Handy-Display tötet Bakterien effektiv

Eine nur 200 bis 300 Nanometer dicke, transparente Abdeckung für Handy-Displays tötet alle Bakterien ab. Die Beschichtung haben Forscher an der ITMO University entwickelt. Sie besteht aus einer Mixtur aus Zink- und Zinnoxid mit Spuren von Cerium- und Yttriumoxid. [...]

Apple geht mit seinem neuen Bug-Bounty-Programm «Apple Security Bounty» offiziell an den Start. Findet ein Hacker eine Schwachstelle in einem der Apple-Betriebssysteme, bezahlt der iPhone-Konzern dem Finder dafür bis zu 1,5 Millionen US-Dollar. Ausgezahlt wird die Prämie für den Fund von Sicherheitslücken in der jeweils neuesten, öffentlich verfügbaren Version von iOS, iPadOS, macOS, tvOS sowie watchOS. Ausserdem müsse das System unter einer Standardkonfiguration laufen und gegebenenfalls auf der aktuellsten Hardware aus dem Hause Apple ausgeführt werden. Gemeldet werden kann eine Schwachstelle grundsätzlich von jedem. Der Konzern fordert dazu eine klare Berichterstattung inklusive nachvollziehbarem und durchführbarem Exploit. Wer die Prämie tatsächlich erhalten möchte, sollte seinen Fund ferner erst dann mit der Öffentlichkeit teilen, wenn Apple sich des Problems angenommen und im Idealfall ein entsprechendes Update bereitgestellt hat. (c) pixabay

„Wir haben mit dem Material experimentiert, bis es transparent war für sichtbares Licht und fest auf der Unterlage haftete“, sagt Sergey Evstropiev vom ITMO-Zentrum für optische Werkstoffe. Es habe schon viele Versuche gegeben, etwa von Apple und Samsung, Oberflächen von Displays antibakteriell auszurüsten. Eine Möglichkeit sei, in die Oberfläche des Glases Bakterienkiller einzubauen. Das sei ein komplizierter Weg. Man könne auch eine Folie mit antibakteriellen Wirkstoffen ausstatten. Das ginge ziemlich leicht, doch die Folie werde schnell zerstört.

Der russische Optik-Spezialist und sein Team haben stattdessen auf die antibakterielle Wirkung von Zink gesetzt. Sie schütten dazu die Oxidpulver in Wasser und fügen eine organische Substanz hinzu. Damit beschichten sie das Display. Bei einer Temperatur von 550 Grad Celsius verbindet sich das Material innig mit der Unterlage. Die an der Oberfläche anwesenden Ionen töten die Bakterien, sobald sie „gelandet“ sind.

Bakterienfreie Zone in Petrischale

Die Wirkung bewiesen die Forscher in einer Petrischale. Die darin schwappende Flüssigkeit enthielt Bakterien. „Als wir eine kleine Glasscheibe ohne Beschichtung hineinlegten, passierte gar nichts“, so Evstropiev. „Als wir jedoch eine präparierte Scheibe eintauchten, entstand oberhalb davon eine Bakterienfreie Zone.“ Den Verdacht, es funktioniere nur bei Tageslicht, konnten die Forscher ausräumen. Allerdings ist die Wirkung bei Dunkelheit geringer.

Ganz nebenbei schützt die Beschichtung das Display, weil sie kratzfest ist wie eine Panzerfolie, wie sie heute aufgeklebt wird. Außerdem ist sie selbstreinigend. Austretender aktiver Sauerstoff zerstört organische Verunreinigungen von den Fingern. Die Forscher glauben, dass ihre Beschichtung auch bei medizinischen Geräten einsetzbar ist.


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