Hälfte der Unternehmen hat Schwierigkeiten mit DevOps-Start

Hochleistungsteams arbeiten mit Cloud-Lösungen, Engineering-Teams brauchen Raum für Experimente, fast jedes zweite Unternehmen kann sich mit Hilfe von DevOps Praktiken noch verbessern. Diese und weitere Erkenntnisse gehen aus einer Umfrage von Nagarro hervor. [...]

Laut Nagarro-Studie haben rund 42 Prozent der Unternehmen entweder noch gar nicht begonnen, oder Schwierigkeiten mit Devops. (c) pixabay

Nagarro präsentiert mit dem neuen State of DevOps Report 2021 die Ergebnisanalyse einer Umfrage, an der 180 Unternehmen teilnahmen und anonym ihr Feedback teilten.  Der seit längerem in Insider-Communities verfolgte Ansatz ist im Mainstream angekommen. Heute ist DevOps ein Thema der Unternehmenskultur. Im Zusammenspiel von schlanken, agilen Prinzipien mit technischen Tools und Praktiken ist DevOps ein Indikator für Innovationskraft und Leistungsfähigkeit, wie auch die Umfrage bestätigt.

Die von Nagarro Quality DevOps Practice Lead Jürgen Pointinger konzipierte Erhebung kombiniert die Methoden der bekannten DORA-Reports mit der Erfahrung aus der Nagarro DevOps-Praxis. Rund 63 Fragen wurden von internationalen Teilnehmern großer Unternehmen (65 Prozent mit mehr als 1.000 Beschäftigten) sowie von KMU (rd. 30 Prozent mit mehr als 10 Mitarbeitern) beantwortet. Dreiviertel der Befragten haben Engineering-Teams mit 5 bis 19 Personen im Einsatz. Schwerpunkt der Auswertung waren die Bereiche Kultur, Organisations- und Teamstrukturen, Architektur, Automatisierung, Prüfmethoden und Cloud. „Zusammenfassend sehen wir anhand der Umfrage, dass mehr als zwei Drittel der Befragten noch am Anfang, oder in der Mitte ihrer DevOps Entwicklung stehen. Die Branche braucht einen DevOps-Kickstart“, ist Jürgen Pointinger überzeugt. 

Wenige High Performer, viel Potenzial

Die im DevOps Ansatz definierten Kriterien Geschwindingkeit und Stabilität ergeben ein Bild der ungenutzten Potenziale. Laut Nagarro Umfrage liegt die Deployment Frequency, der Indikator für Software-Erneuerung, Time-to-market und Experimentierfreude, bei 28 Prozent der Befragten im mittleren Bereich. Rund 42 Prozent haben entweder noch gar nicht begonnen, oder Schwierigkeiten damit. Lediglich 30 Prozent sind High Performer im Sinne einer erfolgreichen Software-Bereitstellungsfrequenz. 

Auf der Zeit-Achse, im Bezug auf die Dauer bis zur Inbetriebnahme neuer Software-Produkte (Lead time for change), geben rund 18 Prozent an, bis zu 6 Monate zu benötigen. Im mittleren Bewertungsfeld  rangieren rund 46 Prozent der Unternehmen, welche zwischen ein bis vier Wochen benötigen, um einen neuen Release zu starten. „Hier bleibt viel Optimierungspotenzial auf der Strecke und man könnteZeit sparen, die für mehr Experimente benötigt wird“, betont Pointinger.

Hinsichtlich fehlender Stabilität (Change fail rate), ein sehr wesentlicher Software-Qualitätsaspekt, zeigen sich bei rund einem Viertel der Unternehmen überproportionale Ausfälle und Komplikationen (mehr als 15 Prozent der Releases). Rund 65 Prozent der befragten Unternehmen geben an, binnen eines Tages ihre Software wiederherstellen zu können (time to restore).

Autonomie, Automatisierung und Cloud

Der Nagarro DevOps Report zeichnet auch ein interessantes Bild zu aktuellen Wünschen in der Team- und Arbeitskultur. So werden etwa Anliegen wie die Freiheit, neue Themen zu erkunden, Vertrauen und Autonomie in Teams sowie der Wunsch nach zeitsparenden Prozessen als wichtig eingestuft. 90 Prozent befürworten etwa einen kollektiven Code-Zugriff und auch die automatisierbare Bereitstellung von Software-Produkten liegt hoch im Kurs:  „Die Umfrage zeigt, dass in leistungsstarken Teams der Einsatz von vollautomatisierte Bereitstellungen bei 89 Prozent liegt und sie eine Cloud-Akzeptanzrate von 100 Prozent haben“, so der Nagarro DevOps Experte. 


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