Hausärzteverband tritt aus ELGA aus

Wenige Tage nachdem der Widerspruch zur elektronischen Gesundheitsakte gesetzlich möglich wurde, hat die Spitze des Österreichischen Hausärzteverbandes ihren Austritt aus ELGA eingereicht. [...]

Erst kürzlich wurde die ELGA in vorerst eingeschränktem Umfang online zugänglich gemacht. „Nachdem eine Koalition politischer und ökonomischer Interessen das ELGA-Gesetz gegen den Widerstand von Ärzten, Datenschützern und Verfassungsjuristen durchgeboxt hat, kann nur noch der Patient selbst verhindern, dass seine sensiblen Gesundheitsdaten in die falschen Hände kommen“, so Christian Euler, Präsident des Österreichischen Hausärzteverbandes (ÖHV), anlässlich einer Pressekonferenz in Wien. Die ärztliche Schweigepflicht sei „mit ELGA Geschichte“. Zu fürchten wäre nicht nur Cyber-Kriminalität, sondern der ganz legale Gebrauch der Daten durch Ämter und Behörden, der vom Gesetzgeber jederzeit bedarfsgerecht adaptiert werden könne.

„Dementsprechend rät Euler Patienten zum sofortigen „Opt-Out“. In den nächsten Tagen will der ÖHV Hausarztpraxen in ganz Österreich mit entsprechenden Plakaten und Info-Blättern für die Patienten ausstatten. „In weiterer Folge wollen wir auch die Ärztekammern und Patienten-Selbsthilfegruppen mitreißen, um möglichst viele Menschen vor dem ‚Daten-Monster ELGA‘ zu schützen“, so Euler.

Unterstützt wird der Aufruf der Hausärzte von Hans Zeger, Obmann der ARGE Daten: „Als Patient möchte ich selbst bestimmen, wer welche Befunde sieht. Und ich möchte nach den Regeln ärztlicher Kunst und nicht auf Basis alter, widersprüchlicher und fehlerhafter Daten behandelt werden.“

„Sichere Daten sind nur gar nicht erfasste Daten“, meint auch ÖHV-Bundessekretärin Eva Raunig, die zudem auf die Unterschriften von 100.000 Patienten und den Einspruch von Verfassungsjuristen gegen ELGA verweist. Das Grundrecht auf Datenschutz könne nur per aktiver Zustimmung des einzelnen Bürgers aufgehoben werden. Somit müsse das Hineinoptieren an die Stelle des Hinausoptierens treten. (pi/rnf)


Mehr Artikel

News

Mehrheit der Unternehmen könnte den Geschäftsbetrieb nach einer Cyberattacke nicht weiterführen

Den Backups gilt sowohl die Sorge der Securityverantworlichen als auch die Aufmerksamkeit der Hacker. So zeigt die global durchgeführte ESG-Commvault-Studie „Preparedness Gap: Why Cyber-Recovery Demands a Different Approach From Disaster Recovery“, dass nur jedes fünfte Unternehmen weltweit zuversichtlich ist, nach einer Cyberattacke seine Geschäftsprozesse weiterführen zu können. […]

News

KI und Cybersicherheit eröffnen dem Channel Wachstumschancen

Der Bericht „State of the Channel 2025“ zeigt, dass die Nachfrage nach künstlicher Intelligenz im gesamten Channel gestiegen ist, insbesondere bei umsatzgenerierenden Aktivitäten. 53 Prozent der in der DACH-Region befragten Unternehmen betrachten die komplexer werdende Technologie als wichtigsten Faktor für die Kundennachfrage nach Knowhow im Channel. […]

News

Check Point integriert CloudGuard in Nutanix Cloud Platform

Check Point will mit der Kollaboration den Herausforderungen begegnen, denen sich Unternehmen bei der Migration hin zu Cloud-Infrastrukturen gegenübersehen. Durch die Nutzung des Nutanix Service Insertion Frameworks und die Unterstützung des AHV-Hypervisors bietet CloudGuard eine konsistente Durchsetzung von Sicherheitsrichtlinien und Transparenz bezüglich Bedrohungen. […]

News

Ransomware-Erpresser setzen auf Kryptowährungen

Die Ransomware-Landschaft erlebte 2024 erhebliche Veränderungen, wobei Kryptowährungen weiterhin eine zentrale Rolle bei Erpressungen spielen. Das Gesamtvolumen der Lösegeldzahlungen ging im Jahresvergleich um etwa 35 Prozent zurück, was auf verstärkte Strafverfolgungsmaßnahmen, verbesserte internationale Zusammenarbeit und eine zunehmende Zahlungsverweigerung der Opfer zurückzuführen ist. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*