale Entwicklungen machen aber auch vor dem Lebensmitteleinkauf im Supermarkt nicht Halt. Neue Technologien und Geräte haben schon 2016 die Möglichkeiten der Shopping-Zukunft aufgezeigt. Ihre Weiterentwicklung und neue Strategien werden die Art und Weise des Einkaufens weiter stark verändern. Marco Cerqui, Co-Gründer und Geschäftsführer der smarten Einkaufsliste Bring!, berichtet, worauf sich Verbraucher angesichts dieser Einkaufslandschaft im Wandel einstellen können. [...]

Auch in Zeiten des „Mobile First“ bleiben Kunden dem Einkauf im stationären Geschäft weiter treu. Immerhin vier von zehn Konsumenten kaufen am liebsten alles im Laden vor Ort. Das verlauten die Ergebnisse einer aktuellen Studie von Rewe, KPMG und GS1.
Drohnen, Selbstbedienung und Supermärkte ohne Kassen
Shopping ohne Schlange stehen, dieser Kundentraum wird greifbarer. Mit dem ersten Supermarkt ohne Kasse legte der Händler-Riese Amazon kürzlich die Latte für zukunftsträchtiges Einkaufen sehr hoch. Nachdem sich der Anbieter mit Amazon Fresh auch hierzulande bereits erfolgreich in die Liga der Lebensmittel-Lieferanten eingereiht hatte, sehen Konsumenten nun wie Supermärkte künftig aussehen können. 
Ähnliche Testläufe sind in Deutschland für 2017 recht wahrscheinlich, denn schnell und ungehindert durch den Supermarkt zu kommen, steht aus der Sicht der Kunden weit oben in der Wunschliste. Daneben wird die Bereitschaft, auf Technik statt auf Geduld zu setzen, immer mehr wachsen. Bislang nutzt nur jeder fünfte Käufer Selbstbedienungskassen, etwa bei den Vorreitern IKEA und real. Mit fortschreitender Technik und dem zunehmenden Kundenvertrauen wird diese Möglichkeit zur Unabhängigkeit beliebter werden. Neue Wege der Lieferung von Einkäufen werden bereits in den USA getestet: die Lebensmittelkette 7-Eleven experimentiert derzeit mit einem regelmäßigen Lieferdienst per Drohne – eine Frage der Zeit, bis auch deutsche Anbieter diese Möglichkeit angehen.
Vernetzte Haushaltsgeräte und intelligente Shoppinglisten
Intelligente Tools und Geräte machen das Grübeln vor dem Gang in den Supermarkt und umständliche Einkaufszettel überflüssig. Den Kühlschrank, der mitdenkt, hilft und auch noch unterhält, hat Samsung bei der IFA 2016 bereits einem großen Publikum vorgestellt. Dieser noch recht teure und energiehungrige Pionier wird 2017 weitere Wegbegleiter in Richtung Smart Home bekommen. Ein weiterer Trend ist die Sprachsteuerung, die bei Amazon Echo oder Google Home schon jetzt den Alltag erleichtert und auf lange Sicht den Papierzettel beim Einkaufen ablösen wird. Es muss jedoch nicht gleich der teure Kühlschrank sein, der die Einkaufsplanung erleichtert. Intelligente Apps, die Shopping-Gewohnheiten analysieren und sinnvolle Vorschläge machen, werden 2017 Realität auf jedem mobilen Gerät.
So wird der Nutzer rechtzeitig über bald ausgehendes Waschmittel informiert. Oder sein Smartphone, Tablet sowie Smartwatch erkennt, wenn er Artikel für Spaghetti Bolognese eintippt und schlägt fehlende Zutaten für die digitale Shoppingliste vor. Je mehr das System vom Listenverhalten lernt, desto einfacher wird die Einkaufsplanung und der Gang durch die Supermarkt-Regale kostet weniger Zeit und Nerven.
Verschiedene Anbieter ziehen an einem Strang
Wer beim Kaufprozess nicht zufrieden ist, wird auch beim besten Produkt kein treuer Kunde. Käufer wünschen sich neben technischer Sicherheit vor allem Benutzerfreundlichkeit. Um dem Gebot der Kundenorientierung in jedem Fall zu folgen, werden Unternehmen 2017 deshalb mehr auf Vernetzung setzen – sei es mit anderen Anbietern derselben Branche oder durch die Kombination verschiedener Kanäle, wie Social Media, Mobile Apps oder Webseiten.
Praktisch kann das für die optimale Kauferfahrung künftig so aussehen: die Zutaten des Lieblingsrezepts können vom Food-Blog mit Hilfe eines integrierten Tools vom Browser auf die persönliche digitale Einkaufslisten-App gesetzt werden. Beim Onlinehandel des Vertrauens wird diese Liste importiert, die Zutaten werden bestellt und problemlos nach Hause geliefert. Technisch sind der Blog, der Anbieter des Tools und der Shopping-App sowie der Onlinehändler involviert. Solange die Abwicklung klappt, interessiert den Nutzer das wenig, denn in der Praxis bedeutet diese Kombination für ihn die bequeme Erfüllung seiner Bedürfnisse. Damit wird eine tagtägliche Aufgabe, die jeden Verbraucher betrifft, ein großes Stück einfacher und es bleibt mehr Zeit für die schönen Dinge im Leben. 
*Marco Cerqui ist Geschäftsführer und Co-Gründer der smarten Einkaufsliste Bring.

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