Forscher räumen mit klassischen Argumenten gegen Zellenbüros auf. [...]
Das Teilen des Arbeitsplatzes macht Mitarbeiter unzufrieden und wirkt sich negativ auf die Kommunikation untereinander aus. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Erhebung von Forschern der Karlstad University. Diese Erkenntnis steht im Gegensatz zu zahlreichen Unternehmen, die bereits Großraumbüros etabliert haben, um das traditionelle Konzept der Zellenbüros in die Vergangenheit zu verbannen.
Nachteile überwiegen Vorteile
Klassische Argumente für Großraumbüros sind die Kosteneffizienz, eine flexible Anordnung sowie eine verstärkte Interaktion innerhalb des Mitarbeiterstabes. Die neue Studie kommt jedoch zu einem überraschenden Ergebnis, das der geläufigen Ansicht widerspricht. „Die Resultate zeigen einen negativen Zusammenhang zwischen Angestellten, die sich ein Büro teilen und ihrer grundsätzlichen Zufriedenheit im Job“, erklärt Tobias Otterbring von der Karlstad University.
Laut Otterbring kommt es zu einem Rückgang von Interaktion und subjektivem Wohlbefinden. „Bei Angestellten, die in kleinen bis mittelgroßen Großraumbüros arbeiten, trifft beides zu. Handelt es sich hingegen um Mitarbeiter, die allein in Zellenbüros arbeiten oder gemeinsam mit bis zu zwei Kollegen ein Zimmer teilen, ist dieser Effekt nicht zu beobachten“, schildert der Forscher. Kurzzeitige finanzielle Entlastungen würden die Nachteile von Großraumbüros nicht rechtfertigen. „Die Entscheider sollten hier die Effekte eines gegeben Bürotypus einkalkulieren, statt sich lediglich auf finanzielle Faktoren zu beschränken.“
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