Gravierende Sicherheitslücke in allen USB-Geräten

Mitarbeiter des Berliner Security Research Labs haben in USB-Peripherie eine äußerst gefährliche Schwachstelle entdeckt. Das Brisante daran: Ein über diese Schwachstelle modifizierter USB-Stick würde von keinem Antivirenprogramm entlarvt. [...]

Den SRLabs-Forschern ist es gelungen, einen Controller-Chip eines USB-Geräts mit einer modifizierten Geräte-Firmware zu versehen. Der Controller-Chip in einem USB-Gerät koordiniert normalerweise die Kommunikation des USB-Geräts mit dem PC, während die Firmware unter anderem die Geräteinformationen über das angeschlossene USB-Gerät beinhaltet. So befindet sich ein Anwender im Glauben, einen normalen USB-Speicherstick angeschlossen zu haben.
In Prinzip könnte ein Malware-Schreiber den präparierten Stift ansteuern, als hätte er selber die volle Kontrolle über den PC. Im Hintergrund würde zum Beispiel ein solcher Stick mit seinen Tastaturfähigkeiten die Eingabemaske eines Windows-Startmenüs öffnen und Befehle reinschreiben. 
Der Fantasie der Angreifer sei sozusagen keine Grenzen gesetzt, zitiert Zeit Online den Berliner Sicherheitsforscher Karsten Nohl. Eine in der Geräte-Firmware versteckte Funktion ließe sich zum Beispiel auch zeitgesteuert aktivieren. „Es gibt Hunderte Geräteklassen, die sich jetzt auf diese Art emulieren ließen“, sagte Nohl weiter. Dazu kommt noch, dass die meisten Hersteller nach Nohls Einschätzung identische Controller-Chips verwenden. 
Besonders für Unternehmen könnte die neu entdeckte Sicherheitslücke zu einem Problem werden. Zum schnellen Datenaustausch wären USB-Sticks somit praktisch nicht mehr geeignet. Die beunruhigenden Entdeckungen wollen die Berliner Sicherheitsforscher noch diese Woche anlässlich der „Black Hat“-Konferenz publik machen. Angeblich hätten die Entdecker schon vor ihrer Abreise in die USA deutsche Journalisten über die Erkenntnisse informiert.
* Simon Gröflin ist Redakteur der Schweizer Computerworld.

Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*