„Gemeinsame Standards, neue Vermarktungsmodelle“

Content Vision Austria – vertreten durch A1, LIWEST, kabelplus und Salzburg AG – gründen eine neue Interessensvertretung. ITWELT.at sprach mit dem Präsidenten Stefan Gintenreiter. [...]

Stefan Gintenreiter, Geschäftsführer von LIWEST Kabelmedien und Präsident von Content Vision Austria (c) LIWEST
Stefan Gintenreiter, Geschäftsführer von LIWEST Kabelmedien und Präsident von Content Vision Austria (c) LIWEST

Wie bereits berichtet wurde „Content Vision Austria“ gegründet, um die Interessen von Kabelnetzbetreibern in Österreich im Bereich TV-Contentrechte zu vertreten und die Digitalisierung sowie die Weiterentwicklung des Medienstandortes Österreich voranzutreiben. 

Gründungsmitglieder des Verbandes sind A1 Telekom Austria, LIWEST, kabelplus und Salzburg AG. Diese versorgen mehr als 660.000 TV-Kunden in Österreich mit Kabelfernsehen bzw. IPTV. Sie wollen gemeinsam das Angebot für regionale, deutschsprachige bzw. europäische Inhalte verbessern und ein Gegengewicht zu den globalen Contentplattformen bieten.

Neben der Interessensvertretung zählt zu den Aktivitäten des Verbandes die Weiterentwicklung der TV-Lösungen für zeitgemäße Nutzungsformen durch Standardisierung von Rahmenbedingungen. Eine weitere Kernaufgabe des Verbandes ist die Verhandlung von Rahmenverträgen für die Verbreitung von TV-Content in Österreich. Die gemeinsame Vermarktung von TV-Content verbindet Sender und Verbreiter in der Content Vision Austria, um das Erlebnis beim Endkonsumenten zu verbessern.

ITWELT.at fragte bei Stefan Gintenreiter nach, Geschäftsführer von LIWEST Kabelmedien und Präsident von Content Vision Austria. 

Die Nachfrage nach linearem Fernsehen nimmt besonders bei Jugendlichen Jahr für Jahr ab. Wie wollen Sie diesem Trend begegnen? 

Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden ein attraktives TV-Angebot machen und insbesondere deutschsprachigen bzw. regionalen Content ausbauen, da dieser beim Zielpublikum gut ankommt. Gerade die jüngere Zielgruppe fragt Funktionen für zeitversetztes Fernsehen wie 7-Tage-Replay sowie Fernsehen auf mobilen Geräten stark nach und hier braucht es eine technische Standardisierung, damit wir für möglichst viele Sender diese Services anbieten können.

Welche konkreten Pläne haben Sie, um die Digitalisierung zu unterstützen und den Medienstandort Österreich zu fördern? Wie soll die „Bündelung der Kräfte“ in der Praxis aussehen? 

Wir wollen gemeinsam technische Standard entwickeln und Rahmenvereinbarungen mit TV-Sendern abschließen. Dies wird zu neuen, gemeinsamen Vermarktungsmodellen führen und somit den Medienstandort stärken. Als Interessensvertretung wird Content Vision Austria auch tätig sein und sich zu medienpolitischen Fragen äußern.

Welche konkrete Maßnahmen sind geplant, um regionale Angebote als Gegengewicht zu internationalem Content zu fördern? 

Wie schon eingangs gesagt, wir wollen technische Standards etwa für TV-Signalisierung entwickeln, diese machen es auch für regionale Sender einfacher Produkte für unsere Kundinnen und Kunden zu liefern. Gleichzeitig sehen wir auch Chancen in der besseren Vermarktung. Und die regionalen Kabelnetzbetreiber waren auch schon bisher stark in der Zusammenarbeit mit regionalen Content Anbietern.

Sie planen, das Erlebnis beim Endkonsumenten verbessern. Welche Szenarien werden hier angedacht?

Kundinnen und Kunden haben Ihr Konsumverhalten durch Streaming massiv verändert. Gerade Replay, aber auch Pause, Vor- und Zurückspulen sind wichtige Elemente für ein modernes TV-Erlebnis. Hier werden uns technische Standards und einheitliche Rahmenbedingungen helfen, die wir gemeinsam über Content Vision Austria entwickeln wollen.


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