Lieferengpässe und eine unsichere Wirtschaftslage machen momentan vielen Unternehmen zu schaffen. Die Ansprüche der Kunden sind höher und auch ihr Kaufverhalten verändert sich. Unternehmen, die Trendentwicklungen im Auge behalten, sind gut auf die Zukunft vorbereitet. [...]
Eine neue Studie von PwC berichtet, dass Elektronik, aber auch viele andere Produkte offline, sowie online regelmäßig ausverkauft oder nicht verfügbar sind. Aufgrund der langen Lieferzeiten im E-Commerce und immer längeren Warteschlangen im stationären Bereich ist die Kauflaune der Verbraucher derzeit eingetrübt.
Es gibt jedoch auch Gewinner in der Krise: Ein erstarkter Fokus auf Umwelt und Soziales rückt Secondhand-Artikel in den Vordergrund.
Laut der Studie hat die Mehrheit der Verbraucher bereits gebrauchte Artikel gekauft oder zieht es in Erwägung. 56 Prozent der Befragten haben schon Kleidungsstücke aus zweiter Hand gekauft; bei den 18- bis 27-Jährigen sind es sogar 64 Prozent.
Auch Firmen, die keine gebrauchten Waren verkaufen, können vom grünen Boom profitieren. Um vor allem auch bei der jüngeren Zielgruppe zu punkten, wird es für Händler immer wichtiger, ihren Beitrag klar zu definieren und herauszustellen.
Drei Tipps für Händler
1. Die eigene ESG-Positionierung ausbauen
ESG steht für „Environmental Social Governance“; zu Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Es soll die soziale Verantwortung des Unternehmens umfassend analysiert werden, um geeignete Maßnahmen abzuleiten, die auch über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen.
Den CO₂ -Fußabdruck zu reduzieren, auf Plastik in Verpackungen zu verzichten oder darauf zu achten, dass in der gesamten Wertschöpfungskette die Menschenrechte eingehalten werden, bringt Pluspunkte bei den Verbrauchern.
2. Keine Scheu vor neuen Technologien
Händler, die Virtual Reality als zusätzlichen Kanal entdecken, können sich von der Masse abgeben und neue Expertisen entwickeln. Es lohnt sich, denn laut der Studie nutzen 23 Prozent der Deutschen bereits aktiv VR und beschäftigen sich mit den entsprechenden Produkten.
Sie testen Produkte im digitalen Raum, nehmen an Veranstaltungen teil und kaufen dort auch virtuelle Artikel. Die Zielgruppe für diese Angebote ist bislang die Gen Z; diese könnte jedoch noch ausgebaut werden.
3. Zielgerichtet kommunizieren
Auch wenn der Einsatz von Cookies noch etwas länger als zunächst angekündigt erlaubt sein wird, ist es für Händler zu empfehlen, sich bereits jetzt mit ihrer Kundenansprache zu beschäftigen und sicherzustellen, dass sie zielgerichtet und effektiv mit Kunden kommunizieren.
Um auf den Tag X gut vorbereitet zu sein, kann es sinnvoll sein, nun anzufangen, alternative Targeting-Methoden auszuprobieren, etwa kontextuelles Targeting. Dabei werden Besucher auf Basis ihrer aktuellen Interessenlage und Suchhistorie auf der Website angesprochen und zu passenden Angeboten weitergeleitet.
*Aylin Bonn ist seit Februar 2022 Volontärin bei INTERNET WORLD. Die studierte Kulturanthropologin interessiert sich besonders für die Themen Nachhaltigkeit und neue Kommunikationstechnologien.
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