Hacker bevorzugen einfache Angriffsmöglichkeiten wie Phishing

Der 23. Microsoft Security Intelligence Report (SIR) zeigt, dass Angreifer zunehmend nach einfachen Wegen für ihre Angriffe auf IT-Infrastrukturen, Firmennetze und Rechner suchen. [...]

Phishing hat in der zweiten Jahreshälfte 2017 die größte Bedrohung für die E-Mail-Kommunikation über Office 365 dargestellt. (c) Joachim_Roy - Fotolia
Phishing hat in der zweiten Jahreshälfte 2017 die größte Bedrohung für die E-Mail-Kommunikation über Office 365 dargestellt. (c) Joachim_Roy - Fotolia

Dazu gehört das Social Engineering: Hacker versuchen Zugang zu vertraulichen Daten, Geräten oder Netzwerken über den persönlichen Kontakt zu bekommen. Erfolgt diese Manipulation per E-Mail oder Telefon spricht man vom Phishing. Phishing war im zweiten Halbjahr 2017 die häufigste Bedrohung in der E-MailKommunikation über Office 365 mit einem Anteil von mehr als 50 Prozent. Aufwändigere Methoden wie das Umgehen von Sicherheitsmaßnahmen, etwa über Trojaner, fallen dagegen mit nur drei Prozent Anteil weniger ins Gewicht.

Die wichtigsten Erkenntnisse des Reports

  • Phishing hat in der zweiten Jahreshälfte 2017 die größte Bedrohung für die E-MailKommunikation über Office 365 dargestellt. Ebenso sind schlecht gesicherte Cloud-Apps ein einfaches Ziel für Angreifer: Bei 79 Prozent der SaaS-Speicher-Applikationen und bei 86 Prozent der SaaS-Kollaborations-Anwendungen werden Daten während der Übertragung und im Ruhezustand nicht verschlüsselt.
  • Automatisierte Schadprogramme wie Botnets bedrohen nach wie vor Millionen von Rechnern weltweit. Die Programme ermöglichen es den Angreifern, Computer mit Malware zu infizieren. Cyberkriminelle nutzen Botnets mit dem Ziel, Infrastrukturen aus infizierten Rechnern aufzubauen, über die sie sensible Daten ausspähen und erpressen können.
  • Ransomeware hat im Jahr 2017 verschiedene Netzwerke attackiert und ist weiterhin eine Gefahr. Bei dieser Methode versuchen Cyberkriminelle Rechner, Geräte oder Dateien zu sperren, um ihre Opfer anschließend zu erpressen. Zur Familie der Ransomware gehören WannaCrypt, Petya/NotPetya und BadRabbit.

„Der Security Intelligence Report zeigt einmal mehr den Wert intelligenter und integrierter Sicherheitsmechanismen“, sagt Harald Leitenmüller, CTO bei Microsoft Österreich. „Moderne Schutzmaßnahmen wie biometrische Multifaktor-Authentifizierung oder cloudbasierte Security Intelligence Lösungen wie Windows Defender Advanced Threat Protection (ATP) oder Azure Security Center bieten Unternehmen konkrete Werkzeuge für ihre Sicherheitsverwaltung.“

Der Report basiert auf zwischen Februar 2017 und Januar 2018 erhobenen Daten aus Unternehmensnetzwerken und Cloud-Diensten, darunter Windows, Bing, Office 365 und Azure. Für seine Analysen scannt Microsoft monatlich rund 400 Milliarden E-Mails, verarbeitet 450 Milliarden Authentifizierungen und analysiert rund 18 Milliarden Webseiten sowie mehr als 1,2 Milliarden Geräte nach potenziellen Bedrohungen und Angriffsversuchen. Bei der Auswertung werden nur solche Computer berücksichtigt, die Sicherheitslösungen von Microsoft zur Echtzeit-Überwachung nutzen und deren Administratoren oder Benutzer sich für die Bereitstellung von Daten an Microsoft einverstanden erklärt haben.

 


Mehr Artikel

Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien. (c) WeinwurmFotografie
Interview

IT-Berufe im Fokus: Innovative Lösungen gegen den Fachkräftemangel

Angesichts des anhaltenden IT-Fachkräftemangels ist schnelles Handeln gefordert. Die Fachgruppe IT der UBIT Wien setzt in einer Kampagne genau hier an: Mit einem breiten Ansatz soll das vielfältige Berufsbild attraktiver gemacht und innovative Ausbildungswege aufgezeigt werden. IT WELT.at hat dazu mit Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien, ein Interview geführt. […]

News

ISO/IEC 27001 erhöht Informationssicherheit bei 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen

Eine Umfrage unter 200 Personen verschiedener Branchen und Unternehmensgrößen in Österreich hat erstmals abgefragt, inwiefern der internationale Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISO/IEC 27001) bei der Bewältigung von Security-Problemen in der Praxis unterstützt. Ergebnis: Rund 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen gaben an, dass sich durch die ISO/IEC 27001 die Informationssicherheit in ihrem Unternehmen erhöht hat. […]

News

Public Key Infrastructure: Best Practices für einen erfolgreichen Zertifikats-Widerruf

Um die Sicherheit ihrer Public Key Infrastructure (PKI) aufrecht zu erhalten, müssen PKI-Teams, sobald bei einer Zertifizierungsstelle eine Sicherheitslücke entdeckt worden ist, sämtliche betroffenen Zertifikate widerrufen. Ein wichtiger Vorgang, der zwar nicht regelmäßig, aber doch so häufig auftritt, dass es sich lohnt, PKI-Teams einige Best Practices für einen effektiven und effizienten Zertifikatswiderruf an die Hand zu geben. […]

News

UBIT Security-Talk: Cyberkriminalität wächst unaufhaltsam

Jedes Unternehmen, das IT-Systeme nutzt, ist potenziell gefährdet Opfer von Cyberkriminalität zu werden, denn die Bedrohung und die Anzahl der Hackerangriffe in Österreich nimmt stetig zu. Die Experts Group IT-Security der Wirtschaftskammer Salzburg lädt am 11. November 2024 zum „UBIT Security-Talk Cyber Defense“ ein, um Unternehmen in Salzburg zu unterstützen, sich besser gegen diese Bedrohungen zu wappnen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*