Großangriff der Cyberkriminellen auf Westeuropa

Mehr als ein Drittel (33,4 Prozent) der Internetnutzer in Westeuropa und Nordamerika wurden im ersten Halbjahr 2012 mindestens einmal beim Internetsurfen attackiert. [...]

Mehr als ein Drittel (33,4 Prozent) der Internetnutzer in Westeuropa und Nordamerika wurden im ersten Halbjahr 2012 mindestens einmal beim Internetsurfen attackiert. Die am häufigsten angegriffenen Rechner stehen in Spanien und Italien, wo mehr als 40 Prozent der Computer Opfer von Cyberkriminalität geworden sind.
Die Bedrohungslage in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist nicht derart dramatisch. Der deutschsprachige Raum gehört laut der IT-Sicherheitsfirma Kaspersky zur mittleren Risikogruppe, bei der zwischen 21 und 40 Prozent der Computer im ersten Halbjahr angegriffen wurden. Diese Ergebnisse stammen aus der aktuellen Kaspersky-Lab-Analyse „Geografie der Cyberverbrechen: Westeuropa und Nordamerika“. Allerdings sei vor allem Deutschland bei den Cyberkriminellen beliebt, wenn es darum geht, Web-Schädlinge auf Servern zu platzieren. 11,11 Prozent der Schadprogramme werden auf Servern aus Deutschland gehostet. Lediglich die USA (28,50 Prozent) und die Niederlande (14,75 Prozent) beherbergen mehr Malware auf Servern.
„Vor allem in Ländern mit hoher Internetnutzungsdichte identifizierte Kaspersky Lab im ersten Halbjahr 2012 zahlreiche Computer, die mit Schadprogrammen infiziert waren, mit denen Finanzinformationen abgegriffen werden sollten. Speziell in den Ländern Westeuropas und Nordamerikas nutzen eine Vielzahl von Internetanwendern Online-Banking und -Shopping, bezahlen dabei mit Kreditkarten und speichern sensible Zugangsdaten auf ihren Rechnern“, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung.
„Länder mit einer hohen Internetversorgung und viel genutzten Online-Banking-Diensten ziehen Cyberkriminelle an. Denn dort können sie ihre immer raffinierteren Technologien einsetzen“, so Yuri Namestnikov, Senior Malware Analyst bei Kaspersky Lab. „Ein gutes Beispiel für solche komplexen Attacken ist die Schädlingsfamilie Zitmo. Zitmo arbeitet mit dem ZeuS-Trojaner zusammen und attackiert Smartphones, wenn Geld via Online-Banking transferiert wird. Die TAN-Nummer wird dann umgehend zu den Cyberkriminellen geschickt, das Zweiwege-Authentifizierungssystem der Banken ausgehebelt.“


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