Gezielte KI-Initiativen als Wachstumstreiber: Insights der TechConference 25

Über 900 IT-Fachleute und Wirtschaftsentscheider fanden bei der größten IT-Konferenz Österreichs spannende und praxisnahe KI-Lösungen zur Automatisierung von Prozessen gepaart mit den aktuellsten Sicherheitsstrategien. Microsofts neue Rechenzentrumsregion soll den KI-Aufholprozess Österreichs beschleunigen. [...]

v.l.n.r.: Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich und Doris Lippert, Mitglied der Geschäftsführung von Microsoft Österreich und Director Global Partner Solutions eröffnen zusammen mit Christoph Becker, Geschäftsführer von ETC, und Florian Slezak, Microsoft Cloud Region Lead Microsoft Österreich die techConference 25. (c) APA/Schedl

Während die Finanzbranche (35 Prozent) und Industrieunternehmen (31 Prozent) bereits strategisch auf künstliche Intelligenz setzen, haben laut dem EY KI Readiness Check nur zwölf Prozent aller österreichischen Unternehmen KI fest in ihr Geschäftsmodell integriert. „Diese Zahlen verdeutlichen die große KI-Kluft in den heimischen Unternehmen. Trotz verfügbarer Technologie fehlt vielen Unternehmen das Knowhow für den gezielten KI-Einsatz“, sagte Christoph Becker, Organisator der techConference 25 und Geschäftsführer des ETC (Enterprise Training Center).

Deswegen zielte die Konferenz mit über 70 praxisorientierten Sessions und Workshops darauf ab, diese Lücke zu schließen und das notwendige Knowhow für den Einstieg ins KI-Zeitalter zu vermitteln. Hunderte IT-Fachleute kamen zur größten IT-Konferenz Österreichs in die Messe Wien, um den neuesten KI-Fortschritte live zu erleben.

Veranstalter Christoph Becker, Geschäftsführer von ETC: „Wir wollen eine Wissens-Plattform zum Austausch von Themen wie KI & Security bieten und holen dafür die besten Experten und Partner ins Boot.“ (c) APA Schedl

Neue Microsoft-Rechenzentren als Fundament für digitale Transformation

Zum Auftakt der Konferenz betonte Florian Slezak, Cloud Region Lead bei Microsoft Österreich, die transformative Kraft der neuen Microsoft-Rechenzentrumsregion in Ostösterreich: „Mit diesen Rechenzentren können österreichische Unternehmen Digitalisierung mit lokaler Datenhaltung und -verarbeitung sowie kürzester Latenz realisieren.“ Der Betrieb mit 100 Prozent erneuerbarer Energie aus Österreich unterstreiche zudem das Nachhaltigkeitsengagement. Diese Infrastrukturinvestition wurde als wichtiger Katalysator für die digitale Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit des Standorts gewertet.

KI-Agenten werden massentauglich

Ein inhaltliches Highlight der Konferenz war das Thema KI-Agenten: autonome Systeme, die komplexe Aufgaben selbstständig erledigen. Martina Grom und Co-Referent Toni Pohl zeigten im Workshop „Build Your Own Agents: From No-Code to Pro-Code“, wie Teilnehmende ohne tiefgreifende Programmierkenntnisse eigene KI-Assistenten entwickeln und in bestehende Microsoft 365-Umgebungen integrieren können. Andreas Aschauer, Senior Technology Specialist bei Microsoft, und Helmut Wimmer, Cloud Solution Architect, präsentierten im Talk „(Autonomous) Agents mit Copilot Studio“, wie Low-Code-Plattformen die schnelle und effiziente Entwicklung von autonomen KI-Agenten ermöglichen.

Cybersicherheit: Lernen von den Besten

Mit den Chancen der KI wachsen zugleich die Risiken. Paula Januszkiewicz, renommierte Enterprise-Security-Spezialistin, präsentierte in „Lessons from the Field“ beeindruckende Fallbeispiele – von kompromittierten Domänenadministratoren bis hin zu komplexen Ransomware-Attacken – und zeigte, wie sich Incident-Response-Prozesse optimieren lassen.

Speakerin Paula Januszkiewicz zeigt bei der techConference 25 wie idealerweise mit realen Sicherheitsvorfällen umzugehen ist. (c) APA Schedl

Sami Laiho, bekannt als „Windows-Guru“, skizzierte in „Cybersecurity 2025/2026“ die künftigen Bedrohungsszenarien und enthüllte in „11 Wege, Windows 11 zu hacken – und wie man es verhindert“ gefährliche Lücken sowie wirksame Gegenmaßnahmen.

Ihre Erkenntnisse machen deutlich: Ohne ein durchdachtes Sicherheitskonzept öffnet die KI-Integration neue Angriffsvektoren. Österreichische Unternehmen sind deshalb gefordert, ihre Sicherheitsarchitekturen parallel zur Einführung von KI-Anwendungen grundlegend zu überarbeiten.

Breite KI-Nutzung nur durch kontinuierlichen Wissensaufbau

Bei der techConference 25 wurde klar: künstliche Intelligenz bietet großes Potenzial, doch in vielen österreichischen Firmen gibt es noch Schwierigkeiten bei der Implementierung. Zwar sind die nötigen Technologien und Infrastrukturen inzwischen vorhanden, aber es fehlt an Fachwissen und angepassten Geschäftsmodellen. Wenn Österreich diese Probleme nicht systematisch angeht, läuft das Land Gefahr, nur KI-Lösungen aus dem Ausland zu nutzen. Das würde die Wettbewerbsfähigkeit und digitale Unabhängigkeit schwächen. Deshalb sind mehr Bildungsangebote und praktische Trainings nötig, um die Lücke zwischen Technik und Unternehmenspraxis zu schließen.


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