Bis anhin scannte Google den Inhalt der Nutzermails nach Schlüsselwörtern ab – zu Werbezwecken. Nun ist das vorbei. [...]
Google will mit einer kontroversen Praxis Schluss machen: Anzeigen innerhalb von Gmail sollen in Zukunft nicht mehr auf der Basis von Daten aus Gmail-Inhalten auf den User zugeschnitten werden. Stattdessen werde Google die Zielgruppen-Daten aus anderen Quellen wie beispielsweise die Internetsuche oder YouTube speisen, so Diane Greene, SVP Google Cloud in einem Beitrag im Firmenblog.
In der Gratis-Version für Verbraucher wurden die Inhalte seit dem Start im April 2004 von Maschinen durchforstet, um die Anzeigen zu personalisieren. Zahlende Kunden der Unternehmensversion von Gmail waren bereits von der Personalisierung durch Scannen der Inhalte ausgenommen. Die Änderung bei der kostenlosen Variante werde im Laufe des Jahres umgesetzt, hieß es.
Umstrittene Praxis
Nutzer dürften die Entscheidung Googles begrüßen – die Datensammlung über E-Mail-Inhalte war seit Jahren ein Stein des Anstoßes gewesen und hatte gerichtliche Auseinandersetzungen nach sich gezogen.
Gmail mit inzwischen mehr als 1,2 Milliarden Nutzern war wegen der Funktion von Anfang an umstritten. Der Dienst bot zwar als erster gratis reichlich Speicherplatz sowie robusten Schutz vor Spam-Mails. Aber die Funktion sorgte von Anfang an für Datenschutz-Sorgen. In den USA läuft zudem ein Verfahren wegen des Durchscannens auch der E-Mails von Nutzern, die keine Gmail-Kunden waren.
Die Änderungen passen somit den kostenlosen Gmail-Service an den kostenpflichtigen E-Mail-Dienst G Suite an, über den Unternehmen ihre elektronische Korrespondenz über Google ablaufen lassen. Dort hatte Google bisher das Abgreifen von Daten zum Einblenden von Werbung vermieden.
*Die Autoren Florian Bodoky und Sonja Kroll sind Redakteure von PCTIPP.
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