Gastzugang bei Online-Shops ist ein wichtiges Kriterium für Kunden

Die meisten Nutzer wollen beim Erstkauf in Online-Shops kein neues Profil dafür anlegen. Doch mit transparenten Datenschutzrichtlinien können Unternehmen Vertrauen schaffen. [...]

Foto: BCY/Pixabay

62 Prozent der deutschen Online-Shopper bevorzugen den Gast-Checkout beim Kaufabschluss, wenn sie zum ersten Mal bei einem Online-Händler einkaufen. Die Möglichkeit, ein neues Nutzerkonto inklusive Passwort anzulegen, nutzen hingegen 29 Prozent. Und nur neun Prozent verwenden ein vorhandenes Social-Media-Profil, um einen Online-Kauf abzuschließen.

Ist die Integration von Facebook, Twitter und Co. als Anmeldemöglichkeit daher möglicherweise überflüssig? Diese und andere Verhaltensweisen im E-Commerce hat die Vergleichsplattform Getapp untersucht und stellt die Ergebnisse nun in einer Studienzusammenfassung vor.

Im Zentrum stand die Frage, wie bereit Verbraucherinnen und Verbraucher sind, ihre Daten beim Online-Shopping zu teilen und wie sie vorgehen, um ihre Daten zu schützen. Hierfür wurden insgesamt 3164 regelmäßige Online-Shopper aus Frankreich, Australien und Deutschland befragt, darunter 1049 Verbraucher aus Deutschland.

Deutsche Verbraucher lieben Datenschutzrichtlinien

Was die Bevorzugung eines Gastzugangs gegenüber dem Anlegen eines neuen Kontos angeht, so ist hier vor allem der Vergleich mit Frankreich interessant, wo mit 61 Prozent die Mehrheit es vorzieht, einen neuen Nutzernamen und ein Passwort zu erstellen.

Das mag auch daran liegen, dass die deutsche Verbrauchergemeinde im Ländervergleich häufiger die Datenschutzrichtlinien von Unternehmen liest. Demnach lesen 40 Prozent der Umfrageteilnehmenden die Datenschutzrichtlinien «manchmal», bevor sie persönliche Daten angeben.

19 Prozent lesen die Richtlinien  «oft», sieben Prozent «immer». Nur 34 Prozent lesen die Datenschutzrichtlinien «selten» oder «nie». In Frankreich sind es 42 Prozent, die die Richtlinien «selten» oder «nie» lesen und in Australien sind es 38 Prozent.

Datenschutz: Über die Hälfte will wissen, wie ihre Daten verwendet werden

Die Erhebung stellte auch fest, dass 28 Prozent der Befragten sich im Vergleich zum Vorjahr mehr Gedanken über Datenschutzpraktiken von Online-Unternehmen machen.

Damit Unternehmen das Vertrauen von Verbraucher gewinnen können, stellten sich fünf Faktoren als «sehr wichtig» heraus: 55 Prozent der Befragten wollen eindeutig wissen, wie ihre Daten von den Unternehmen verwendet werden, 54 Prozent wollen von dem Unternehmen erfahren, wie die Daten geschützt werden und 51 Prozent wollen wissen, welche Art von Daten erfasst wird.

Für 47 Prozent ist es wichtig, dass das Unternehmen die Möglichkeit bietet, als Gast zu bezahlen und für 41 Prozent, dass das Unternehmen nur ein Minimum an persönlichen Daten verlangt.

Ein Zehntel weiss nicht einmal, was der Inkognito-Modus ist

Wenn sie auf einer Website dazu aufgefordert werden, Cookies zu akzeptieren, lehnt jeder Zweite üblicherweise manche, aber nicht alle Cookies ab. 37 Prozent akzeptieren dagegen alle Cookies und 12 Prozent lehnen alle Cookies ab.

Darüber hinaus gaben 54 Prozent der Befragten an, ihre Cookies «manchmal» zu löschen, 35 Prozent «oft» und 10 Prozent «nie». Eine weitere Möglichkeit, weniger persönliche Daten zu teilen, ist die Nutzung des Inkognito-Modus. So wird weder ein Browserverlauf angelegt, noch werden Cookies dauerhaft gespeichert.

Obwohl dies der Anwenderschaft Arbeit für das Löschen der Cookies abnimmt, scheint der Inkognito-Modus für das Online-Shopping nicht oft zum Einsatz zu kommen. So gaben 55 Prozent der Befragten an, ihn nie zu nutzen, wenn sie online einkaufen, und 11 Prozent wussten nicht einmal, was der Inkognito-Modus ist.  

Text: Marina Rösser

*Marina Rösser ist freie Autorin und schreibt unter anderem für W&V


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