INiTS digitalisiert den Health Hub Vienna (HHV)

INiTS nimmt die aktuellen Restriktionen im Zuge der COVID-19-Krise zum Anlass und wickelt den Health Hub Vienna zur Gänze digital ab. Neue elektronische Tools, neue Formate und neue Inhalte ergeben neue Chancen für internationale MedTech-Startups und etablierte Player des regionalen Gesundheitssystems. [...]

Rund 40 Teilnehmer beim Kick-off des virtuellen E-Health-Accelerators Health Hub Vienna (HHV).
Rund 40 Teilnehmer beim Kick-off des virtuellen E-Health-Accelerators Health Hub Vienna (HHV). (c) INiTS

Weltweit zieht die durch den Coronavirus ausgelöste Krankheit COVID-19 auch das Wirtschaftsleben in seinen Bann und behindert angesichts der notwendig gewordenen Einschränkungen nahezu jede unternehmerische Tätigkeit. Insbesondere Veranstaltungen mussten aus diesem Grund reihenweise verschoben oder abgesagt werden. Der universitäre Gründerservice INiTS, der gemeinsam mit der UNIQA Stiftung mit dem Health Hub Vienna (HHV) Österreichs ersten eHealth Accelerator aus der Taufe gehoben hat, hat nun beschlossen einen anderen Weg zu gehen. Sowohl die Selektion als auch die Durchführung des Programms wird via Internetlösungen abgewickelt. „Es ist unsere Verantwortung, das Projekt in dieser herausfordernden Zeit an die Gegebenheiten anzupassen und dadurch die notwendige Digitalisierung des Gesundheitssystems bestmöglich zu unterstützen“, erklärt Peter Eichler, Vorstand der UNIQA Stiftung. 

Auch was das Partnernetzwerk des HHV angeht verfolgen die Initiatoren einen nach vorne gerichteten Zugang. So haben sich den bestehenden HHV-Partnern mit AstraZeneca, Egis Pharmaceuticals und Novartis drei neue namhafte Player der Gesundheitsindustrie dem innovativen Netzwerk angeschlossen. 

Digitalisierung als Chance

INiTS CEO und Health Hub Vienna Managing Partner Irene Fialka verweist angesichts der Coronakrise in Europa darauf, wie dringend wir digitale Lösungen im Gesundheitssystem benötigten. Die Krise öffne jetzt Türen für E-Health-Startups, die bisher geschlossen gewesen seien, sagt Fialka und ergänzt: „Der Health Hub Vienna kann solche Lösungen liefern.“ 

Nicht nur in der Medizin und Therapie sehen die Partner des Health Hub Vienna digitale Lösungen als Chance, Effizienz– und Qualitätssteigerungen für Patienten und Gesundheitsanbieter zu erzielen. Die seit einer Woche geltenden Reise- und Bewegungseinschränkungen durch die COVID-19-Pandemie erfordern innovative Alternativen, will man die Ergebnisse der bisher vier durchgeführten HHV-Batches wieder erreichen oder sogar übertreffen. 

Statt eines klassischen Pitches, bei dem es galt sich für einen Platz im Accelerator zu qualifizieren, fand am 20. März im Rahmen einer Videokonferenz vor einer Expertenjury die Vorstellung aller Finalisten statt, die im Vorfeld anhand bestimmter Kriterien ausgewählt worden waren. Corporate- und Core-Partner konnten sich dabei jene Startups aussuchen, mit denen sie in Zukunft individuell zusammenarbeiten wollen. 
Auch das Accelerator-Programm wird nicht mehr aus aufeinanderfolgenden Trainings-, Working-, Mentoring– und Coaching-Sessions bestehen, die in Wien stattfinden. Stattdessen werden in sechs unterschiedlichen und parallel laufenden „Tracks“ einerseits bereits definierte „Use Cases“ („Help-Kiosks“, z.B. Telemedizin), Stress Management/Psychische Gesundheit und personalisierte Therapieentscheidung in der Onkologie) bearbeitet. Andererseits können aber auch zusätzlich und ad hoc gänzlich neue Anwendungsfälle definiert werden, an denen Unternehmen und Startup gemeinsam arbeiten werden. So kann sehr flexibel auf individuelle und neue Bedürfnisse der Health Hub Vienna Partner eingegangen werden und es bleibt Spielraum für kreative Lösungen. Abstimmungs- und Feedback-Sessions über alle Tracks hinweg ermöglichen schließlich ein gegenseitiges Lernen, was insbesondere für die neuen Partner von Bedeutung ist. 

Die neuen Formate, Inhalte und Prozesse sind nur möglich, da neben modernen Videokonferenzlösungen mit Aumentoo auch eine Softwarelösung zum Einsatz kommt, die modernes Projektmanagement, effiziente Zusammenarbeit und personalisierte Lösungen über Internet ermöglicht.

Internationale Startups

Voraussetzung um als Startup in den HHV-Accelerator aufgenommen zu werden, ist neben anderer Kriterien ein gewisser Reifegrad des Unternehmens. So soll das Startup beispielsweise bereits erste echte Kunden für sein Lösungsangebot vorweisen können. Nach einem mehrmonatigen Scouting- und Selektionsprozess konnten sich am 20. März folgende 15 Startups aus 13 Ländern den HHV Partnern vorstellen: 

  • Abi Global (Irland): AI-basierte Telemedizin als Missing Link zwischen „Dr. Google“ und dem persönlichen Arztbesuch
  • Braive (Schweden:) Internetbasiertes Diagnosetool zur Prophylaxe, Beratung und Behandlung psychischer Erkrankungen 
  • Chronolife (Frankreich): Überwachung von Gesundheitsdaten und Krankheitsprognose mittels Fernerfassung physiologischer Daten – vom Smartphone bis zum T-Shirt mit integrierten Sensoren 
  • ENPICOM (Niederlande): Cloud-basiertes Tool zur Verwaltung, Speicherung, Analyse, Visualisierung und Interpretation von Sequenzierungsdaten für die Entwicklung von personalisierter Immuntherapien
  • InSyBio (USA): SaaS-Anwendung zur Optimierung prä- und postklinischer Studien für die personalisierte Medizin. 
  • Medisanté Group (Schweiz): System zum „Fern-Patientenüberwachung“, Zurverfügungstellung der gesammelten Patientendaten und Integration in bestehende klinische Systeme 
  • Medivizor (Israel): Personalisierte, AI-basiertes Tool zur Gesundheitsinformation und Entscheidungshilfe für Patientinnen und Patienten mit chronischen Erkrankungen 
  • My Personal Therapeutics (Großbritannien): Ai-basierte und personalisierte Krebsmedikation 
  • Parsek (Österreich): Online Patienten-Case-Management mit Schwerpunkt auf chronische Erkrankungen 
  • Psious (Spanien): Virtual-Reality-Lösung zur Behandlung von psychischen Erkrankungen 
  • RecoMed (Südafrika): Online-Marktplatz und Buchungsplattform für Gesundheitsdienstleister 
  • Selfappy (Deutschland): Online-Psychotherapie, Psychoedukation und Beratung 
  • SeqOne Genomics (Frankreich): Online-Genom-Plattform zur effizienten DNA-Entschlüsselung
  • Telesofia (Israel): Plattform zur automatisierten Generierung von personalisierten Patienteninformationsvideos zur richtigen Einnahme von Medikamenten 
  • Wellmo (Finnland): Software-as-a-Service-Plattform zur Integration und Personalisierung von Gesundheitsdienstleistungen für die Versicherungsindustrie 

Wachsendes Netzwerk

Im dritten Jahr seiner Existenz ist der Health Hub Vienna weitergewachsen. Nach der Mitgründerin Uniqa kamen mit Novartis und AstraZeneca zwei neue Core-Partner dazu, die auch an der Ausgestaltung des Programms und der Schwerpunksetzung mitarbeiten. Als zweiter Corporate-Partner neben Boehringer Ingelheim trat nun auch die ungarische Egis Pharmaceuticals dem Netzwerk bei. Dazu Tuba Albayrak, General Manager Novartis Oncology Austria: „Wir stehen an einem Wendepunkt in der Medizin. Enorme technologische Fortschritte ermöglichen es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern heute Krankheiten besser zu verstehen und intelligentere Therapien zu erforschen und zu entwickeln. Das Ziel von Novartis ist es, innovative Lösungen für Patientinnen und Patienten anzubieten, und als Core-Partner des Health Hub Vienna freuen wir uns sehr auf die Zusammenarbeit mit Startups und zahlreichen anderen Partnern, um Innovationen bei der Behandlung von Krebs, über unsere Medikamente hinaus, voranzutreiben.“

Sarah Walters, Country President AstraZeneca Österreich ergänzt: „Für uns als innovativer Arzneimittelhersteller stellt der Bereich Forschung und Entwicklung den Kern unserer Aktivitäten dar und ermöglicht es uns Patienten von innovativer Wissenschaft profitieren zu lassen. Gerade die derzeitige COVID-19-Situation zeigt uns, wie wichtig es ist, in solche Wissenschaften zu investieren. Und es zeigt auch deutlich, dass digitale Innovation immer wichtiger wird.“

Angesichts des erfolgreichen Kick-offs zum neuen digitalisierten Health Huvb Vienna resümiert Peter Eichler: „Es ist unsere Verantwortung, das Projekt in dieser herausfordernden Zeit an die Gegebenheiten anzupassen und dadurch die notwendige Digitalisierung des Gesundheitssystems bestmöglich zu unterstützen.“

Health Hub Vienna

Der Health Hub Vienna ist eine Initiative der UNIQA Stiftung und des INiTS und hat folgende weitere Partner: AstraZeneca, Boehringer Ingelheim, Egis Pharmaceuticals, Novartis, Pfizer, Wolf Theiss, dwh, wictory, Austrian Health Forum, DigitalCity.Wien, European Institute for Medical and Scientific Education, Life Science Invest, LISAVienna, MEDXelerator, Pioneers, Vienna Bio Center, Vinc, Austrian Institute of Technology, Universität für Bodenkultur, DEXHELPP, FH Campus Wien, FH Krems, FH St. Pölten, FH Technikum Wien, Karl Landsteiner University of Health Sciences, Medizinische Universität Wien, Technische Universität Wien, Universität Wien, Veterinärmedizinische Universität Wien.
INiTS

Die INiTS, Universitäres Gründerservice Wien GmbH hat sich seit seiner Gründung 2002 als der Hightech-Inkubator der Stadt Wien und einer der besten akademischen Inkubatoren weltweit etabliert. Im aktuellen UBI-ranking wird INiTS als bester universitärer Startup-Inkubator im deutschen Sprachraum geführt. INiTS ist das Wiener Zentrum des AplusB Scaleup-Programms des BMVIT und ein Unternehmen der TU Wien, der Universität Wien und der Wirtschaftsagentur Wien.


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