Nicht nur rechtlich ist es problematisch, Gratis-Streams von Fußballspielen im Netz zu konsumieren. Auch Malware kann man sich dabei einfangen. [...]
Das Top-Spiel der Super League oder der Bundesliga live am PC, Tablet oder Smartphone schauen: Streaming ist beliebt wie nie zuvor. Wer diese Inhalte aber abseits der legalen Plattformen schaut, begibt sich nicht nur rechtlich in eine Grauzone. Er läuft auch Gefahr, das Opfer von Cyberkriminalität zu werden. Hiervor warnt der Cybersecurity-Spezialist Eset.
«Es genügen wenige Klicks, um sich beispielsweise Bundesliga-Fußball über das Internet anzuschauen. Meist sind es aber illegale Streams. Diese sind nicht nur rechtlich problematisch, sondern auch vielfach Malware-Schleudern», erklärt Thorsten Urbanski von Eset. Ein Besuch auf diesen Seiten stelle daher für Internetnutzer ein gewaltiges Sicherheitsrisiko dar, warnt der Experte. «Auch bei illegalen Streams müssen Anwender zahlen, nämlich mit ihren persönlichen Daten und schlimmstenfalls mit einer Malware-Infektion», doppelt Urbanski nach.
Vorsicht vor Schadprogrammen und lästiger Werbung
Gerade auf Webseiten, die illegale Streams anbieten, würden Internetnutzer mit potentiell unerwünschten Anwendungen bombardiert, warnt Eset. Adware und lästige Werbung seien hier ein fester Bestandteil. Allein schon einen illegalen Stream zu starten, bedeutet laut den Sicherheitsexperten häufig auf vermeintliche Werbelinks klicken zu müssen. Erst nach dem Wegklicken von mehreren dieser Einblendungen hat man die Chance womöglich das Video zu starten. Gerade mit Werbung monetarisieren sich diese Plattformen, aber auch über Werbetracker, welche Cookies und Browserverläufe auslesen und an Dritte verkaufen.
Insbesondere über das Aufrufen bzw. Abspielen dieser angeblichen Werbung oder mit dem Download einer kostenlosen Viewer-Anwendung, riskiere der Internetnutzer, dass sein Gerät mit einem Schadprogramm infiziert werde, berichtet Eset. Eine erfolgreiche Infektion kann demnach auch ganz unbemerkt über Scripte passieren. Hierdurch können Ransomware, Keylogger, Crypto-Miner und andere Arten von Malware auf die Geräte gelangen.
Apps lösen verstärkt klassische Plattformen ab
Betreiber wie Apple und Google prüfen, welche Apps in ihre Stores kommen. Dennoch gibt es immer wieder Beispiele, dass eine gefährliche Anwendung drei bis fünf Tage verfügbar bleibt, bis diese daraus wieder verschwindet. Trifft diese App ein derzeit beliebtes Thema, beispielsweise ein Großereignis wie eine Fußball-WM, generiert sie in der Zeit viele Downloads. Eset hat eigenen Angaben zufolge ein Beispiel gesehen, bei dem eine Schad-App innerhalb von drei Tagen 150’000mal heruntergeladen wurde.
Gerade Fälschungen beliebter Apps seien bei Kriminellen beliebt, so die Cybersecurity-Experten weiter. Durch das Baukasten-System könne man Kopien erstellen, die dem Original zum Verwechseln ähnlich seien. «Damit Nutzer hier nicht auf Betrüger reinfallen, ist es sehr wichtig, immer die geforderten Berechtigungen der jeweiligen App im Auge zu haben. Wenn eine Fußball-App auf Fotos und das Adressbuch zugreifen will, sollten Anwender stutzig werden und im Zweifel von einer Installation auf dem Gerät absehen», lautet der Rat von Eset.
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