Der Global Innovation Index (GII) misst die Innovationsfähigkeit und die Innovationsleistung der 142 bedeutendsten Volkswirtschaften weltweit. Österreich liegt mittlerweile auf Rang 23. [...]
Wie im Vorjahr führen Schweiz und Schweden die auf Basis des Global Innovation Index erstellte Rangliste der innovativsten Länder an. Großbritannien ist von Platz 5 auf Platz 3 vorgestoßen. Mit den Niederlanden (4), Finnland (6), Dänemark (9) und Irland (10) belegen vier weitere Länder aus Nordeuropa Top-10-Positionen. Sie werden ergänzt von den USA (5), Hongkong (7) und Singapur (8). Damit bleiben die Top 10 des Vorjahres unter sich. Das gilt auch für die Länder der Top 25. Aus diesem Ergebnis lässt sich schließen, dass sich die Innovationen und Investments eines Landes – trotz Finanzkrise und wirtschaftlicher Tiefpunkte – auszahlen. Das ist eines der zentralen Ergebnisse des Index der gemeinsam von der Cornell University, INSEAD und der World Intellectual Property Organization in Zusammenarbeit mit der Strategieberatung Booz & Company und weiteren Partnern erstellt wird. Der Index untersucht anhand von 84 Kriterien die Rahmenbedingungen und die effektiv erzielte Innovationsleistung von insgesamt 142 Volkswirtschaften. Die Schweiz führt die Rangliste mit deutlichem Vorsprung an, da sie in fast allen untersuchten Bereichen Spitzenplätze belegt.
ÖSTERREICH ABGERUTSCHT
Österreich erreicht nach Platz 22 im Vorjahr nur mehr Rang 23. Obwohl im Bereich Innovationsinput (dazu zählen u.a. Infrastruktur- und Ausbildungsvoraussetzungen) bessere Ergebnisse als im Durchschnitt erzielt wurden (60.6 von 100 Punkten) liegt die Innovationseffizienz bei nur 0.7 – Platz 98 vor Südafrika und Georgien. Auslöser dafür ist der vergleichsweise geringe Innovationsoutput (dazu gehören u.a. der Anteil an High-Tech-Firmen und Exporten sowie die Zahl der Firmengründungen und Patentanmeldungen), wo nur 43.2 von 100 Punkten erreicht werden konnten. „Österreich nutzt die relativ gute Innovationsvoraussetzung völlig unzureichend aus“, erläutert Klaus Hölbling, Partner und Geschäftsführer bei Booz & Company in Wien. „Im internationalen Vergleich zeigt Österreich einen relativ geringen Wirkungsgrad – ein klarer Wettbewerbsnachteil.“
Speziell im Bereich der Digitalisierung und wissensbasierten Gesellschaft zeigt die Studie noch Aufholbedarf. So liegt beispielsweise der Exportanteil von Kommunikations-, Computer- und Informationsgütern bei vergleichsweise geringen 6.5 Prozent (Platz 65). „Auch bei Firmengründungen liegt Österreich international, aber auch innerhalb Europas, klar zurück. Dies zeigt sich in den weniger als 0.6 Unternehmensgründungen pro 1.000 Einwohner, verglichen zu 2.5 in der Schweiz und 28 beim Spitzenreiter Hong Kong. Das verfügbare Risikokapital (Venture Capital) hat sich in Österreich seit 2009 mehr als halbiert und da sich auch Banken aus diesem Segment weiter zurückziehen (Stichwort Basel III), stehen junge, innovative Unternehmen vor Finanzierungsproblemen in der Gründungs- und vor allem Wachstumsphase. Diese Lücke muss geschlossen werden, um im internationalen Innovationswettbewerb wieder aufzuholen.“ (pi)
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