Twitter Alerts ist heute, Montag, in Großbritannien und Irland gestartet und vereint 57 nationale Twitter-Accounts, zu denen unter anderem jene der britischen und irischen Polizei, der Feuerwehr, der Ambulanz oder auch der des Londoner Bürgermeisterbüro zählen. [...]
Diese Accounts versenden im Katastrophenfall Kurznachrichten unter dem Hashtag #alert, um ihre Follower zu informieren. Mit dem Hashtag gekennzeichnete Messages sind außerdem mit einer orangefarbenen Glocke gekennzeichnet, um sie aus der Masse herauszuheben und deren Wichtigkeit zu unterstreichen. Zusätzlich kann der Dienst auch per SMS genutzt werden, allerdings muss der User hier auf seine Privatsphäreeinstellungen achten. Nur so kann dieser verhindern, dass die Telefonnummer auf Twitter auffindbar ist.
„Im deutschsprachigen Raum ist die Breitenwirkung von Twitter in solchen Situationen begrenzt und die Einkopplung in Katastrophenfällen schwierig. Wir nutzen vermehrt Facebook und Instagram, etwa beim Hochwasser in Österreich im Sommer 2013. Tipps zur Katastrophenprävention, regionale Informationen von und für Betroffene und auch erstes Bildmaterial sind auf den Social-Media-Plattformen zu finden. Die Koordinierung der Helfer läuft ebenfalls zum Teil auf diesen Seiten ab“, so Gerald Czech von Österreichischen Roten Kreuz gegenüber der Nachrichtenagentur pressetext.
Nach den USA, Japan und Korea wird Twitter Alerts nun also in Großbritannien und Irland eingeführt. Mit dem Service wollen die britische und irische Regierung wichtige Informationen schneller und auf einem weiteren Weg an die Bevölkerung weitergeben, um so im Notfall möglicherweise wichtige Minuten zu gewinnen. Leider kann sich der User nicht mit einem Klick automatisch für die #alert-Nachrichten aller vertretenen Organisationen anmelden. Dafür muss erst jede einzelne in der Liste der teilnehmenden Verbände gesucht und dann ein spezielles Online-Formular auf dem Twitteraccount ausgefüllt werden.
Der Service entstand aus „Lifeline“, einem vorangegangenen Twitter-Angebot, das kreiert wurde, um die Hilfsmaßnahmen nach dem verheerenden Erdbeben in Japan 2011 zu unterstützen. Gerüchten zufolge soll die Reichweite von Twitter Alerts ausgebaut werden und der Dienst zukünftig etwa in Australien, Brasilien und Indien zugänglich sein. Bis auf Weiteres soll der Service für Kunden als auch für NGOs und Hilfsorganisationen kostenlos bleiben. (pte)
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