Im kalifornischen Mountain View findet heute die Entwicklerkonferenz I/O statt. Welche Asse hat der Suchmaschinengigant dieses Jahr im Ärmel? PCtipp hat nachgeforscht. [...]
Im Konkurrenzkampf der digitalen Assistenten will Google die Siri-Software von Apple auf dem iPhone herausfordern. Google Assistent solle dafür als eigenständige App zur Verfügung gestellt werden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Ankündigung sei auf der heute beginnenden Entwicklerkonferenz Google I/O geplant, hiess es unter Berufung auf informierte Personen. Erst Ende April hatte der Konzern seine smarte Lösung über ein Google Assistent SDK auch für Entwickler geöffnet und mit einem Hardware-Kit für den Raspberry Pi 3 auch gleich eine Basis für IoT-Projekte präsentiert.
Auf dem iPhone werde der Google Assistent indessen mit verschiedenen Apps des Internetkonzerns zusammenarbeiten, hiess es. So solle es zum Beispiel ausreichen, dem Assistenten zu sagen, dass man ein bestimmtes Video sehen möchte, damit es bei YouTube gestartet werde. Google hatte den Assistenten auf der Google I/O vor einem Jahr vorgestellt und im Herbst auf den Markt gebracht. Das erklärte Ziel ist, ihn in möglichst viele Geräte verschiedener Hersteller zu integrieren, damit Nutzer immer darauf zugreifen können. Bisher war der Assistent allerdings nur in Google-Produkten aktiv – dem Smartphone Pixel, dem Kurzmitteilungsdienst Allo und dem vernetzten Lautsprecher Home.
Jetzt solle er unter anderem in Hausgeräte der Marke GE eingebunden werden. Konkurrent Amazon brachte bereits Anfang des Jahres seine Assistentin Alexa in Hausgeräte des GE-Rivalen Whirlpool. Digitale Assistenten gelten als aussichtsreicher künftiger Weg, mit Computer-Technik zu kommunizieren. Amazon landete einen Überraschungserfolg mit Alexa in seinem vernetzten Lautsprecher Echo. Google verkauft seit Herbst sein Konkurrenzgerät Home, Apple arbeitet laut Medienberichten auch an einem Lautsprecher mit Siri an Bord.
Als weiteren Bereich werde der Assistent das Auto erschliessen, berichtete Bloomberg. Auf der Google I/O werde es neue Modelle von Audi und Volvo zu sehen geben, in denen die Infotainment-Anlage erstmals auf der Basis von Googles Android-Betriebssystem läuft.
Auf den I/O-Konferenzen werden traditionell auch Details zur nächsten Version des im Smartphone-Markt meistgenutzten Android vorgestellt. Bereits bekannt ist, dass Google die Batterielaufzeit, den Umgang mit Benachrichtigungen und Einstellungen sowie die Audioqualität verbessern will. Jetzt werden weitere Informationen erwartet. Google benennt die Android-Version traditionell in alphabetischer Reihenfolgen nach Süssigkeiten. Auf der Google I/O im Vorjahr durften die Entwickler Namen für das vorherige Android N vorschlagen – es wurde am Ende Nougat. Für Android O wird unter anderem Oreo als wahrscheinlicher Name gehandelt.
Weitere Neuigkeiten könnte es zu Googles Plänen geben bei virtueller Realität, bei der Nutzer mit Spezialbrillen in künstliche Welten eintauchen können. Im vergangenen Jahr hatte Google die Plattform Daydream für VR-Inhalte gestartet und dafür ein Brillengehäuse mit Linsen vorgestellt, in das ein Smartphone eingesteckt wird, das als Bildschirm dient.
Google veranstaltet den Event zum zweiten Mal in Folge nicht in San Francisco, sondern in einer Freiluftkonzertarena in der Nähe seines Hauptquartiers im kalifornischen Mountain View.
*Florian Bodoky und Stefan Bordel sind Redakteure von PCTipp.
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