Nachdem LG und Google die Katze – oder besser das Nexus 5 – schon Ende letzter Woche aus dem Sack gelassen haben, wurde es am Montag im Wiener Haas-Haus offiziell präsentiert. Einige Geräte wurden erst in letzter Sekunde vor Beginn der Veranstaltung angeliefert. [...]
Überraschungen waren nicht zu erwarten, schließlich waren die Spezifikationen des Smartphones bereits lange vor der Veröffentlichung der Presseinformation durchgesickert und mittlerweile ja sogar offiziell bestätigt worden.
Über die technischen Daten haben wir schon berichtet, trotzdem hier das Wesentliche nochmal zur Erinnerung: Das Google Nexus 5 ist 137.84 x 69.17 x 8.59 mm groß und wiegt 130 Gramm. Als erstes Gerät wird es mit Android 4.4 „KitKat“ ausgeliefert. Dazu kommen ein 5 Zoll Full-HD (1920 x 1080 Pixel) IPS-Display, je nach Ausstattungsvariante 16 oder 32 GB Speicher, 2 GB RAM, eine 8-MP-Kamera mit optischem Bildstabilisator und HDR+-Funktion, eine 1,3-MP-Frontkamera, Dual-Band-WLAN 802.11 a/b/g/n/ac, Bluetooth 4.0 LE, NFC, LTE und ein Snapdragon 800 Quad-Core-Prozessor mit 2.26 GHz. Der fest eingebaute Li-Polymer-Akku liefert 2.300 mAh und kann auch drahtlos geladen werden.
Der österreichische Google-Vertreter Wolfgang Fasching-Kapfenberger musste leider kurzfristig absagen, Mobilfunker Drei war aber vor Ort – dort wird das Nexus 5 zuerst exklusiv erhältlich sein – abseits von Google Play, wo das Smartphone bereits erhältlich ist, wenn auch nicht in Österreich. Beim Händler DiTech war das Nexus 5 auch bereits am Donnerstag zu haben. Die 1.400 angelieferten Stück waren aber laut Angaben von LG innerhalb von rund 3 Stunden ausverkauft. Sowohl DiTech als auch Drei bieten nur die 16 GB Variante des Smartphones an. In Verbindung mit einem Vertrag wird es bei Drei um 0 Euro zu haben sein (die Vorbestellphase läuft bereits, ausgeliefert wird ab 8. November), DiTech verlangt 399 Euro. Im deutschen Play Store war ist die 16 Gb Variante um 50 Euro weniger zu haben, jedoch gibt es auch dort bereits Lieferschwierigkeiten: In schwarz ist das Necus 5 ausverkauft, in weiß muss mit einer Lieferzeit von zwei bis drei Wochen gerechnet werden.
Parallel ist auch das „alte“ Nexus 4 von LG noch zu haben und wird laut dem Unternehmen auch weiterhin produziert. Es ist rund hundert Euro günstiger.
NEUES FLAGGSCHIFF NEXUS 5
Doch zurück zum neuen Google-Flaggschiff, dem Nexus 5. Einen Schwerpunkt hat LG auf die Kamera gelegt, die im Kurztest vor Ort vergleichsweise gute Fotos – für eine Handykamera – lieferte. Nette Spielereien, wie ein „echter“ 360-Grad-Modus, der statt einem Panorama quasi eine „Kugel-Aufnahme“ erzeugt, oder der HDR+-Modus machen Spaß. Auch die Funktion „OK Google“, also die Sprachsuche die sich durch ein Sprachkommando initialisieren lässt, war LG eine neuerliche Erwähnung wert. Derzeit funktioniert sie jedoch offenbar nur, wenn man das Gerät in den Einstellungen auf die Sprache US-amerikanisch einstellt. Das soll aber bald auch auf Deutsch funktionieren. Außerdem hört das Mikrofon scheinbar, entgegen anderslautender Vorab-Meldungen, nicht permanent zu. Man muss das Gerät manuell aus dem Standby holen, um die Sprrachsuche zu starten. Die Caller-ID-Funktion soll aber bereits laufen. Dabei wird selbst dann angezeigt, wer sich hinter einer Rufnummer verbirgt, wenn der Anrufer nicht im lokalen Telefonbuch gespeichert ist. Dazu greift Google einfach auf die Websuche zurück. Umgekehrt werden auch Nummern über das Web gesucht, wenn der gewünschte Gesprächspartner nicht im lokalen Telefonbuch gespeichert ist. Ebenfalls neu ist ein „Low Power Audio Modus“, der bei Nutzung des Musikplayers die meisten anderen Funktionen abdreht – wenn sie nicht gebraucht werden – und so die Akkulaufzeit dramatisch verlängern soll.
Das Touchdisplay reagiert LG zufolge außerdem deutlich sensibler als bei anderen Smartphones. Das wird einerseits dadurch erreicht, dass die Touch-Schicht nicht über dem Display liegt, sondern ins Display eingearbeitet wurde. Andererseits werden Berührungen nicht 60 mal sondern 120 mal pro Sekunde ausgelesen.
Der Akku wurde ebenfalls verbessert. So hat er nicht nur eine höhere Voltzahl als jener des Nexus 4 – jetzt 4,33 statt 4,2 Volt – und mit 2.300 mAH auch etwas mehr Leistung, sondern er akzeptiert auch mehr Ladestrom (1,8 A statt 1,2 A) und wird dadurch schneller geladen. Ein entsprechendes, starkes Ladegerät soll im Lieferumfang enthalten sein.
Computerwelt.at hatte das Nexus 5 vor Ort kurz in der Hand. Android 4.4 wirkt etwas aufgeräumter und minimalistischer als die Vorgänger, zumindest nach der Ersteinrichtung. Dennoch findet man sich relativ schnell wieder zurecht. Das Smartphone reagiert flott auf alle Eingaben, was man sich angesichts der Ausstattung auch erwarten kann. Im Gegensatz zu manchen anderen Smartphones ist das Nexus 5 etwas kantig und nicht so abgerundet wie zum Beispiel das LG G2, das quasi als Basis gedient haben soll. Trotzdem liegt es gut in der Hand. Welches Design man vorzieht, ist Geschmackssache. Die wenigen Hardwaretasten (Ein/Aus, Lautstärke) sitzen wie man es kennt an den Gehäuseseiten, hier hat LG sich nicht bei den rückwertigen Tasten des LG G2 bedient. LG betont, dass die Tasten des Nexus 5 aus Keramik sind. Das merkt man optisch nicht auf Anhieb, aber haptisch: Bei dem Gerät, dass Computerwelt.at in der Hand hatte, waren die Bedienelemente relativ scharfkantig. So sind sie aber zumindest auch ohne hinzusehen leicht zu ertasten. (rnf)
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