Für Google läuft es im Online-Geschäft weiterhin rund. Der jüngst übernommene Handyhersteller Motorola erweist sich allerdings als teures Vergnügen. Und dem Chef fehlt weiter die Stimme. Im zweiten Quartal verdiente Google unterm Strich 2,8 Mrd. Dollar und damit elf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. [...]
Das Geld kommt hauptsächlich durch die sprudelnden Einnahmen bei den bezahlten Suchtreffern herein. Ein zweites großes Standbein sind mittlerweile grafische Werbeanzeigen. Es sei ein „starkes Quartal“ gewesen, erklärte Konzernchef Larry Page am Donnerstag laut Mitteilung. In der Telefonkonferenz fehlte er allerdings, nachdem Google schon andere öffentliche Auftritte von ihm abgesagt hatte. „Es gibt nichts Neues, Larry hat seine Stimme verloren“, sagte Manager Nikesh Arora. Er führe aber weiterhin das Unternehmen. Was ihm genau fehlt, erklärt Google weiterhin nicht.
Von der „New York Times“ befragte Mediziner sagten, nur wenige gesundheitliche Probleme machten ein so langes Schweigen notwendig. Eine Möglichkeit könnten demnach Polypen auf den Stimmbändern sein.
„Dieses Quartal ist auch etwas Besonderes, weil nun Motorola ein Teil der Google-Familie ist“, erklärte Page schriftlich. Der Konzern hatte Mitte Mai die 12,5 Mrd. Dollar schwere Übernahme des Handy-Herstellers abgeschlossen. Seitdem fließen die Motorola-Zahlen in die Bilanz ein. Durch den Zukauf legte der Umsatz um satte 35 Prozent auf 12,2 Mrd. Dollar zu.
Trotz der Motorola-Verluste lag Google mit seinen Zahlen über den Erwartungen der Analysten. Die bezahlten Klicks legten um 42 Prozent zu, wobei allerdings die Einnahmen pro Klick um 16 Prozent sanken. Nachbörslich stieg die Aktie um 2,7 Prozent. Google hatte Motorola geschluckt und war damit zum Hardware-Hersteller geworden, um seinen Vorstoß ins Smartphone-Geschäft abzusichern.
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