Der Handy-Hersteller Motorola Mobility wagt den Wiedereinstieg in den heiß umkämpften chinesischen Mobilfunkmarkt. [...]
Wie das Unternehmen, das Anfang 2014 für 2,91 Mrd. Dollar (rund 2,5 Mrd. Euro) von Google an Lenovo verkauft worden ist, bekannt gibt, wird man schon ab Februar mit mindestens drei verschiedenen neuen Smartphone-Produkten in das Rennen um Chinas begehrte Handy-Kunden eintreten. Nach dem Rückzug im Jahr 2013 und angesichts der besonders starken Konkurrenz innerhalb der Landesgrenzen bleiben Experten allerdings eher skeptisch, was die möglichen Erfolgsaussichten des geplanten Schritts betrifft.
„Bei einem Wiedereintritt in den chinesischen Mobilfunkmarkt muss sich Motorola sowohl auf die Konkurrenz von lokalen Anbietern wie Xiaomi und Huawei als auch von internationalen Marken wie Apple oder Samsung einstellen“, zitiert BBC News den Asienexperten Bryn Ma vom Marktforschungsunternehmen IDC. Dieser sieht den aktuell bekannt gegebenen Plan als „keine große Überraschung“. „Viele Leute haben anscheinend bereits vergessen, dass Motorola einmal 40 Prozent des chinesischen Handy-Markts für sich verbucht hat. Es gibt also vielleicht so etwas wie einen Wiedererkennungswert der Marke, von dem sie profitieren können“, meint Ma. Natürlich habe sich der Markt im Laufe der vergangenen Jahre aber auch deutlich verändert, merkt der Analyst kritisch an.
Als „entscheidende Maßnahme“ kommentiert hingegen Andrew Milroy vom Beratungsunternehmen Frost & Sullivan die ambitionierten Wiedereintrittspläne: „China ist ein gewaltiger Markt, auf dem alle Player im Mobilfunksektor präsent sein sollten“, betont der Experte. Auch für Lenovo sei es als Mutterkonzern von Motorola Mobility zumindest unabdingbar, die eigene Marktposition im Land der aufgehenden Sonne zu stärken, gibt sich Milroy überzeugt. Dieses hat Ende 2014 endgültig die globale Marktführerschaft bei Smartphones von Südkorea übernommen.
Angaben Motorolas zufolge soll der Wiedereinstieg ins Handy-Wettrennen schon im kommenden Monat konkret Gestalt annehmen. Spätestens zu Beginn des chinesischen Neujahrs am 19. Februar 2015 will der Hersteller dann mit zumindest drei verschiedenen Geräten – dem Moto X, Moto X Pro und Moto G – im lokalen Handel vertreten sein. Zur genauen Preisgestaltung gibt es bislang keine Informationen. Genau das sehen Experten aber als wichtigen Faktor, der über Erfolg oder Misserfolg der eingeschlagenen Strategie entscheiden könnte. „Die Frage ist, ob sie sich als Premium-Marke positionieren wollen“, so IDC-Analyst Ma. (pte)
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