Mit der neuen Funktion können Benutzer eine App auch dann nutzen, auch wenn sie nicht auf dem Smartphone installiert ist. Das Projekt könnte die Art und Weise, wie User derzeit mit Apps auf Handys interagieren, drastisch verändern. [...]
Auf der letztjährigen I / O-Konferenz demonstrierte Google bereits, wie Nutzern mit einer App interagieren können, ohne den gesamten Downloadprozess durchlaufen zu müssen. Gestern Montag hat Google nun den Startschuss dazu gegeben.
Die ersten Partner sind BuzzFeed, Wish, Periscope und Viki. Wenn man mit dem aktuellen Android System auf einen Einkaufs-Link der Wish App klickt, wird man zuerst zum Play Store weitergeleitet, wo man die App herunterladen und installieren muss. Danach muss das Element erneut aufgerufen werden – ein komplizierter Prozeß.
Mit Instant Apps hingegen führt das Anklicken des Links automatisch in die App, unabhängig davon, ob sie auf dem Telefon installiert ist oder nicht. Dort kann man dann sofort einen Artikel anzeigen und bezahlen.
Das gesamte Verfahren gleicht dem Öffnen von Web-Anwendungen oder Chrome Custom Tabs, hat aber noch mehr Power dahinter. Laut Google wird die App selbst nicht minimalisiert, stattdessen verwendet der Benutzer die vollständige App – allerdings nur das spezifische Bit, das angefordert wurde.
Entwickler müssen ihre vorhandenen Android Apps aktualisieren, um die Vorteile der Instant Apps-Funktionalität nutzen zu können. Dann können App modularisiert werden, so dass ein Teil davon heruntergeladen und ausgeführt werden kann. Als Tools dienen die gleichen Android-APIs und das Android Studio Projekt. Das volle Instant-Apps-SDK soll in den kommenden Monaten verfügbar werden.
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Instant-Apps sollen auf Android-Versionen bis zurück zu Jelly Bean funktionieren. Es muss lediglich die aktuelle Version von Google-Play-Dienst installiert sein, welche in der Regel automatisch aktualisiert wird. Noch ist aber unklar, wie weitgehend das Test-Rollout ist, und wie Google Feedback von Nutzern erhalten will. Derzeit funktioniert das System noch nicht bei allen Usern.
Das Potenzial scheint jedenfalls enorm: Instant Apps kann Probleme wie umständliche Installationsroutinen, eingeschränkten Speicherplatz oder ältere Android-Versionen elegant umgehen. Entwickler sind ständig auf der Suche nach Möglichkeiten, um mehr Nutzer mit ihren Anwendungen zu erreichen, und Instant Apps scheint der perfekte Weg dazu.
*) Michael Simon ist Redakteur bei Greenbot
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