Geheimniskrämerei bei Frequenz-Auktion

Immerhin so viel ist jetzt bekannt: Die lange erwartete Versteigerung der Mobilfunkfrequenzen in Österreich startet "Anfang September". Den genauen Starttermin will die für die Auktion zuständige Regulierungsbehörde RTR den Mitbietern erst unmittelbar vorher mitteilen. [...]

Auch, ob es einen vierten oder fünften Mitbieter neben Telekom Austria, T-Mobile und Hutchison/Drei gibt, bleibt vorerst ein Geheimnis. Zu heikel ist für Telekom-Regulator Georg Serentschy die bisher größte Frequenzversteigerung in Österreich, als dass jetzt etwas schiefgehen dürfte.

„Die Bieter stehen jetzt Gewehr bei Fuß“, erklärte Serentschy am Montagabend bei einem Hintergrundgespräch in Wien. Die Auktion wird mit Hilfe einer Spezialsoftware über das Internet abgehalten, die Server werden „irgendwo“ stehen, und es gibt einen Auktionator, „der irgendwo sitzt“, erklärte RTR-Experte Stefan Felder. Die Identität und Anzahl der Bieter sowie ihr Aufenthaltsort während der Auktion werden geheim gehalten.

Für die Geheimniskrämerei gebe es gute Gründe, sagte Serentschy und schilderte mögliche Bedrohungsszenarien wie etwa die verbotene Abstimmung der Bieter untereinander, die wechselseitige Schädigung von Bietern oder auch Angriffe von Dritten über das Internet.

Zur Versteigerung gelangen insgesamt 28 Frequenzblöcke zu je 2×5 MHz in den Frequenzbändern 800 MHz, 900 MHz und 1800 MHz, wobei zwei Frequenzpakete im 800-MHz-Bereich („Digitale Dividende“) für mögliche neue Mitbewerber reserviert sind. Die Summe der Mindestgebote wurde vom Regulator mit 526,5 Mio. Euro festgesetzt, „am unteren Ende des geschätzten Marktpreises“. Dass der erwartete Erlös auf politischer Ebene schon mehrfach verplant wurde, wollte Serentschy, der ab 1. Februar 2014 als RTR-Chef abgelöst wird, nicht kommentieren.

Ursprünglich war die Neuvergabe der Mobilfunkfrequenzen bereits für September 2012 geplant gewesen, musste aber wegen der Übernahme von Orange durch Drei verschoben werden, sonst hätte man „ein Scheunentor an großen Problemen aufgemacht“, sagte Serentschy. (apa)


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