GP Bullhound präsentiert Technologietrends für 2014

GP Bullhound, internationale Investmentbank für Technologieunternehmen, stellt in ihrer Studie digitale Trends vor, die das Jahr 2014 prägen sollen. [...]

GP Bullhound ist eine internationale Technologie-Investmentbank mit Büros in London, San Francisco, Stockholm und Berlin. Ihr Research-Report „GP Bullhound Technology Predictions“ versucht seit sieben Jahren, die Trends der Zukunft zu prognostizieren. Für 2014 gibt das Unternehmen folgende Trend-Prognose ab:

  • Indoor-Standorterkennung: Techniken zur Ortung von Personen innerhalb von Gebäuden sind weiter auf dem Vormarsch. Dadurch ergeben sich immer neue Möglichkeiten zielgerichteter Kommunikation sowie des punktgenauen Marketings. Dabei werden Informationen aufgrund der geographischen Lage des Einzelnen in Echtzeit auf die entsprechenden mobilen Endgeräte ausgeliefert. Diese Entwicklung wird die Vorgehensweise, wie Unternehmen, Institutionen und Organisationen mit Konsumenten in Verbindung treten, grundlegend verändern. Apples iBeacon bietet hierfür ein gutes Beispiel.
  • Eye-Tracking für alle: Die neuesten Entwicklungen im Bereich Mensch-Maschine-Schnittstellen, wie Touchscreens und Eye-Tracking, revolutionieren die Art, wie Nutzer interagieren, grundlegend. Nachdem Touchscreens mittlerweile weit verbreitet sind, ist davon auszugehen, dass auch Eye-Tracking-Funktionen sich etablieren werden. Ein Vorreiter auf diesem Gebiet ist das Unternehmen Tobii, das Spielern dank seiner EyeX-Middleware ermöglicht, während des Spiels durch Augenbewegungen intuitiv noch schneller zu navigieren.
  • Online klicken, offline kaufen: Omni-Channel-Vermarktung ist das Zauberwort im Einzelhandel. Die rigorose Trennung zwischen Online- und Offline-Shopping verschwimmt immer mehr.  Egal wo sich der Kunde befindet – im Laden oder mit dem Tablet bzw. Smartphone in der Hand – Käufer erwarten einfache, unkomplizierte und schnelle Einkaufserlebnisse. Großbritanniens Kaufhaus Selfridges verbindet mit seinem „Click & Collect“ Angebot bereits jetzt das Erlebnis im Ladengeschäft mit der Effizienz des digitalen Einkaufs.
  • Intelligente Maschinen starten durch: Der Anteil intelligenter Maschinen, die als hochintelligente persönliche Assistenten dienen, wird auch in 2014 weiter enorm wachsen. Die Art und Weise, wie wir mittlerweile mit den technischen Objekten interagieren, kommt bereits jetzt einer Revolution gleich. Dabei befinden wir uns hier erst am Anfang der Entwicklung. Allein letztes Jahr hat Google neun Unternehmen gekauft, die auf intelligente Roboter-Technik spezialisiert sind.    
  • Der Kampf ums Wo: Nachdem Google den Wettstreit um das „Was?“ gewonnen und Facebook die Frage um das „Wer?“ beantwortet hat, rückt nun das „Wo?” in den Fokus. Digitale „Landkarten” werden auch von verwandten Geschäftsmodellen wie mCommerce, Mash-ups bis hin zu selbstfahrenden Autos genutzt. Bereits im September 2012 startete Apple eine Generalüberholung seiner Landkartensoftware. Mittlerweile benutzen 35 Millionen iPhone-Besitzer in den USA Apple Maps mindestens einmal im Monat.
  • Mobile Messaging Apps weiter auf dem Vormarsch: Nach regem Auf und Ab im Social-Messaging-Bereich zeichnet sich nun ab, dass der Hype um Mobile Messaging Apps wohl auch dieses Jahr anhält. Brancheninsider munkeln, dass SnapChat bereits lukrative Milliarden-Offerten von Google und Facebook bekam. Es wird geschätzt, dass die Anzahl der Nachrichten, die über Social Messaging Apps wie WhatsApp getätigt werden, von 27,5 Billionen (2013) auf 71,5 Billionen (2014) ansteigt.
  • Big Data wohin man schaut: Datenerfassungs- und Analysetechniken sind mittlerweile so hochentwickelt, dass ein vollkommen neuer Markt datengesteuerter Unternehmen entsteht, die ihre Services in Echtzeit anbieten können. Firmen aller Industriezweige haben die Möglichkeiten erkannt, die sich ihnen durch die Kombination moderner Analyseverfahren mit neuen Datenquellen ergeben. Das Segment der Big Data Analytics stellt daher in diesem Jahr einen der lukrativsten Sektoren für Venture-Capital-Unternehmen dar.
  • eCommerce wird spezialisierter: Bereits jetzt befindet sich der eCommerce-Markt in einer enormen Wachstumsphase, sodass mehrere Plattformen nebeneinander am Markt bestehen. Da die Kunden die Vorteile hoch spezialisierter Produktpaletten schätzen gelernt haben, werden sich auch in 2014 eCommerce-Seiten noch mehr auf ein Verkaufssegment fokussieren. Der Vorzeige-Online-Marktplatz Etsy verdoppelte im Zeitraum von 2012 bis 2013 die Anzahl seiner Händler und konnte parallel dazu seine Mitgliederzahl auf 22 Millionen erhöhen.
  • Die Cloud schwebt über allem: Trotz zahlreicher Debatten über Sicherheit, Leistungsfähigkeit und Kosten der Cloud-Storage-Plattformen, ist diese Technologie weiter schwer im Kommen. Neuste Studien sprechen sogar davon, dass 85% der kleinen und mittleren Unternehmen die Speicherkapazitäten der Cloud entweder bereits nutzen oder zumindest planen, sie zukünftig einzusetzen.

WAS SETZT SICH NICHT DURCH?
Auf der diesjährige Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas wurde eine Reihe technischer Spielerein gezeigt, aber mal ehrlich: Biegsame Displays für Smartphones? Bei großen TV-Bildschirmen verbessert sich das periphere Seherlebnis, bei Smartphones ist ein wirklicher Nutzen aber nicht zu erkennen.

Die komplette Studie, mit Beispielunternehmen für die einzelnen Trends, ist als PDF-Download verfügbar. (pi)


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*