Wenn österreichische Online-Shops nicht aufpassen, verpassen sie den Anschluss. Denn die Zahl der grenzüberschreitenden Online-Bestellungen wächst stetig. [...]
Das kann man positiv sehen und am Trend mitpartizipieren oder es beklagen. Für beide Varianten ist Handlungsbedarf gegeben. Früher kaufte man modischer oder günstiger im Ausland, wenn man verreiste oder eben in Grenznähe wohnte. Heute klickt man sich durch die virtuelle Welt und findet international viele Dinge, die modischer und auch günstiger sind, das heißt der Vergleich ist rasch ohne Reiseaufwand und kostenlos möglich.
Bestellungen können weltweit aufgegeben werden und die Ware kommt direkt ins Haus. Wer bei diesem Wettbewerb nicht am letzten Stand der Dinge ist, kann schnell den Anschluss verlieren. Laut einer EU Studie bestellten in 2014 bereits die Hälfte aller Verbraucher in der Europäischen Union über das Internet und davon rund 15 Prozent aller E-Commerce Käufer im Ausland, Tendenz steigend. Um den grenzüberschreitenden Kauf noch einfacher zu machen, will die EU bis Ende des Jahres den Verbraucherschutz in Europa harmonisieren. Dabei wird auch die Abrechnung der unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze vereinfacht, da sich die Anbieter dann auf die jeweils nationalen Gesetzes berufen können. Damit erleichtert man kleineren Anbietern zwar den grenzüberschreitenden Handel, die Konkurrenz wird dabei aber natürlich immer größer.
Um gegen die ausländischen Wettbewerber bestehen zu können, muss sich die Qualität der österreichischen Online-Shops drastisch verbessern. Selbst Basiswissen wird oftmals ignoriert. Multichanneling ist vielfach noch ein Fremdwort und auch die Servicequalität lässt oft zu wünschen übrig. Wer Mobile Devices nicht optimal bespielt, landet auf der Verliererstraße. Das permanente Update und die benutzerfreundliche Navigation sollten neben dem guten Warenangebot genauso Selbstverständlichkeiten sein, wie der entscheidende Umsatztreiber: der „Checkout“.
Wenn nach wie vor nur drei Prozent der Kaufwilligen den Kauf auch abschließen, wenn sie über ihr Smartphone bestellen wollen, da sie den Checkout für zu kompliziert halten, ihre bevorzugte Zahlungsart nicht angeboten wird oder sie keine sensiblen Daten eingeben wollen, dann ist dringender Handlungsbedarf gegeben. Denn schlussendlich zählt nicht, wie viele Besucher man in seinem Online-Shop hat, sondern ausschließlich wie viele den Kauf auch tatsächlich abschließen.
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