Google könnte Werbung mit Ihrem Gesicht machen

Google aktualisiert seine Nutzungsbedingungen. Wichtigste Neuerung: Google kann, wenn Google+-Nutzer es wollen, künftig für Werbeanzeigen auf Empfehlungen und Bewertungen seiner Profile zurückgreifen. [...]

Wer sich kürzlich auf Google+ eingeloggt hat, hat vielleicht eine Mitteilung zu Vertragsänderungen bemerkt. Die wichtigste Neuerung: Nutzer des sozialen Netzwerks Google+ müssen ab sofort explizit zustimmen, ob deren Profile in Suchresultaten zu Werbezwecken verwendet werden dürfen. Ist die Einstellung nicht aktiviert, werden, so Google, Profilbild und Informationen gar nicht in Anzeigen auftauchen. Beispielsweise kann eine Online-Bewertung per Plus-Klick Ihres favorisierten Handys Ihren eingeloggten Freunden in Suchresultaten samt Profilbild angezeigt werden. Bewertungen Minderjähriger würden allerdings nicht angezeigt werden.

Vor ein paar Wochen hat auch Facebook seine Nutzungsbestimmungen angepasst, nachdem das Unternehmen im Januar 20 Millionen Dollar Strafe für sogenannte Sponsored Stories bezahlen musste. Das Prinzip ist ähnlich: Wer beispielsweise bei einer Firma auf „Gefällt mir“ klickt, kann bei einer Werbemassnahme der gelikten Firma anderen Facebook-Freunden mit Profilbild in der Timeline eingeblendet werden.

Liket jemand aus Neugier eine Konkurrenzfirma, sieht auch der auf Facebook befreundete Chef bei einer Werbung der Konkurrenz, dass der Mitarbeiter bei dieser Firma mal auf „Gefällt mir“ geklickt hat. Facebook hat jedoch nur die Nutzungsbestimmungen angepasst und stellt keine Option zur Verfügung, das Feature auszuschalten. Vereinfacht heisst es bei Facebook nun: „Du erteilst uns deine Erlaubnis zur Nutzung deines Namens, Profilbilds, deiner Inhalte und Informationen im Zusammenhang mit kommerziellen, gesponserten oder verwandten Inhalten…“

Sollte Ihnen die Mitteilung zur Änderung der Nutzungsbestimmungen bei Google+ entgangen sein, keine Sorge. Das bei Google+ optionale Feature wird erst bei Aktivierung eingeschaltet. Wenn Sie wirklich auf Nummer sicher gehen wollen, gelangen Sie (eingeloggt) über diesen Link zu den Erklärungen von Google+ und zur Einstellungsoption. Überprüfen Sie, ob bei dieser Einstellung (k)ein Häkchen gesetzt ist. Bei einer Änderung auf Speichern klicken.

Die Änderungen sollen zum 11. November in Kraft treten. Bis dahin ist bezüglich Werbung vor allem YouTube die Haupteinnahmequelle von Google.

* Simon Gröflin ist Redakteur der Schweizer PCtipp.


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