Googles AMP: F.A.Z. wagt sich aus der Deckung

Die Software-Schmiede Sevenval bringt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (F.A.Z.) in Sachen schneller mobiler News-Nutzung mit Googles "Accelerated Mobile Pages" (AMP) auf den neuesten Stand. [...]

Mit AMP werden Nachrichten in Millisekunden für den Leser verfügbar gemacht. Der neue Ausgabekanal liefert beliebig viele Artikel umformatiert und in Googles neuem Format. Ob sich das Konzept langfristig allerdings gegen bereits bestehende Ansätze wie „Instant Articles“ von Facebook durchsetzen wird, bleibt abzuwarten.

„Googles Ansatz ist verständlich. Sie bezeichnen AMP als Open-Source-Projekt. Man ist als Verleger sowohl wie als Nutzer an keine Plattform gebunden und auch braucht man keine App, um das Format zu nutzen. Während Facebook und Apple daran gelegen ist, in ihrem ‚walled gardens‘ alle Früchte zu ernten, profitiert Google am meisten von der Suche im mobilen Internet. Daher profitieren auch mehr Nutzer von Googles Format, das grundsätzlich nicht zweckgebunden ist, sich aber für interaktive Inhalte nicht eignet“, unterstreicht Sevenval-Technologies-CEO Jan Webering auf Nachfrage gegenüber der Nachrichtenagentur pressetext.

Googles AMP-Konzept verspricht eine drastische Verringerung von Ladezeiten. Dies wird durch einen eingeschränkten Funktionsumfang erreicht: Das Format ist zunächst nur für die Nachrichtenauslieferung gedacht und verzichtet unter anderem auf JavaScript. Auf Wunsch speichert Google die Artikel außerdem auf den eigenen Servern, um die Auslieferung zu beschleunigen – und wird damit zum Content Delivery Network.

Sobald die Redaktion der F.A.Z. Artikel im Content-Management-System eingepflegt und zur Veröffentlichung freigibt, werden diese formatiert. Dabei kommt der Rapid Development Layer von Sevenval zum Einsatz. Abgekapselt vom Live-Betrieb, ermöglicht die Software die schnelle Entwicklung von neuen Webseiten und wandelt Daten für moderne, mobile Webseiten um.

Bereits Ende November vergangenen Jahres hatte Facebook seinen Test für eine neue Art der Online-Berichterstattung in der DACH-Region signifikant ausgebaut. Nachdem „Bild.de“ und „Spiegel Online“ den Ansatz übernommen hatten, nahmen weitere 25 Medienpartner aus Deutschland, Österreich und der Schweiz am Instant-Articles-Projekt teil – von Tagesschau über n-tv bis hin zu Focus Online.

„Für Inhalte-Anbieter ist Google derzeit der bessere Partner: Man kann die Server des Unternehmens nutzen, muss das aber nicht tun. Das Gleiche gilt für Googles Werbenetzwerk. Dem gegenüber verlangt Facebook grundsätzlich 30 Prozent der möglichen Werbeeinnahmen via Instant Articles und wirkt als Nachrichtenkanal für professionelle Medienhäuser nicht besonders organisch. Erst wenn Google Verleger mit schlechten Suchmaschinen-Rankings bestraft, weil sie Googles Server oder Googles Werbenetzwerk nicht nutzen wollen, gilt es den guten ersten Eindruck zu überdenke“, so Webering abschließend gegenüber pressetext. (pte)


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