Handy-Sehtest für maßgeschneiderte VR-Displays

EyeNetra hofft, Brillenträgern in Zukunft ansprechendere Virtual-Reality-Erlebnisse (VR) zu bieten. Die Idee ist, VR-Displays wie die Sehbehelfe selbst wirklich auf den Träger zuzuschneiden. Möglich machen soll das jene Technologie, die das Unternehmen schon in seinem "Netra" nutzt. Das ist ein tragbares Gerät, das in Verbindung mit einem Smartphone einen Sehtest realisiert und somit richtige Brillenverschreibungen für eine breite Masse verspricht. Diese könnte auch mit Blick auf VR von der Entwicklung profitieren. [...]

Für Brillenträger ist Virtual Reality oft nicht restlos erfreulich, wenn Auge, Brille und VR-Display nicht optimal zusammenspielen. „Alle drei müssen richtig ausgerichtet sein, damit man die Erfahrung genießt“, meint Ramesh Raskar, Mitgründer von EyeNetra und Professor am MIT Media Lab. Wenn beispielsweise die Brille verrutscht, ist es mit dem Genuss schnell vorbei, weil Bildfehler auftreten. Das kann ermüdend wirken und in schlimmeren Fällen auch zu Kopfschmerzen oder Übelkeit führen. Die eigene Technologie könnte nach Ansicht von EyeNetra Abhilfe schaffen, wenn sie in VR-Displays integriert wird.

Das Netra nutzt ein Smartphone, um nacheinander acht spezielle Muster dazustellen. Der Nutzer justiert das Gerät jeweils so, dass er das Muster scharf sieht. Aus den nötigen Einstellungen kann das System letztlich den Grad der Fehlsichtigkeit errechnen. Das Prinzip des Sehtesters, der einer VR-Brille schon ähnlich sieht, ließe sich in einer eben solchen nutzen. Es wäre dank der Messmethode möglich, Bilder in einem VR-System so darzustellen, dass sie die Sehfehler des Nutzers berücksichtigen, so Raskar. „Das ist persönliche Korrektur, verbaut in das Headset.“

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Das würde den Problemen, die bei herkömmlichen VR-Displays für Brillenträger auftreten können, vorbeugen. So führt EyeNetra seit sechs Monaten Gespräche mit VR-Firmen. Zwar läuft das Kerngeschäft gut, doch VR wäre ein zweites Standbein für EyeNetra. „Das ist ein potenziell noch größerer Markt“, meint Raskar. Immerhin ist VR dank Produkten wie dem Oculus Rift ein Trendthema.

Erstes Standbein von EyeNetra bleiben freilich Sehtests für Brillenverschreibungen. Im April hat das Startup mit „Blink“ einen Service in New York gestartet, bei dem Mitarbeiter mit ihren Geräten, darunter Netra, zum Messen der Sehsträke zu Kunden ins Büro oder nach Hause fahren. In Indien wiederum hat das Unternehmen mit „Nayantara“ ein ähnliches Angebot gestartet, um der armen und unterversicherten Bevölkerung entlegener Dörfer günstige Sehtests zu bieten. Immerhin war die Grundidee hinter der Entwicklung, derartige Tests auch für Entwicklungsregionen zu ermöglichen. (pte)


Mehr Artikel

News

Große Sprachmodelle und Data Security: Sicherheitsfragen rund um LLMs

Bei der Entwicklung von Strategien zur Verbesserung der Datensicherheit in KI-Workloads ist es entscheidend, die Perspektive zu ändern und KI als eine Person zu betrachten, die anfällig für Social-Engineering-Angriffe ist. Diese Analogie kann Unternehmen helfen, die Schwachstellen und Bedrohungen, denen KI-Systeme ausgesetzt sind, besser zu verstehen und robustere Sicherheitsmaßnahmen zu entwickeln. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*