Händler: Größter Gewinn winkt vor der WM

Nicht nur Fußball-Fans fiebern der WM entgegen. Auch für Händler ist die Weltmeisterschaft das absolute Highlight des Jahres. Zu keiner anderen Zeit verkaufen sich Fernsehgeräte und Zubehör besser. [...]

Zu keiner anderen Zeit verkaufen sich Fernsehgeräte und Zubehör besser, als vor einer Fußball-WM. Auch die Händler sollten drauf vorbereitet sein. (c) AVM
Zu keiner anderen Zeit verkaufen sich Fernsehgeräte und Zubehör besser wie vor einer Fußball-WM. Auch die Händler sollten drauf vorbereitet sein. (c) AVM

Um zu vermeiden, dass der Kunde seinen Smart TV gleich wieder frustriert zurückbringt, muss die Verkaufsberatung allerdings ebenfalls weltmeisterlich sein und Aspekte wie Netzwerktauglichkeit, WLAN, Apps und Online-Updates umfassen. Denn die Zeiten, in denen das Eckige nach dem Auspacken von allein rund lief, sind längst vorbei.

Ginge es nach den Händlern, dürfte die Fußball-WM jedes Jahr stattfinden. Bereits Wochen vor dem ersten Anstoß stürmen eingeschworene Fußballfans wie saisonale WM-Liebhaber in die Geschäfte, um ebenso gut vorbereitet zu sein wie die Spieler auf dem Rasen. Dann wird gekauft, was größtes Fußballvergnügen verspricht. Auf einem 70-Zoll-Smart-TV, mit stabilem Streaming über den Router, Dolby Surround und einem zweiten Bildschirm lassen sich die Spiele mittlerweile so gut verfolgen, als säße man in Russland in der ersten Reihe.

Doch obwohl die Hersteller die Geräte so benutzerfreundlich wie möglich gestalten und gleichzeitig selbst der Durchschnitts-User nicht zuletzt dank des Smartphone-Booms zumindest über ein wenig Technikverständnis verfügt, kann man als Händler nicht davon ausgehen, dass jeder Kunde weiß, was er benötigt – und wie er das Fernsehgerät samt Zubehör zum Laufen bringt. „Wie Handys verkaufen sich auch Fernseher ganz anders als noch vor einigen Jahren“, sagt Andreas Erhart, Country Manager Austria von AVM im Gespräch mit der COMPUTERWELT.

Genau so, wie Mobiltelefone nicht mehr allein zum Telefonieren und für Kurznachrichten genutzt werden, wollen die meisten Kunden demnach mit ihrem Fernseher mehr machen als einfach nur das aktuelle Programm anschauen. Das stellt die Händler vor neue Herausforderungen. Kam es früher vor allem darauf an, ob der Kunde eine Hausantenne, Kabel-TV oder eine Satellitenschüssel nutzt, dreht sich das Beratungsgespräch heutzutage vielmehr um das gesamte Heimnetzwerk: von der Internetverbindung über die vorhandene Hardware bis hin zur Qualität des WLAN-Signals etwa für Streaming-Dienste wie Netflix – oder Fußball-Live-Übertragungen.

Gute Kundenbetreuung verlangt breites Know-how

Dementsprechend sollte man als Fachhändler über ein möglichst breites Know-how verfügen, so Erhart. Eine einzige Quelle reicht dabei in der Regel nicht aus. Selbst Fachmedien können nicht alle Aspekte abdecken. Als Informationsquelle darf das Internet natürlich nicht fehlen. Hier findet man als Händler etwa auf Herstellerseiten, IT-Medien, Blogs und Foren viele wichtige Informationen und Anregungen.

Darüber hinaus sind aber auch Messen und andere Veranstaltungen wie beispielsweise die FRITZ!-Händlertage letztlich unverzichtbar. „Beim direkten Austausch mit den einzelnen Herstellern kommt man nicht nur in den Dialog und kann umgehend Rückfragen stellen, sondern die Geräte und Netzwerke auch live in Augenschein nehmen“, erklärt Erhart. Um Händlern genau diese Möglichkeit ohne weite Anreise zu geben, tourt das Berliner Unternehmen AVM im April von Innsbruck über Salzburg, Linz, Wien und Krems nach Graz. Die Händler, die das Angebot wahrnehmen, können so die neusten Produkte in die Hände nehmen und direkt vom Hersteller mehr über mögliche Anwendungsszenarien lernen und sich praktische Tipps abholen.

Bei den jeweils dreistündigen Abendveranstaltungen werden unter anderem auch Lösungen vorgestellt, die für heimische Fußball-Fans während der WM Gold wert sein dürften. So lassen sich mit dem DVB-C-Repeater etwa Spiele, die per Kabel empfangen werden, auf ein weiteres Gerät wie ein Tablet-PC oder Smartphone streamen. Muss man kurz vorm Elfmeterschießen dringend noch ein Bier oder Nüsse als Nervennahrung holen, lässt sich der Fußball-Krimi so auch auf dem Weg in die Küche weiterverfolgen. Der „Second-Screen“ per DVB-C kann aber auch ganz einfach als zusätzlicher Bildschirm etwa für die Tor-Kamera oder Zeitlupe genutzt werden, während das Spiel ohne Unterbrechung weiter über den neuen 70-Zoll-Fernseher flimmert.

Wenn man die richtige Fachzeitschrift liest, kennt man solche Features und Funktionen natürlich auch, ohne auf Messen und Händlertage gehen zu müssen. Doch was für Journalisten gilt, gilt auch für Händler: Der direkte Austausch mit den Herstellern ist durch nichts zu ersetzen. Denn nur so wird aus der reinen Theorie echtes Fach-Know-how. Und das ist nicht zuletzt angesichts des großen Ansturms von TV-schauenden Fußball-Fans in den nächsten Wochen durch nichts zu ersetzen.


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