Im jüngsten Vectra Networks Attacker Behavior Industry Report taucht das Gesundheitswesen als gefährdete Branche auf. Hier wurden demnach überdurchschnittlich viele Command & Control-Vorgänge sowie eine hohe Zahl an versuchten Datenabflüssen entdeckt. [...]
- 1. Die wirkliche Bedrohung entsteht bereits im Netzwerk durch den Missbrauchs privilegierter Zugangsrechte.
- 2. Wenn Gesundheitseinrichtungen durch Cyberangriffe von außen getroffen werden, handelt es sich in der Regel um Ransomware.
- 3. Das wachsende Internet der Dinge im Gesundheitswesen ist sehr riskant für die IT-Sicherheit.
Der Report zeigt, dass überwiegend interne Akteure für den Verlust von Daten in Krankenhäusern verantwortlich sind. 68 Prozent der Fälle waren Insider-Vorfälle. Betrieblich bedingt haben viele Mitarbeiter Zugang zu Patientenakten. Für einige schwarze Schafe kann es sehr einfach und vielleicht auch verlockend sein, die Situation auszunutzen. Dies können Mitarbeiter sein, die aus Neugier auf Patientendaten zugreifen oder, um diese zu entwenden. Das Gesundheitswesen ist die einzige Branche, die in einer so dramatischen Größenordnung von diesem Problem betroffen ist.
Bei 72 Prozent der Malware-Ereignisse im Gesundheitswesen handelt es sich um Ransomware. Wenn ein solcher Angriff von außen erfolgt, werden wichtige Systeme bzw. Dateien verschlüsselt und für die Entschlüsselung oft hohe Summen gefordert. Ransomware-Vorfälle haben in den letzten Jahren zugenommen, da dieses Modell der Cyberkriminalität ein lohnendes „Geschäft“ ist – einfach für die Angreifer, teuer für das Gesundheitswesen.
„Die fortschreitende Verbreitung des Internets der Dinge (IoT) im medizinischen Umfeld trägt auch dazu bei, dass das Risiko von Cyberbedrohungen steigt. Medizinischen Geräte produzieren große Mengen an vertraulichen Daten. Oft fehlt zudem der Überblick, welche Geräte bereits mit dem Internet verbunden sind“, erklärt Gérard Bauer, VP EMEA bei Vectra Networks. „Das IoT könnte daher auch künftig das einfachste Ziel für Angreifer sein. Es gibt jede Menge unterschiedlicher Geräte, sie werden von niemandem beaufsichtigt und integrierte Sicherheitsvorkehrungen sind praktisch nicht vorhanden.“
- Mangel an IT-Sicherheitspersonal –Die IT-Sicherheitsverantwortliche im Gesundheitswesen haben oft mehr zu tun als sie tatsächlich leisten können.
- Mangel an finanziellen Mitteln – Die Anstellung von mehr Fachkräften ist oft nicht durchsetzbar, weil Einrichtungen im Gesundheitswesen schmale Budgets haben. Sie stehen vor der Herausforderung, die betriebliche Effizienz zu optimieren.
- Mangel an Sichtbarkeit – Viele IoT-Geräte, in Kombination mit dem unkontrollierten Transfer von Patientendaten, sorgen für große blinde Flecken, an denen nicht sichtbar ist, was gerade passiert. Am meisten ist das Innere des Netzwerks bedroht, da die Systeme zur Perimeter-Sicherheit dort blind sind.
- 1. Sicherheitsfachkräfte von manuellen, zeitaufwändigen Aufgaben durch mehr Automatisierung entlasten.
- 2. Die erforderliche Kompetenzbarriere senken, um Cyberbedrohungen zu verfolgen.
- 3. Beachten, dass alles, was vernetzt und mit dem Internet verbunden ist, ein einfaches Ziel sein kann.
- 4. Sichtbarkeit innerhalb des Netzwerks sorgen, um Angreifer und deren Aktivitäten kenntlich zu machen.
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