Google sagt klassischer TV-Werbung den Kampf an

Werbetreibende sollen ihr Geld nicht mehr an Fernsehsender verschwenden, sondern lieber direkt in Video-Werbung auf YouTube investieren. Diese Studienergebnisse will Google am Mittwochvormittag auf der Advertising Week Europe in London enthüllen. [...]

Matt Brittin, Google-Präsident des EMEA-Raums, wird dort verlautbaren, dass YouTube-Werbung in 80 Prozent der Fälle effektiver ist als TV-Werbung, wie der britische „Guardian“ vorab berichtet. Im Rahmen der Studie wurden Werbekampagnen in acht Ländern anhand von 56 Fallbeispielen analysiert. Ergebnis: Werbetreibende sollten bis zu sechs Mal mehr Geld als bisher in YouTube-Werbung investieren.

„Wir haben herausgefunden, dass das Fernsehen zwar einen wichtigen Einfluss im digitalen Zeitalter behält, aber in mehreren Kategorien, die wir in Großbritannien, Frankreich und Deutschland gemessen haben, zu wenig in digitale Videos investiert wird“, erklärt Lucien van der Hoeven von MarketShare, einem der Marktforschungsunternehmen, das Google für die Analysen angeheuert hat.

Wenig überraschend sind TV-Marketing-Firmen nicht erfreut über die Budgetplanungs-Empfehlungen von Google. „Der wahre Wert von TV-Werbung ist nicht nur der Return on Investment, sondern dass sie die beste Gesamtkapitalrentabilität bei höchster Zuschauerbeteiligung produziert“, ist Matt Hill von Thinkbox überzeugt. „Das Fernsehen vermag es, Marken viel besser aufzubauen als alles andere und erzeugt die meisten Einnahmen.“

Hill meint, dass die Google-Studie etwas ganz anderes zeigt, nämlich dass „digitale Video-Anzeigen eine bessere Werbeinvestition sind als andere Formen von Online-Werbung. Werbetreibende, die in der Studie von Google involviert sind, machen deutlich, dass sie Online-Videos nicht als Ersatz für das Fernsehen betrachten, sondern als eine Ergänzung.“

Während sich Google auf eine Cisco-Studie beruft, die voraussagt, dass bis zum Jahr 2019 rund 80 bis 90 Prozent des weltweiten Internet-Traffics durch Online-Videos ausmachen werden, hat Thinkbox seine eigene Studie verfasst. Demnach soll der Video-Konsum von Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf YouTube nur 10,3 Prozent ausmachen, 43,5 Prozent entfallen nach wie vor auf das Fernsehen. Im Sinne von Werbezeiten soll diese Altersgruppe nur 1,4 Prozent der Video-Werbung auf YouTube sehen – 77,5 Prozent der Video-Werbezeiten entfallen nach wie vor auf das Fernsehen. (pte)


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