Happy Birthday: 40 Jahre Strichcode

Von den Laderampen der Lagerhäuser bis zu den kleinen Einzelhandelsgeschäften hören die Mitarbeiter in den globalen Lieferketten sowie auch Kunden weltweit bis zu fünf Milliarden Mal täglich das vertraute Piepsen der Scanner, wenn ein Strichcode damit gelesen wird. Heute wird der 40. Jahrestag des ersten Strichcode-Scans eines Produktes mit GS1 Strichcode (zuvor UPC Code) gefeiert. [...]

Vor vierzig Jahren, am 26. Juni 1974, war Sharon Buchanan die erste Kassiererin, die im Marsh Supermarkt in Troy, Ohio (USA), einen GS1 Strichcode scannte und Clyde Dawson, Leiterin der Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei Marsh, war die Erste , die ein Produkt kaufte, dessen Preis auf der Packung auf einem Etikett aufgedruckt war. Bei dem Produkt handelte es sich um eine 10-Stück Packung Wrigley’s Juicy Fruit Kaugummi, die 67 Cent kostete. „Es erscheint ziemlich unglaublich, dass dieses Ereignis eine technische Revolution auslösen sollte, die Unternehmen jeglicher Art rund um den Globus betrifft“, wird Tom O’Boyle, CEO und Präsident von Marsh Supermarkets, zitiert.

In Österreich war es die Supermarktkette BILLA, heute Teil der REWE Group, die 1979 als erste zwei Filialen in Wien mit Scannern ausrüstete und den EAN-Code, der damals unter den Lieferanten noch nicht sehr verbreitet war, benutzte.

„Stellen Sie sich vor, es gäbe keinen Strichcode“, wagt Miguel Lopera, Präsident und CEO von GS1, ein kleines Gedankenexperiment. „Können Sie sich die Schlangen an den Kassen vorstellen? Können Sie sich vorstellen, wie frustriert die Kunden wären? Stellen Sie sich vor, was in einem Supermarkt los wäre, wenn eines Tages der Scanner nicht funktionierte und das Kassenpersonal den Strichcode jedes Artikels manuell eingeben müsste? Und aus unternehmerischer Sicht stellen Sie sich bitte vor, wie es der Strichcode einem kleinen Hersteller in Indien ermöglicht, sein Produkt überall auf der Welt zu verkaufen, weil das Etikett in jedem Land in jeder Sprache gelesen werden kann.“

Die GS1 Strichcodes sind der bekannteste und anerkannteste Teil des GS1 Systems, einem Standardsystem für Supply Chains. Das System beruht auf globalen Standards und Lösungen zur Verbesserung der Effizienz und Sichtbarkeit von Liefer- und Nachfrageketten weltweit. Es ist Sektor-übergreifend und wurde von GS1, einer neutralen, globalen, nicht-profitorientierten Organisation in Brüssel, Belgien, mit Mitgliedsorganisationen in mehr als 110 Ländern, die die meisten Strichcodes überwacht, die heute auf der Welt verwendet werden, entwickelt und umgesetzt.

Standards wie diese sichern den erfolgreichen Informations- und Warenverkehr zwischen Unternehmen und dienen als Basis, die eine strukturierte Zusammenarbeit vieler Wirtschaftszweige ermöglicht. GS1-Standards verbinden Unternehmen aus allen Bereichen der Supply Chain: Hersteller, Großhändler, Einzelhändler, Transporteure, Zollbehörden, Software-Entwickler oder lokale und internationale Aufsichtsbehörden.

Auch heute noch sind Strichcodes nicht aus dem Alltag wegzudenken. Ihre Nachfolger, beispielsweise QR-Codes oder Smart Tags auf der Basis verschiedener Nahfunktechniken, halten zwar langsam ihren Einzug, sind aber abseits von einigen Nischen noch weit von einem Siegeszug entfernt. Die vertrauen „schwarzen Stricherl“ auf den Verpackungen und Etiketten werden uns also sicher noch eine ganze Weile erhalten bleiben. (pi/rnf)


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